Götz hat ja schon die Wii U-Fassung besprochen. Und nach einem kurzen Vergleich mit der 3DS-Version kann ich sagen, dass die beiden Spiele sich zwar von der Story her gleichen. Aber nicht vom Spielaufbau. Dimps, die bereits die DS-Version von Sonic Colours entwickelten, haben nur die Spielphilosophie übernommen und daraus etwas Eigenständiges gemacht. So durchläuft man eine Oberwelt, die in verschiedene Abschnitte wie Wüste, Eis oder Wiese eingeteilt ist. Und auf diesen Bereichen findet man die einzelnen Stages, bei denen die Perspektive zwischen 2D und 3D wechselt.
Der Levelaufbau unterscheidet sich von den bisherigen Sonic-Titeln. Hier wurde sich an Super Mario Galaxy orientiert. Flächen umkreisen einen festen Kern, und man kann durch verschiedene Ebenen wechseln. Doch ansonsten spielt es sich immer noch wie Sonic. Noch immer ist der Igel schnell, man kann Gegner per Verfolgungsangriff kaltmachen und Ringe einsammeln.
Dafür feiern die Wisps eine Wiederkehr. Diese aus Sonic Colors bekannten Wesen nehmen auch hier eine wichtige Rolle ein. Je nach Typ verwandelt sich der blaue Igel so beispielsweise in einen Meteor oder einen Bohrer. Dabei werden diese Fähigkeiten gut ins Spiel integriert. Um weiterzukommen ist es sogar zwingend notwendig, sich von Wisp zu Wisp zu hangeln. Das Spieldesign ist also innovativ und abwechslungsreich. Doch wieso verspüre ich nichts, wenn ich den 3DS einschalte und losspiele? Was ist da los? Ich glaube, ich weiß, woran es liegt. Das Spiel hat mehrere Aspekte, die mir übel aufstoßen. Dinge, die nicht hätten sein müssen.
Da sind zum einen die Zwischensequenzen. So löblich es auch ist, dass man, im Gegensatz zu Sonic Generations, dieses Mal Videos benutzt, so unschön sehen diese dann aus. Grob aufgelöst, stark verpixelt und daher auch unansehnlich. Als jemand, der auf ein gutes Bild wert legt, stößt mich das förmlich ab. So etwas muss nicht sein.
Aber auch der Schwierigkeitsgrad ist nicht ohne. Der Bohrer lässt sich bescheiden steuern und an vielen Stellen sind Reflexe gefragt, die schier übermenschlich sind. Ein Feind muss so betäubt werden, dass er auf einem Schalter liegen bleibt. Doch dies zu schaffen, erfordert mehrere Anläufe, da man zu oft ihn davor oder danach lahmlegt.
Auch gibt es Speziallevel, in denen ich Sonic über die Gyroskopfunktion des Handhelds lenke. Das funktioniert leider überhaupt nicht, da man sich an einigen Stellen förmlich verrenken muss, um den blauen Igel dorthin zu lenken, wo er hin soll. Und auch das klappt nicht immer.
Ich verstehe, das Dimps, SEGA und Nintendo sich Mühe mit dem Spiel gegeben haben. Doch am Ende kann ich es einfach nicht über mich bringen, Zeit in das Spiel zu investieren. Es überzeugt mich nicht, weshalb ich auch am Ende nur eins für den Titel über habe: Null Emotion.