Assassin's Creed III: Liberation HD - Gut, aber nicht gut genug im Test

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Es ist interessant: Mit Assassin’s Creed erschuf Ubisoft ein Franchise, dass trotz einer jährlichen Erscheinungsweise immer noch überzeugen kann. Das zeigt eindrucksvoll der neuste Teil, Assassin’s Creed IV. Doch wenn es um die Spinoffs geht, patzt der Entwickler.

Assassin_s_Creed_III_Liberation_HD_3Dabei kann man ihm nicht vorwerfen, es nicht zu versuchen. Vor allem als Anhänger der Sony Handhelds bekam man mit Assassin’s Creed: Bloodlines und Assassin’s Creed III: Liberation, welches vom Kollegen Andrej besprochen wurde, zwei Titel, die das Feeling der Hauptreihe so gut es eben ging, wiedergaben. Doch es gab einige Mankos, die letzten Endes dafür sorgten, dass die Spiele trotz guter Ansätze nicht restlos überzeugen konnten. In diesem Artikel wird hauptsächlich auf die Veränderungen in Assassin's Creed III: Liberation HD eingegangen. Wer mehr über das grundlegende Gameplay wissen möchte, der sollte Andrejs Artikel lesen.

Zurück zu Ubisoft: Was sollte das Unternehmen also tun? Denn klar war, dass die Spiele noch Potential hatten, Geld in die Kassen zu spülen. Und zumindest bei Liberation lautete die Antwort, dass man einen HD-Port entwickelte und für das PSN und die XBLA herausbrachte. Mit Erfolg?

Assassin_s_Creed_III_Liberation_HD_4Als Assassin’s Creed-Fan freute ich mich ehrlich gesagt auf die HD-Neuauflage. Denn ich spielte Liberation nie zuvor und hörte bislang nur einiges über den Titel. Doch was mir zu Ohren kam, weckte mein Interesse. Trotz, oder eben weil mein Kollege Andrej auf die deutlichen Schwächen hinwies. Und er log nicht, was die Schwachpunkte in der Geschichte anging. Die Plotlöcher waren groß und die Hauptfigur Aveline wurde mir erst relativ spät im Spiel sympathisch. Genauer: Ab der Mitte des Spielverlaufs wurden sie und die Story endlich gut, wenn auch nicht gut genug, um mich vom Hocker zu reißen.

Immerhin merzte Ubisoft einige Schwächen bei der HD-Neuauflage aus. Die Touchscreeneinlagen, wie beispielsweise das Paddeln, sind nicht mehr vorhanden. Was jedoch auch kein Wunder ist, verfügen Xbox 360 und PS3 schließlich über keine solche Eingabemöglichkeit. Stattdessen setzte die Firma auf die altbewährte Pad-Steuerung, die meistens gut funktioniert. Doch wenn es um Multikills geht, also mehrere Feinde gleichzeitig zu töten, wirkt die Eingabe fummelig und gewöhnungsbedürftig.

Assassin_s_Creed_III_Liberation_HD_6Dafür ist die Grafik umso besser geworden. Die von Andrej bemängelten Bugs sind in der HD-Auflage nicht mehr anzufinden. Und bis auf wenige Ausnahmen ist von dem Handheld-Ursprung nichts zu merken. Was mir außerdem auch noch auffiel: Es ist ebenso möglich, das Blut in den Optionen ein- bzw. auszuschalten.

Doch wieso habe ich trotz der Verbesserungen das Gefühl, dass das Spiel zu kurz greift. Dass es hinter seinem Potential zurückbleibt. Dass es, um den Titel des Artikels aufzugreifen, gut, aber nicht gut genug ist.
Das liegt hauptsächlich daran, dass die Handlungsschauplätze mich nicht überzeugen können. So schön New Orleans und der Bayou auch sind, sie strahlen nicht dieselbe Atmosphäre aus, wie beispielsweise das amerikanische Hinterland in Assassin’s Creed III. Noch schlimmer, man hat das Gefühl, dass in Liberation HD die Schauplätze künstlich kurz gehalten sind. Man ist kaum aus dem örtlichen Assassinen-Hauptquartier raus, schon ist man am anderen Ende der Stadt, innerhalb von gefühlten Sekunden. Anstatt einem Gefühl von Weite hervorzurufen, wirken sie begrenzt, gar beengt.

Dafür können die Nebenmissionen größtenteils überzeugen. Sei es die Jagd auf Geschäftsrivalen oder die Hilfe entlaufener Sklaven, hier stimmt alles. Und man fühlt sich an die Hauptteile erinnert. Jedenfalls fast. Denn dass die Tagebuchseiten, die man aufsammeln kann, stationär sind, stört dann doch etwas. Es fehlt das Jagdgefühl, das Anschleichen, um die Seiten zu erwischen, ehe sie davonfliegen. So, wie es bei Liberation HD ist, langweilt man sich schnell.




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Forum
  • von Dr. Robotnik:

    kann jedem AC fan der noch nich' die vita version gespielt hat liberation empfehlen. mir hat die geschichte mit avaline um den "company man" und dem ganzen voodoo zeug sehr gut gefallen, besser als ich gedacht hatte, würde sogar sagen das es IMO die beste AC story seid der ezio trilogy...

  • von Civilisation:

    Assassin's Creed III: Liberation HD - Gut, aber nicht gut genug Es ist interessant: Mit Assassin’s Creed erschuf Ubisoft ein Franchise, dass trotz einer jährlichen Erscheinungsweise immer noch überzeugen kann. Das zeigt eindrucksvoll der neuste Teil, Assassin’s Creed IV. Doch...

  • von Re:quiem:

    Mittlerweile kommt mir UbiSoft wie ein Game-Spammer vor. Jedes Spiel zu jederzeit überall in die Medien und auf die Systeme drücken dass man keinen Bock mehr auf den Kram hat.

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