Die gute Nachricht lautet, dass Teil 2 qualitativ tatsächlich besser ausfällt, als Teil 1. Die schlechte: Es ist immer noch kein Top-Spiel, nicht einmal ansatzweise. Doch der Reihe nach. Zuerst ein paar Worte über die, zugegebenermaßen, simple Story: Du spielst Pikachu, der gemeinsam mit seinem Freund Plinfa den titelgebenden Pokèpark besuchen möchte. Kaum im Hafenbezirk angekommen, werden bei die beiden von zwei zwielichtigen Gestalten in eine andere Dimension gelockt, wo sie sich im Wunschpark wiederfinden. Dieser wird von Echnatoll beherrscht. Und wer dort eine der vielen Torten isst, verliert seinen Willen. Beinahe wäre dies auch den beiden Freunden passiert, doch das Pokemon Ottaro verhindert das schlimmste. Das Trio flieht, verfolgt von mysteriösen Schatten. Kurz vorm Ausgang opfert sich Plinfa für seine Freunde und bleibt zurück. Von jetzt an lautet dein Ziel zurückzukommen, um ihn zu befreien.
Zugegebenermaßen lockt man mit dieser Geschichte keinen Hund hinter dem Ofen hervor. Sie ist simpel und einfach gestrickt. Doch was erwartet man bei Pokèmon auch anderes? Im Grunde genommen geht es nur um eines: Alle Kreaturen sein Eigen zu nennen. Oder, im Falle von PokèPark 2, mit ihnen befreundet zu sein.
Nur wie kann man Freundschaften schließen? Das ist auf vielfältige Art und Weise möglich, doch die häufigste Methode ist die, dass dich ein Pokèmon auffordert, mit ihm Fangen zu spielen. Gelingt es dir, das andere Wesen vor Ablauf des Zeitlimits zu erwischen, seid ihr beide befreundet und du erhältst Beeren, das Zahlungsmittel im Poképark. Weitere Optionen sind beispielsweise das Finden von verlangten Gegenständen oder das Bestehen von einigen Missionen oder Kämpfen.
Das Problem ist, dass das alles keine wirkliche Herausforderung darstellt. Auch wiederholen sich die einzelnen Bedingungen schon bald stark. Wenn man zum xten Mal ein Pokèmon einfangen soll, so ruft das bei einem nur ein müdes Lächeln hervor. Es gibt zwar Ausnahmen, doch überwiegend sind diese Aufgaben schlicht und ergreifend zu einfach.
Neben Pikachu und Ottaro gesellen sich im Laufe des Games noch die beiden Pokemon Serpifeu und Floink zu der Truppe. Ein jedes von ihnen besitzt unterschiedliche Fähigkeiten, die notwendig sind, um alle Gebiete zu erreichen. Ottaro kann schwimmen und Floink bestimmte Steine zerdeppern. Auch im Kampf soll man angeblich die jeweiligen Stärken und Schwächen berücksichtigen, ganz so, wie man es ebenfalls von anderen Pokèmon-Titeln her kennt.
Doch in der Realität wirken sich diese Eigenschaften kaum auf den eigentlichen Fight aus. Denn im Grunde genommen benötigst du keine großartige Taktik, um deinem Gegner zu besiegen. Einfach ohne viel nachzudenken und draufloszudreschen reicht vollkommen aus. Die sich daraus ergebende Langzeit-Motivation? Nicht vorhanden.
Und damit kommen wir zum Hauptmanko: Die Steuerung. Leider änderte Nintendo hier nichts. Noch immer hältst du die Wiimote waagerecht und steuerst mit dem Digitalkreuz. Attacken werden entweder über 1 oder durch Schütteln ausgeführt. Soweit, so simpel. Doch kommt auch noch die Kamera hinzu. Und die ist, gelinde gesagt, scheiße. Sie nimmt gerne falsche Perspektiven ein und du kannst sie nicht direkt steuern. Die einzige Möglichkeit, den Blickwinkel zu ändern, besteht darin, sie auf die Richtung einzustellen, in die du gerade schaust. Auf Dauer ist dies einfach zu kompliziert.
Die Grafik ist okay. Es ist zwar schön zu beobachten, wie die Pokèmon sich im Pokèpark tümmeln. Doch es fehlt insgesamt das gewisse Etwas. Stellenweise wirkt die Darstellung regelrecht veraltet und erinnert an GameCube-Zeiten, die jetzt wirklich vorbei sind! Inzwischen hat Nintendo Wii längst bewiesen, dass sie mehr auf den Kasten hat, als der Vorgänger-Würfel.
Die Musikstücke sind recht eingängig, auch wenn sie einem nicht unbedingt im Kopf hängen bleiben. Die Pokèmon selbst sprechen, wie man es aus der TV-Serie nicht anders her kennt, nur ihre Namen. Das Gesagte wird allerdings freundlicherweise in die Menschensprache übersetzt, was das Verstehen erleichtert.
PokèPark 2 - Die Dimension der Wünsche im Test

Es ist einfach faszinierend, wie die Marke PokèMon schon bald seit 15 Jahren erfolgreich läuft und keine Ermüdungserscheinungen zeigt. Neustes Beispiel hierfür? „PokèPark 2: Die Dimension der Wünsche“, das jetzt für Nintendos Wii herauskommt.
Götz meint:
Positiv
- Multiplayer Modus jetzt vorhanden
- Viele viele Pokemon
Negativ
- Zu simpel
- Zu abwechslungsarm
- Nervige Kamera
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von walfisch:
Undead schrieb: Aber geht es nicht genau darum? War das nicht deine Kritik an Pokepark 2, dass ich mir "eine schöne Stelle" im Spiel rausgesucht hatte, weil der rest vom Game nach "Standard" aussieht? Ne ne nicht...
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von Undead:
Aber geht es nicht genau darum? War das nicht deine Kritik an Pokepark 2, dass ich mir "eine schöne Stelle" im Spiel rausgesucht hatte, weil der rest vom Game nach "Standard" aussieht? Sicherlich wird S&S auch andere Gebiete haben, als einfache grüne Landschaften, aber das...
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von walfisch:
Du hast Pokepark als Beispiel für die tolle technische/grafische Entwicklung der Serie angeführt und das auf so einer schwachen Hardware wie der Wii. Der Punkt ist aber das der Sprung von den GC Pokemon´s zur Wii technisch gesehen ein noch größerer Witz ist, wie es jetzt der Fortschritt auf der...
Für die Kleinsten könnte Pokèpark 2: Die Dimension der Wünsche empfehlenswert sein. Doch viele Käufer holen das Game nicht für ihre Kleinsten, sondern für sich selbst, weil sie Fans der Pokèmon sind. Und für die ist der Titel weniger empfehlungswürdig. Er ist zu simpel und auf die Dauer zu eintönig. Es fehlt an Vielfalt, an Abwechslung und Herausforderung. Es dominiert die Monotonie und selbst das Ziel, sich mit allen anderen Kreaturen anzufreunden, ist auf lange Zeit gesehen, nicht motivierend genug.