Sonic Forces: Der blaue Igel kehrt zurück im Test

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Auch wenn Sonic Generations schon mehrere Jahre alt ist, gilt es unter vielen Fans immer noch als das letzte, gute Sonic 3D-Game. Lost World konnte nicht alle überzeugen und über Sonic Boom: Lyrics Aufstieg zu reden kann zum unwiderstehlichen Verlangen führen, den Kopf gegen die nächste Wand zu donnern. Trotzdem gibt SEGA die 3D Perspektive nicht auf und versucht mit Sonic Forces einen neuen Ansatz, um endlich wieder einen würdigen Vertreter zu präsentieren. Mit gemischtem Ergebnis.

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Es ist jetzt nicht so, als ob Entwickler Sonic Team nichts unversucht lassen würde, um ein grandioses Produkt abzuliefern. Einerseits fährt das Spiel auf einer Nostalgie-Schiene, die Sonic Generations ähnelt. Neben Dr. Eggman feiern auch Feinde wie zum Beispiel Chaos ihrer Rückkehr. Doch auf der Heldenseite wird man ebenfalls viele bekannte Gesichter vorfinden, wie Silver und den klassischen Sonic aus der Vergangenheit. Zudem gibt es 2 und 3D-Level, die man mit dem jeweils passenden Igel spielen kann.
 
Andererseits wird ebenfalls etwas Neues probiert. So wurden Avatare eingebaut. Diese kann man sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammenbauen. Die Basis ist einer von sieben Körpern: Bär, Vogel, Katze, Hund, Igel, Hase oder Wolf. Jede dieser Vorgaben hat spezifische Eigenschaften. So kann der Wolf naheliegende Objekte anziehen, derweil die Katze immer noch ein paar Ringe bei sich behält, egal wie oft sie getroffen wird. Neben dem Aussehen sind auch Dinge wie Geschlecht und Siegespose zu erstellen.
 
In Game steuert sich die selbst erstellte Spielfigur nochmal komplett anders, als die beiden Sonics. Er ist nicht ganz so schnell und verfügt über eine Seilpistole, mit welcher er sich über Abgründe schwingen oder enge Kurven besser nehmen kann. Zusätzlich besitzt er eine Waffe, mit der er viele Feinde auf einmal eliminiert.
 

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Je weiter man im Spiel kommt, je besser man die Abschnitte absolviert und tägliche Herausforderungen besteht, desto mehr Ausrüstungsgegenstände schaltet man für seinen Avatar frei. Dazu gehören, neben Handschuhen, verschiedene Waffen, deren Auswirkungen jedoch immer dieselben sind: Man kann Gegner schnell besiegen. Das ist auch dringend notwendig, da diese an einigen Stellen des Games in Massen darauf warten, dass man sich ihrer annimmt.
 
Die Story hinter dem Avatar ist, dass er einst ein harmloser Bewohner der Welt von Sonic war. Bis Dr. Eggman eine Kreatur mit dem Namen Infinite erschafft, die erstaunlich problemlos den blauen Igel ausschaltet und so dem ehemaligen Dr. Robotnik hilft, nach und nach nahezu den kompletten Planeten zu erobern. Da ihr damit nicht einverstanden seid, schließt man sich dem Widerstand an und könnt bald Abenteuer an der Seite der beiden Sonics erleben.
 
Sonic Forces hat eine starke Online-Komponente. Dabei spielt der Avatar eine wichtige Rolle, da man ihn quasi an andere Spieler ausleihen kann, womit sie ihn in den Stages selber steuern können. Dasselbe gilt natürlich auch für einen selbst. Gleichzeitig ist es so, dass man täglich neue Herausforderungen kriegt, wie zum Beispiel einen Level innerhalb einer vorgegebenen Zeit durchzuspielen oder einen bestimmten Abschlussrang zu erhalten.
 

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Das liest sich jetzt alles schön und gut. Allerdings ist es so, dass Sonic Forces wieder ein 3D Sonic ist, welches eher mittelmäßig ausfällt. Das fängt bereits beim Abschlussergebnis an, bei dem nie klar ist, was die Endnote beeinflusst. Es ist mir beim Testen ein paar Mal vorgekommen, dass ich einen S-Rang erreicht habe, obwohl die Anzahl meiner Ringe niedrig war und meine Abschlusszeit, sagen wir mal, gerade noch zufriedenstellend war.
 
Das nächste Manko ist die Steuerung. Es ist das eine, wenn man die beiden Sonics lenkt. Das kennt man als alter Hase und hat es gut verinnerlicht. Die Lenkung des Avatars, wirft einen jedoch komplett aus der Bahn, eben da er sich in einigen Aspekten anders steuert, als Sonic. Hier ist das Problem, dass die Spielfigur in jedem Level wechselt. Mal lenkt man den klassischen Sonic, dann den modernen, ein andermal wiederum den Avatar oder gar beides gleichzeitig. Kaum hat man sich wieder an den Spielcharakter gewöhnt, wird erneut getauscht und das Eingewöhnen geht von vorne los.
 
Ebenso muss man anmerken, dass die Steuerung allgemein nicht perfekt ist. Oft genug hat gibt es Momente, wo sie nicht das tut, was sie tun sollte. Da will man als der moderne Sonic Feinde mit einer Homing-Attack angreifen und es passiert nichts! Das ist leider kein Einzelfall, sondern geschieht immer mal wieder, egal welchen Charakter man steuert.
 

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Auch das Leveldesign ist an einigen Stellen mangelhaft! Diverse Stages verkommen zu wahren Autoscrollern, wo man nur in den entsprechenden Augenblicken irgendwelche Eingaben tätigen muss. Andere hingegen sind kompletter Murks, wo man zum Beispiel keine Homing Attacks durchführen darf, da man sonst in einen Abgrund fällt, weil man an der nächsten Plattform vorbeigesprungen ist. Sprich, man muss diese Level behutsam und langsam durchspielen. Letzteres ist selbstverständlich ein vollkommender Widerspruch zu Sonics Motto „Gotta go fast“.
 
Immerhin wird man, falls man das Game spielt, nicht viel Zeit darauf verwenden. Denn die einzelnen Stages sind kurz geraten. Womit natürlich klar ist, das Sonic Forces an sich ebenfalls schnell durchspielbar ist.
 
Wer unbedingt ein neues Sonicspiel möchte, dem sei Sonic Mania ans Herz gelegt. Sonic Forces hingegen, ist mal wieder ein 3D-Vertreter des blauen Igels, der nicht überzeugen kann.


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Forum
  • von mickschen:

    Man erkennt bevor du dein letztes go gibts, auch an der Farbe der Levels siehst du das. Bekomme gerade Lust das später evtl mal anzuschmeissen......

  • von khaos:

    Ich habe bisher immer den Standardchar genommen. Dachte das musste man (Stichwort Flugdash: für alle, denen das Leveldesign zu komplex war )...

  • von mickschen:

    Ist schon bisschen länger her und bin gerade noch auf der Arbeit. Also du kannst ja bei den Levels auswählen mit welchen Charakteren du das zocken willst. Und ich habe direkt ein Level vor Augen welches du, wenn du mit Shadow spielst, kannst du fast das ganzen Level so durch fliegen. Der hat ja so...

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