Dead Effect 2 im Test

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Welches Genre steht seit Jahren ganz weit oben in der Beliebtheitsskala, entwickelt sich technisch in rasantemTempo, ist aber gleichzeitig hoffnungslos überlaufen? Richtig, der Ego Shooter. Ob es daher eine gute Idee ist wenn ein eher kleines Studio einen neuen Vertreter auf die Zockergemeinde loslassen möchte? Schauen wir mal genauer hin…

Mit Dead Effect 2 betritt ein weiteres Actionspektakel die Bühne. Doch weder sind bekannte Namen in den Credits zu finden, noch steckt ein riesen Budget hinter dem Titel. Wohl auch deshalb erscheint das Spiel, zumindest bisher, lediglich als Download.

Bereits die Story gewinnt keinen Innovationspreis. Wir befinden uns auf einem riesigen Schiff im All. Weit ab von der menschlichen Zivilisation und frei nach dem Motto „Im Weltall hört dich niemand schreien!“ werkeln die (Bad) Scientists an Bord fröhlich vor sich hin. Neben den allseits beliebten Zombies treiben sich daher unzählige seltsame Kreaturen in den dunklen Gängen herum. Lernresistent wie die Menschen nun mal so sind ist es nicht verwunderlich, dass die bösen Viecher alsbald ausbrechen und das Schiff übernehmen. Abgesehen von ein paar armen Seelen bleibt lediglich der Spieler übrig. Doch auch ihr seid ein Experiment. Zum Glück für alle: ein Supersoldatenexperiment!


Nachdem wir uns für einen von drei Charakteren (Klassen) entschieden haben, erhalten wir, kaum aufgewacht, die ersten Ballermänner.  Erledigen ein paar Zombies und anderes Getier um uns den Weg zur zukünftigen Einsatzzentrale zu bahnen. Das Gegnerrepertoire umfasst einiges. Zombies in den verschiedensten Variationen. Angefangen beim hirnlosen Walker, über kotzende und spuckende Exemplare, bis hin zum Granaten werfenden Exsoldat ist alles vorhanden. Selbst fette Kettensägenschwinger geben sich ein Stelldichein. Daneben erwarten euch Monsterhunde, verschiedene Kampfdrohnen und menschliche Soldaten in Form von Special Forces. Alle paar Level gibt es zudem einen besonders fetten Brocken zu erledigen.  Wirklich neu ist all das aber nicht. Sofern man denn möchte, kann man das veraltete Gameplay fast schon wieder als Innovation bezeichnen.  Springen, in Deckung gehen oder „um die Ecke lutzen“ ist nämlich nicht drin. Steuerung und Bedienung erinnern eher an die Anfänge des Genres. Trefferzonen (zielt auf den Kopf!) sind zwar rudimentär vorhanden, der Rest fällt jedoch in den Bereich „oldschool“.  Anders sieht es in der eben erwähnten Zentrale aus. Im Laufe der Story versammeln sich hier Auftraggeber, Mechaniker und Scientist. Denn wer munter stur Mission um Mission erledigt und dabei das, lange und zahlreich vorhandene, Gerede der NPCs ignoriert stellt irgendwann fest: die Gegner schlucken immer mehr Treffer, die Munition reicht nicht  aus und man beißt schneller ins Gras!

 

Dead_Effect_5Bei genauer Betrachtung ist Dead Effect 2 dann doch mehr als ein stupider Ego Shooter. Wer sich bis dato gewundert hat warum neben neuen Waffen auch zahlreiche Credits, Rüstungsteile und biotische Verbesserungen gefunden werden, sollte die NPCs genauer unter die Lupe nehmen. Der Mechaniker hat ständig neue Schießprügel im Angebot. Jeder ist zudem in zahlreichen Bereichen aufrüstbar. Schaden, Nachladegeschwindigkeit, Munitionskapazität etc. pp. . Richtige Nahkampfwaffen sind ebenfalls im Angebot. Freunde von Hieb- und Stichwaffen haben ausgesorgt. Der Scientist macht selbiges mit eurer Rüstung, welche sich wiederum aus den Komponenten Helm, Brust-, Arm-, Hand- und Beinpanzerung zusammensetzt. Jedes Stück kann einzeln ausgetauscht und zum Teil modifiziert werden. Davon abgesehen gibt es, im Stile eines RPGs, Rüstungssets die erst bei Komplettierung ihr volles Potenzial offenbaren. Wem das nicht reicht der kann seinen Soldaten biotisch verbessern. Weniger Streuung beim Schießen (dank verbesserter Augen) und zig andere Effekte sind das Resultat. Zu guter Letzt steigt der Charakter im Level auf und darf mit jeder erreichten Stufe Fertigkeitspunkte verteilen. Ausdauer, Lebensenergie und besondere Fertigkeiten können erlernt und aufgelevelt werden. Für Freunde des gepflegten „upgradens“ ein wahres Fest. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Denn die Freude wird durch eine umständliche Menüführung getrübt. Was am PC dank Mauseingabe flott von der Hand geht, ist an der Konsole via Padsteuerung behäbig und umständlich. Das Ganze hätte man ruhig für Konsoleros anpassen können.

 

Damit man nicht ständig die immer gleichen Levels nach Upgrades und Credits abgrasen muss, gibt es zahlreiche, kurze Spezialmissionen. Der seit einigen Jahren beliebte „Horde“ Modus hat es ebenso ins Spiel geschafft wie das Erledigen von Miniaufträgen. Einzig den Multiplayerpart sucht man, zumindest auf Konsolen, vergebens.

 

Dead_Effect_6Am Ende steht also ein Ego Shooter der, rein von der Spielmechnik , irgendwo zwischen den ausgehenden 90`ern und dem Anfang der 2000`er stehengeblieben ist. Dieses Spielgerüst garnierte man mit einer Prise Borderlands und Destiny. Die Technik wiederum stammt eher aus den Anfangszeiten der PS360 Generation. Das ganze sieht nett aus, gewinnt jedoch mit Sicherheit keinen Blumentopf. Der ein oder andere große und kleine Bug hat es ebenfalls ins Spiel geschafft. So kann es durchaus passieren dass einer der (zahlreichen) Bossgegner tatenlos auf seinen Tod wartet und Gegner partout nicht getroffen werden obwohl sie lediglich durch ein dünnes Metallrohr geschützt sind. Ärgerlich, aber verschmerzbar. Insgesamt ist Dead Effect 2 überraschend gut spielbar und immer wieder für eine Runde zwischendurch gut. Viele Egoshooter dieser Art finden sich, zumindest auf Konsole, nicht.

Alexander meint:

Alexander

Da wurde ich doch tatsächlich noch überrascht. Zu Beginn deutete alles auf ein 08/15 Egoabenteuer hin. Gut, Zombies machen alles besser. Sind aber dennoch ein alter Hut und ja, ich bin einer derjenigen welche die NPC Gespräche gekonnt ignoriert haben. So stand ich ca. ab der Hälfte des Spiels schier unüberwindbaren Gegnerhorden gegenüber und befasste mich, gezwungener Maßen, näher mit den Upgrade Optionen. Ab da hatte mich das Spiel, trotz aller Schwächen, richtig gepackt.
Wer also gerne seine Charaktere auflevelt, kein Problem damit hat Level mehrmals zu erledigen und dazu von Destiny, Borderlands & Co. die Schnauze voll hat, dem sei Dead Effect 2 wärmstens ans Herz gelegt. Es gibt wahrlich schlechtere Spiele in die man sein Geld investieren könnte.

Positiv

  • kurzweilige, krachige Levels
  • viel Zeug zum sammeln
  • Zombies!!!!!!!

Negativ

  • veraltetes Gameplay
  • veraltete Technik
  • nix neues an der Shooterfront
Userwertung
7.5 1 Stimmen
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Forum
  • von Azazel:

    Das Spiel selbst gefällt mir ja auch recht gut. Ich habe aber gerne eine endsequenz bei sp Games. Sowas wie hier find ich echt unverschämt.....

  • von Phill XVII:

    Ist im PSN auch grad im Angebot. Bin nicht durch, fand es aber auch ok.

  • von Azazel:

    Heute beendet. Habe allerdings auch eine lange Pausen gemacht. Das Ende ist ne Frechheit, ne sauerei, ein Schlag ins Gesicht! Da sind ja nahezu alle 8-Bit spiele am Ende besser bestückt!!! Keine tolle endsequenz, ja nichtmal ein schickes Standbild. Kein scrolltext der noch eine Story...

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Dead Effect 2 Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 4
Regionalcode regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2016-05-06
Vermarkter -
Wertung 6.9
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