Nun ist es so, dass Square Enix weder der Erste noch der letzte Spieleentwickler ist, der sich an diesem Vorhaben versucht. Auch Tecmo Koei probierte mit Toukiden sein Glück. Allerdings ist es eher selten, dass ein Nachahmer es schafft, das Original zu übertreffen. Deshalb stellt sich die Frage, was Square Enix sich hat einfallen lassen, um einen spürbaren Unterschied zum Vorbild zu schaffen?
Es setzt ganz und gar auf die Final Fantasy-Marke. So tritt man im Laufe des Spiels gegen bekannte Eidolons wie Ifrit oder Alexander an. Ebenso kann man sich Klamotten im Stil berühmter Charaktere des Franchises besorgen oder freischalten. Der Fanservice-Faktor ist in diesem Game daher enorm hoch. Und die Kämpfe gegen die Espers werden motivierend inszeniert.
Denn Fanservice allein ist kein Grund, sich so ein Game zu kaufen. Auch das Gameplay muss stimmen. Und hier hakt es gewaltig!
Das fängt schon mit der Story an, die vielversprechend anfängt. Man ist in einem Luftschiff unterwegs und wird dann auf einmal von Bahamut zur Landung gezwungen. Da eine direkte Auseinandersetzung mit diesem Drachen nicht ratsam ist, zieht man das Weite und gelangt in ein Dorf, wo man schließlich die Explorerlizenz erhält. Und ab diesem Moment schläft die Geschichte ein. Sie ist zwar vorhanden, kann sich jedoch nicht einmal ansatzweise mit den Erzählungen anderer FF-Spiele vergleichen. Selbst bei so umstrittenen Games wie X-2 oder XIII muss man sagen, dass der Plot im Vergleich besser war! Und das ist jetzt wahrlich kein gutes Argument für Final Fantasy Explorer.
Ebenso braucht das Game lange, um Spannung aufzubauen. Die ersten Auseinandersetzungen gewinnt man quasi mit einer Hand. Und erst, wenn man bei den oben erwähnten Espers ist, wird das Spiel herausfordernd und interessant. Was allerdings zu spät ist, da bis dahin mehrere Stunden vergehen, bei denen die Motivation, weiterzumachen eher gering ist.
Schade ist auch, dass die Charaktergestaltung so halbherzig wirkt. Hier hätte Square Enix ein Zeichen setzen können. Doch stattdessen erhält man ein paar vorgefertigte Designelemente, die man ein wenig zusammenfassen kann. Und das ist enttäuschend.
Ist denn wenigstens die optische Präsentation gelungen? Für ein DS-Spiel sieht Final Fantasy Explorers hervorragend aus. Nur, dass dieser Handheld längst nicht mehr produziert wird und jetzt der 3DS die aktuelle portable Konsole von Nintendo ist. Und dafür sieht das Game einfach enttäuschend schwach aus!
Am Ende ist Final Fantasy Explorers einfach nur eine Enttäuschung und ein mittelmäßiges Game.