Beide Titel wirken zu keinem Zeitpunkt künstlich gestreckt. Ja, man könnte fast meinen, dass die zwei Retrotitel schon immer im Breitbildformat programmiert worden seien. Daumen hoch! Was nicht so schön wirkt, sind die Hintergründe, die bei Resident Evil Zero ein bisschen besser zur Geltung kommen, als es bei Resident Evil der Fall ist. Hier erscheinen die Backgrounds, vor denen der Spieler seinen Charakter bewegt, niedrig aufgelöst und der bewegende Protagonist sticht grafisch negativ hervor. Das alles erscheint recht unstimmig und knappert an der Atmosphäre. Was die Videosequenzen beider Titel angeht, hat Capcom sie unangetastet gelassen und das führt zu einem weiteren Atmosphärenkiller, da die Auflösung und der Detailgrad des präsentierten Materials nicht mehr zeitgemäß ist. Gezeigte Figuren wirken hierdurch wie Plastikpuppen und sehr statisch.
Was das Spieldesign angeht, hat Capcom Resident Evil Zero und Resident Evil unangetastet gelassen und das ist leider in keinster Weise mehr zeitgemäß. Ob es das Speichersystem, das Inventar-Managent oder das viele Backtracking innerhalb eines Abschnittes sind: Hierdurch wirken beide Titel wie ein Relikt längst vergangener Zeit. Doch als Kenner der Originale stört mich das weniger, als die ewigen Ladebildschirme mit ihren Türanimationen. Diese dienten damals dazu, auf der einen Seite Atmosphäre aufzubauen und auf der anderen Seite die Ladezeiten zu kaschieren. Im Jahr 2016 bremst das leider zu oft den Spielfluss aus, wobei der Zugabschnitt bei Resident Evil Zero der ganzen Sache hier die Krone aufsetzt. Da es sich um Zugabteile handelt, ist man recht schnell von einem Abteil zum nächsten unterwegs und dank des ewigen Backtrackings sieht man mehr von den Ladeanimationen als vom eigentlichen Gameplay.
Storytechnisch haben Resident Evil sowie Resident Evil Zero immer noch ihre Vorzüge. Leider sind beide Titel nach heutigem Standard einfach nicht mehr gruselig. Das liegt zum einen daran, dass sich das Genre des Survival-Horrors weiterentwickelt hat und anderseits an der Toleranz der spielenden Gemeinde, die durch Nachfolger oder vergleichbare Produkte abgehärtet wurden.
Resident Evil Origins Collection im Test



Schon wieder ist ein Jahr ins Land gegangen. Der Bart wird immer grauer und die Haare auf dem Kopf spärlicher. Das geht natürlich Videospielen genauso. War Titel XYZ zum Release noch das Maß aller Dinge, nagt der Zahn der Zeit auch an diesem Produkt. Nur gut, dass der Gott der Vidoespielindustrie hier prompt eine Lösung in Form von HD-Collections bietet, wo mehr oder weniger die Entwicklerstudios ihre einstigen Steckenpferde nochmals in überarbeiteter Fassung auf die Menschheit loslassen.
Dominic meint:
Positiv
- Überarbeitete Steuerung und Grafikformat
- 2 Spiele auf einer Disc
- Beide Originalversionen mit an Bord
Negativ
- Veraltetes Speichersystem
- Zwischensequenzen wurden nicht überarbeitet
- Spieldesign nicht mehr zeitgemäß
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von Captnkuesel:
Gut dass man den in der Krypta "hinter" den Masken sicher verstaut hat. Oh wait ...
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von Oiseau:
Bin mir auch nicht sicher was damit gemeint war. Dieser Tyrant ja offenbar nicht (oder doch?). Aber es gab im Labor u.a. eine Tür die wohl gefroren war aber wo man nicht rein konnte. Eventuell irgendein Foreshadowing auf Teil 2 oder 3? Ist meine Vermutung. Aber reine Spekulation. Wobei: kann ja...
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von Captnkuesel:
Oiseau schrieb: Bin auch mal gespannt was dieser V-Act Prototyp sein soll (der wohl eingefroren wurde) Und welcher ist das jetzt? Die V Acts sind doch die Zombies in der Form wenn sie wieder aufstehen, dachte ich zumindest immer....
Und am Ende kommt die Frage, die alle gerne beantwortet haben wollen: Kaufen oder nicht? Mir fällt es schwer, hier eine Aussage zu treffen, da ich mich mit dem T-Virus infiziert habe, sprich damals ein großer Resident Evil-Fan war. Und so sehe ich beide Videospiele als kleinen Ausflug in eine Zeit, wo der Survival-Horror noch von Capcom dominiert wurde. Aus heutiger Sicht muss ich leider sagen, dass Resident Evil und auch Resident Evil Zero zwei Titel sind, die in vielen Punkten nicht mehr zeitgemäß wirken und somit viel Frustpotential beinhalten. Die Frage, ob ich am Ende knapp 40 Euro für diese zwei Klassiker ausgeben möchte, kann ich mit einem klaren ‚‚Nein‘‘ beantworten.