Woran Mario seit 25 Jahren arbeitet, hat beim alten Pillefresser keine 2 Jahre gedauert. Bereits 1981 (Pac Man kam 1980 in die Spielhallen) hatte Ms. Pac-Man ihren Auftritt. Optisch unterschieden sich beide Figuren nur durch die kleine rote Haarschleife, welche Ms. Pac-Man trug.

Inhaltlich hat sich zum 1980er-Original nicht viel getan: Lediglich Bonusitems in Form von Früchten und Nahrungsmitteln sind gelegentlich in den Leveln zu finden und stocken dementsprechend das Punktekonto auf. Das Gameplay ist etwas schneller geworden und zwischen den Leveln gibt es neue Animationen. Ebenfalls gibt es einen 2-Spieler-Modus, wo jedoch nur abwechselnd nacheinander auf Pillenjagd gegangen werden kann.
Wer nun im Rahmen des XBL-Arcade-Releases mit einer aufgemotzten HD-Variante rechnet, wird bitter enttäuscht. Ms. Pac-Man auf der Xbox 360 ist nichts anderes als eine 1:1 Emulation des Originals, nicht mehr, nicht weniger. Lediglich eine Speicherfunktion sowie Online-Highscores wurden eingerichtet. Immerhin bietet einem die Speicherfunktion die Möglichkeit im jeweils letzten Level wieder einzusteigen, so dass man nicht immer wie damals von vorn beginnen muss.
Da es sich um eine 1:1 Emulation handelt, spielt sich Ms. Pac-Man auch wie das Original: Klassisch, kurzweilig mit schnell steigendem Schwierigkeitsgrad. Die Geister, welche der Protagonistin an die Wäsche (oder in diesem Falle Schleife) wollen, zeigen wie früher unterschiedliche Charaktereigenschaften und daraus resultierende Verhaltensweisen.
Ms. Pac-Man auf der Xbox 360 ist eine nette und kurzweilige Reise in die Vergangenheit. Leider wurde das Game nur lieblos 1:1 auf die Xbox 360 geschoben, weder HD-Grafiken können zugeschaltet werden, noch gibt es neue Ideen. Ehrlich gesagt riecht hier alles nach Geldmacherei und im Angesicht der Konkurrenz aus eigenem Hause mit der Pac-Man Championship Edition, welche ebenfalls über XBL erhältlich ist, ist Ms. Pac-Man schlicht überflüssig. Lediglich beinhalte Nostalgiker investieren die 400 Points.