Kid Icarus: Die Geschichte des Pit im Test

Pit ist wieder da! In seinem neuen 3D Abenteuer Kid Icarus Uprising erlebt der mutige Engel erst sein drittes Abenteuer. Umso erstaunlicher ist, dass Pit bereits 25 Jahre auf dem Buckel hat. Wie alles anfing und was Nintendos Engel die ganze Zeit trieb, verraten wir euch in unserem kleinen Special.

 

Am Anfang war die Idee
 

Gunpei Yokoi, Erfinders des Gameboy und Metroid-Vater, hatte neben dem ersten Samus Abenteuer ein weiteres Ass im Ärmel. Er wollte ein neues NES Spiel kreieren, welches die Spieler in eine Fantasiewelt voller griechischer Mythen entführen sollte. Der Hauptcharakter, ein Engel, der nicht fliegen konnte, musste von den Spielern durch eine zusammenhängende Welt gesteuert werden. Dabei vereinte Gunpei Yokoi viele Elemente von drei erfolgreichen Nintendo Franchises in seinem Spiel. In der Nintendo Power Ausgabe 204 hieß es daher: "Jump like Mario, collect Items like Link, and shoot enemies like in Metroid". Was konnte bei diesem Gameplay-Cocktail noch schiefgehen?

Am 19. November 1986 (nur zwei Monate nach dem Release von Metroid) kam Kid Icarus in Japan unter dem Titel »Hikari Shinwa: Parutena no Kagami« in den Handel. Übersetzt bedeutet der Name  »Lichtmythos: Parthenas Spiegel« und ist gar nicht so abwegig, denn Parthenas Spiegelschild gehörte zu den drei heiligen Schätzen, die im Spiel von der Antagonistin Medusa aus dem Himmelsreich gestohlen wurden. Es lag an Pit, die Schätze zurückzuerlangen und die eingesperrte Palutena zu retten. Ein neuer Held am Nintendo Himmel war  geboren!

 

Obwohl Kid Icarus in Japan, den USA und Europa erfolgreich war, liefen andere Nintendo Helden und Gunpey Yokois Schöpfung Samus Aran dem kleinen Engel den Rang ab. Dabei spielte sich Pits erstes Abenteuer wirklich hervorragend. Die mythologisch angehauchten Gegner, Items, die verschiedene Fähigkeiten verliehen und eine große zusammenhängende Welt stellten Videospieler weltweit zufrieden.

Dabei gab es Unterschiede zwischen der japanischen und der westlichen Fassung: Konnte man seinen Spielfortschritt in der Famicom Version per Speicherstand sichern, bot die NES Fassung hierzulande und in Amerika nur ein Passwort System. So brauchte man das Spiel nicht in einem Run durchzuspielen, was den Spielern sehr entgegenkam. Im Rahmen der Famicom Mini-Serie wurde Pits erstes Abenteuer 2004 in Japan auf den GBA portiert. Und falls ihr Kid Icarus verpasst habt, könnt ihr das Spiel seit Februar 2007 per Virtua Console auf Nintendo Wii nachholen oder euch die 3D Classics Version auf euren Nintendo 3DS laden.

Erst fünf Jahre später erschien ein Nachfolger von Kid Icarus. Doch wurde Pit zwischenzeitlich nicht vergessen. 1989 und 1990 hatte der sympathische Engel Cameo Auftritte in Tetris (NES) und F-1 Race (GB). Wenn ihr bei Tetris Spiel B auf Level 9, Stufe 5 gewonnen habt, spielte Pit eine Melodie mit seiner Harfe und begrüßte euch im Rennspiel F-1 Race, bevor ihr euch auf die Rennstrecke 8 begabt. Die älteren Semester erinnern sich vielleicht noch an die Serie Captain N: The Game Master, die zwischen 1989 und 1991 im Fernsehen lief. Dort wurde der Teenager Kevin in eine Fantasy Welt hineingerissen und musste sich mit vielen bekannten Videospielhelden zur Wehr setzen. Auch Pit stand Kevin zur Seite, neben bekannten Größen wie Megaman oder Simon Belmont aus der Castlevania Serie.

Wenn Göttinnen schlecht träumen

1991 träumte Parthena, die Göttin des Lichts des ersten Spiels, vom Untergang ihres Landes durch Orcos, den König der Dämonen. Ein Traumdeuter bestätigte ihre Vision und kurze Zeit später fiel ihr Reich tatsächlich dem neuen Obermotz zum Opfer. Grund für Pit, erneut auf die Bühne zu treten und im Nachfolger für den GameBoy zu beweisen, dass er es immer noch drauf hat.

In Kid Icarus: Von Mythen und Monstern musste der Engel erneut die Göttin retten und alle heiligen Schätze zurückbringen. Never change a winning game, Nintendo? Blieb das Gameplay im Großen und Ganzen gleich, integrierte man lediglich ein paar Feinheiten. So konnte Pit nun aus dem Sprung langsam zu Boden gleiten. Die drei heiligen Waffen wurden ebenfalls verändert, um den Spielern ein bisschen mehr Abwechslung zu spendieren. Zwar blieben die Lichtpfeile erhalten, verändert wurden aber die Pegasus Stiefel, die nun unendlich viele Luftsprünge erlaubten. Das Spiegelschild erfuhr dabei die größte Veränderung: Es wurde kurzum zu einer ganzen Rüstung umfunktioniert und erhöhte die Verteidigung.

Das Besondere am Gameboy Ableger war, dass dieser nur im Westen erschien. 1991 in USA, erblickte das Spiel ein Jahr darauf in Europa das Licht der Videospielwelt. Diesmal blieben die Japaner außen vor.


Gossip, Anspielungen und Kurzauftritte

Zwar wurde nach dem Gameboy Auftritt Pits über einen SNES Nachfolger spekuliert und es kamen einige Gerüchte auf, aber all das war nichts als heiße Luft. Es mussten wieder fünf Jahre vergehen, bis wir etwas von der Kid Icarus Marke zu sehen bekamen. Dabei war es nicht einmal Pit selber, sondern einige Anspielungen in anderen Games, die die Hoffnung der Fans auf einen neuen Teil nie gänzlich auslöschten. Im 1996 erschienen Kirby Super Star für das SNES konnten die Pegasus Stiefel gefunden werden - der einzige Hinweis auf Kid Icarus in der SNES Ära.

Fleißige Super Smash Bros. Melee Spieler spielten im 2001 erschienen Nintendo Prügler eine Pit Trophäe frei, auf der stand: "Wird er jemals wieder kämpfen?". Natürlich ließ das die Gerüchteküche wieder ordentlich brodeln. Zwei Jahre später präsentierte Capcom das Gamecube exklusive Spiel Dead Phoenix und in Windeseile wurde spekuliert, ob das nun der offizielle Kid Icarus Nachfolger für Nintendos Würfel war. Als Capcom die Entwicklung einstellte, verflogen auf die Hoffnungen der Fans. 2004 erschien Wario Ware: Twisted! für den GBA und enthielt ein Minispiel, in dem der Spieler Pit steuern und Schlangen und Geschossen ausweichen musste. Wieder ein Lebenszeichen?

Sogar Shigeru Miyamoto konnte sich 2005 vorstellen, ein neues Kid Icarus für die damals noch in der Entwicklung befindliche Wii zu kreieren. Ein Jahr später, auf der E3 2006 wurde Pit tatsächlich der Öffentlichkeit präsentiert. Der Jubel der Fachpresse und aller Fans, die das Event live im Internet verfolgten, war groß. Auch wenn bekannt wurde, dass Pit „nur“ ein spielbarer Charakter im nächsten Ableger der äußerst erfolgreichen Super Smash Bros. Reihe werden sollte.

Im gleichen Jahr benutzte das extravagante Musikspiel Electroplankton Musikstücke und Soundeffekte aus dem originalen Kid Icarus. Wieder verging ein Jahr, bis 2007 Wario Ware: Smooth Moves für die Wii erschien. Dort spielen alle Nintendo Charaktere in einem Orchester. Darunter auch Pit. Und welche Melodien spielen sie? Genau, unter anderem auch die Kid Icarus Theme. 2008 war es dann endlich so weit. Super Smash Bros. Brawl erschien auf Nintendos neuer Konsole und sofort stürzten sich abertausende von Fans mit Pit ins Getümmel. Ausgerüstet mit den drei heiligen Schätzen konnte der Engel seinen Bogen benutzen, der sich auch in zwei Schwerter verwandeln ließ. Parthena war ebenfalls von der Partie und konnte von Pit beschworen werden. Aber nicht nur die Charaktere fanden den Weg in den Brawler. Eine ganze Stage mitsamt Theme Music schaffte es ins Spiel und ließ das Verlangen nach einem echten Nachfolger nur noch stärker wachsen.
 

Das neue Lichtmythos: Panthenas Spiegel ... in 3D!

Masahiro Sakurai - ein Name, den Nintendo Jünger kennen sollten. Der japanische Entwickler ist für zwei der erfolgreichsten Reihen Nintendos verantwortlich: Kirby und Super Smash Bros. Nach der Fertigstellung von SSB Brawl gründete Sakurai 2009 zusammen mit Nintendo ein eigenes Studio namens Project Sora. Als Tochtergesellschaft sollte das Entwicklerstudio unter Leitung von Sakurai fortan First Party Games für die Nintendo Systeme entwickeln. Kurze Zeit später tauchten Suchanfragen im Internet auf. Programmierer, 3D-Grafiker und Spieledesigner sollten sich beim Project Sora Chef melden. Entwickelt wurde aber kein neuer Super Smash Bros. Ableger ...

Am 15 Juni 2010 wurden die Schreie der Fans endlich erhört und Kid Icarus Uprising wurde offiziell angekündigt. Es folgte ein Trailer, der das Spielgeschehen zeigte. Anders als die beiden Vorgänger, war Uprising kein Jump and Run, sondern vielmehr ein Hybrid aus Rail- und Third Peron Shooter. Zudem wurde es erneut für einen Handheld entwickelt. Die 3D und Hardware Fähigkeiten des Nintendo 3DS sollten Pit wieder zu neuem Glanz verhelfen. Fans und Fachpresse war äußerst angetan. Das flotte Gameplay, die sehr gute Grafik und der grandiose 3D-Effekt wurden gelobt. Auf der Toyko Game Show im September 2010 wurde erstmals eine Demo gezeigt. Sakurai bat die Fans um Hilfe und verfeinerte das Spiel anhand der erhaltenen Kritik.

Als Veröffentlichungstermin wurde zuerst Japan 2011 angegeben, ohne genaue Angaben. Auf der Toyko Game Show 2011 wurde Kid Icarus Uprising aber auf Frühling 2012 verschoben. Es folgten neue Gameplay Videos und Screenshots und das Spiel stieg in der Gunst der Spieler immer weiter. Es wurde schnell zu einem der Most Wanted für den 3DS. Am 23. März 2012 erschien Kid Icarus Uprising endlich im Handel. Was das neue Abenteuer rund um Engel Pit zu bieten hat, erfahrt ihr natürlich in unserem Test. ;-)

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