Samurai Warriors 2: Empires im Test

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Die japanische Softwareschmiede KOEI, unter anderem bekannt für die Dynasty Warriors-Reihe, liefern nach dem eher mäßigen DW 5 für die Xbox 360 nun den nächsten Titel für Microsofts Konsole nach. Warum sich selbst Xbox-Spieler nicht über Nachschub aus dem fernen Osten freuen können, erfahrt ihr wie immer in unserem folgenden Review...
Während sich bei der Dynasty Warriors Reihe alles um China dreht, handelt es bei Samurai Warriors, wie der Titel schon vorahnen lässt, von Schlachten aus dem feudalen Japan. Nachdem KOEI schon dutzende Titel beider Serien veröffentlicht hat, (Street Fighter Super Duper Mega Alpha Edition lässt grüßen) ist es relativ schwer einen Überblick über die Veränderungen der einzelnen Spiele zu erklären. Zumal die meisten Veränderungen sich sowieso im Bereich der Belanglosigkeit befinden. Im Grunde bleibt die Serie seinen langatmigen Metzeleinlagen und strategischen Planungen ohne grobe Gameplay-Überarbeitungen treu. Wie auch in den Vorgängern gibt es einen Empire Modus, der sozusagen als Herzstück des Spiels dient. Neben dem Empire Modus gesellt sich noch der Free Mode und ein ganz nettes, aber mittlerweile schon standardisiertes Feature zum Erstellen eines eigenen Charakters hinzu. Selbstverständlich könnt ihr euren selbst kreierten Helden natürlich „aufleveln“ und im Empire Modus zum Zuge kommen lassen. Beim Free-Modus handelt es sich um keinerlei vollwertigen Modus, ihr könnt lediglich die Schlachten ein weiteres mal ohne Storyverknüpfung bestreiten.

Im Empire Modus gibt es sieben historische Szenarien, die es zu bewältigen gilt. Zu Beginn des Spiels habt ihr lediglich nur ein paar verbündete an eurer Seite, die euch im Kampf zur Seite stehen. Im späteren Spielverlauf können sich weitere Clans, die ihr übernommen habt, eurem anschließen. Doch bevor es soweit kommt, müsst ihr zuerst einige Einstellungen vornehmen, wie unter anderem Offiziere konsultieren, Steuergelder einsacken und Truppen rekrutieren. Danach müsst ihr lediglich entscheiden, ob ihr einen Gegner invasieren oder einem Verbündeten unter die Arme greifen möchtet. Habt ihr hier alle nötigen Einstellungen vorgenommen, sind alle Vorbereitungen für die bevorstehende Schlacht abgeschlossen.

Während dem Kampf übernehmt ihr die Rolle von einem eurer Anführer und verfolgt dabei das Geschehen aus der Third-Person Ansicht. Ab hier heißt es lediglich draufkloppen bis zur Sehnenscheidentzündung bzw. bis keine gegnerischen Truppen mehr vorhanden sind. Am oberen Bildschirmrand verschafft euch eine kleine Karte den nötigen Überblick. Bereiche, die ihr noch nicht eingenommen bzw. verteidigt habt, sind mit rot markiert. Euer Ziel ist es dabei mit Hilfe eurer Truppen die feindlichen Anführer zu besiegen. Diese erweisen sich im Vergleich zu den normalen Kampfeinheiten als äußerst hartnäckig und können schnell zu einer ernsten Gefahr für euch werden. Denn heilen könnt ihr euch nur mittels japanischer Köstlichkeiten, wie Sushi etc.. Diese Items hinterlassen wiederum nur bereits besiegte Anführer. Einige davon sind aber immerhin relativ rar innerhalb des Schlachtfelds auffindbar, was die Sache trotzdem oft recht schwierig macht. Nicht selten kommt es vor, dass ihr die Schlacht so gut wie in der Tasche habt, aber dann aufgrund von Unachtsamkeiten überraschend krepiert. Sollte so etwas passieren, habt ihr die Schlacht verloren und erntet auch keinerlei Erfahrungspunkte für die bereits besiegten Gegner. Damit das nicht passiert, stehen euch starke Combos und einige Spezialattacken zur Verfügung. Die Spezialattacken könnt ihr ausführen nachdem sich eure Leiste, die sich unterhalb der Lebensenergie befindet, reichlich gefüllt hat. Ist diese vollkommen verbraucht, könnt ihr sie durch Beseitigen von Gegner wieder auffüllen.

Über das Digital-Kreuz des 360-Controllers könnt ihr euren Einheiten simple Befehle, wie angreifen, verteidigen und zurückziehen erteilen. Oder aber ihr lasst alles von der CPU steuern, was keinen all zu großen Unterschied ausmacht, da die Truppen meiner Meinung nach sowieso ihren eigenen Willen durchsetzen. Da könnt ihr noch so oft ihr wollt auf „angreifen“ drücken, die bleiben einfach seelenruhig stehen und genießen das schöne Wetter. Wie Fans der Reihe (gibt es die hier überhaupt?) bereits erkennen konnten, hat sich im Spielverlauf nichts wesentliches verändert, was eigentlich die Frage über eine Daseinsberechtigung dieses Spiels in den Raum werfen sollte.

Noch trauriger ist es, dass die grafischen Möglichkeiten der Xbox 360 ein weiteres mal total unausgenutzt geblieben sind und lediglich ein PS2 Port in HD geboten wird. Also ist man gezwungen ein weiteres Mal die selben öden und matschigen Texturen auszuhalten und darf bei der geringen grafischen Darbietung auch noch Pop-Ups und dicke Nebelsuppe ertragen. So etwas kann man heut zu Tage einfach nicht mehr bringen. Einzig erfreuliche ist, dass das Spiel einen 1080p-Modus bietet. Musikalisch dudeln schnelle, japanisch angehauchte Melodien im Hintergrund und eine miserable englische Synchronisation vermiesen euch auch hier jeglichen Spielspass. Auf deutsche Bildschirmtexte müssen leider komplett verzichtet werden. Steuerungstechnisch schlägt sich der Titel ganz ordentlich. Euer Protagonist lässt sich ganz vernünftig steuern und auch die Attacken gehen gut von der Hand. Lediglich das Blocken fällt etwas schwer bzw. wirkt relativ träge. Während der letzte Teil der Samurai Warrior Reihe noch über einen Alibi-Onlinemodus verfügte, wurde dieser im aktuellen Teil komplett gestrichen. Im Ausgleich dafür bekam der Titel einen Zweispieler-Modus, mit dem sich der Empire Modus zu zweit bestreiten lassen kann, verpasst.

Christopher meint:

Christopher

Samurai Warriors 2: Empires wird von Omega fast gnadenlos 1:1 auf die Xbox 360 portiert, ohne dabei auf sichtbare grafische Veränderungen zu setzen. Spielerisch wird sich wohl auch in den nächsten Jahren nichts mehr verändern, was eigentlich sehr zu bedauern ist, denn hinter dem langweilige Button-Smashing verbirgt sich eine klasse Idee, die einfach an einer mangelnden bzw. nicht mehr zeitgemäßen Umsetzung leidet. Wer wirklich ein Neuling in Bezug auf die Samurai und Dynasty Warrior Serie ist und sich von der biederen Optik nicht angeödet fühlt, kann durchaus mal ein Probespielchen wagen und sich von dem leicht süchtig machenden Gemetzel kurzweilig unterhalten lassen. Kenner der Serie und alle anderen sollten diese extreme Updatepolitik in keinerlei Hinsicht mehr unterstützen.

Negativ

  • Xbox 360 unwürdige Grafik
  • Miserable Synchronstimmen
  • Keine grundlegenden Neuerungen
Userwertung
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Samurai Warriors 2: Empires Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1-2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 14.03.2007
Vermarkter THQ
Wertung 4.7
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neXGam YouTube Channel
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