Monster Jam im Test

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Activision schickt uns mit Monster Jam in die Untiefen der US Motorsport Unterhaltungsindustrie und lässt uns damit an der in den USA sehr beliebte Event-Serie teilhaben. Bisher hatte sich Ubisoft schon zweimal an einer Umsetzungen versucht und ist gnadenlos gescheitert. Macht es die neue Mannschaft besser?
Beim Monster Jam geht es, wie der Namen schon fast vermuten lässt, um riesige Monstertrucks, die sich in verschiedenen Wettbewerben messen und nebenbei noch alle möglichen Dinge mit ihren immens großen Reifen platt walzen. Also eigentlich ein unverbrauchtes und interessantes Thema, das sich von der umfangreichen und starken Konkurrenz im Rennspielbereich abhebt. Die Macher haben auch fast alles integriert was die Events ausmachen: Riesige Trucks, viel Zerstörbares und eine Menge verschiedener Wettbewerbe. Warum die Trendwende trotzdem nicht geklappt hat, dazu komme ich gleich, aber erst einmal alles auf Anfang.

Der Hauptmodus ist die so genannte World Championship, die in vier einzelne regionale Meisterschaften aufgegliedert ist und am Schluss in den World Finals endet. Jede Meisterschaft besteht dabei aus fünf Rennen auf Außenkursen und vier Auftritten innerhalb von Stadien. Die einzelnen Events müssen dabei nacheinander absolviert werden, wobei man für das Freischalten der folgenden unter die ersten drei gelangen muss. Die einzelnen Meisterschaften sind aber, bis auf die Finals, von Anfang an frei wählbar.

Bei den Events handelt es sich um:

  • Circuit - Ein normales Rennen über mehrere Runden.
  • Cross Country - Hier ist keine Strecke vorgegeben, sondern nur der Startpunkt und das Ziel.
  • Time Trial - Eine Runde auf Zeit.
  • Elimination - Hier werden fünf Runden gefahren, nach jeder Runde fällt der Letzte raus.
  • Freestyle - Hier kommt es darauf an, möglichst viele Punkte durch Tricks und das Zerstören aller möglichen Dingen zu machen, am besten durch Kombos verbunden.
  • Stadium Racing - Eine Runde im Stadion durch einen eng abgesteckten Kurs.
  • Stadium Circuit - Das gleiche wie Stadium Racing, nur über mehrere Runden.

    In jedem dieser Events kommt es dabei nicht nur auf die Plazierung an, sondern auch auf die erreichte Punktzahl. Selbige erhöht man durch das Vollführen von Tricks und das erfolgreiche Zerstören von allem, was sich einem in den Weg stellt. Mit den so angehäuften und addierten Punkten werden nach und nach neue Monstertrucks freigeschaltet, von denen es zwanzig Stück an der Zahl gibt. Sechs sind dabei von Anfang an wählbar. Wenn man nun zum ersten Mal die Kontrolle über einen solchen Boliden übernimmt, ist man zunächst erschrocken und erstaunt zugleich, da die Steuerung wirklich ungewöhnlich direkt und unkompliziert ausgefallen ist. Das Ganze erinnert so eher an ferngesteuerte RC-Cars und weniger an Monster Trucks, aber gut, muss ja nichts schlechtes sein, so lange sich das Ganze halbwegs in das Gesamtbild einfügt und gut umgesetzt ist - und das ist es.

    Was dagegen wirklich tierisch nervt, ist die Physik der Fahrzeuge. Fährt man nämlich über einen Gegenstand auf dem Boden, muss man ständig mit einem unkontrollierbaren und nicht nachvollziehbaren Abflug rechnen, zusammen mit einer Drehung um die eigene Achse. So, dass man fast meinen könnte, einen Flummi zu steuern. Das selbe passiert leider auch bei Zusammenstößen und Sprüngen. Unter diesen Umständen ist natürlich kein normales und vernünftiges Spielen möglich. Außerdem traut man sich dann irgendwann auch überhaupt nicht mehr irgendwelche Risiken einzugehen und versucht nur noch, möglichst auf gerader und freier Strecke zu bleiben. Aber das stellt natürlich nicht den eigentlichen Sinn eines solchen Rennspiels dar und fördert noch weniger den Spielspaß.

    Wobei die ganzen Ausrutscher und Dreher traurigerweise nicht einmal entscheidend für den Rennverlauf sind, da der Schwierigkeitsgrad so miedrig angesetzt wurde, dass man auch noch nach den ganzen unvermeidlichen Unfällen ohne Probleme Erster werden kann. Vielleicht wurde er ja bewusst an das Gameplay angepasst, um den Frust etwas abzumildern, wäre ja halbwegs nachvollziehbar. Aber leider knüpft direkt daran ein weiteres Problem des Spieles an, nämlich der geringe Umfang und die damit gebotene Spielzeit. Es gibt insgesamt nur 45 Events auf zwölf verschiedenen Strecken und in acht Stadien. Selbige sind dabei gerade mal zwischen einer und vier Minuten lang, so dass man das komplette Spiel innerhalb weniger Stunden durchgespielt hat. Viel zu wenig für ein Rennspiel, vor allem bei dem schon angesprochenen, viel zu leichten Schwierigkeitsgrad.

    Auf Xbox Live Unterstützung hat man großzügigerweise auch verzichtet, so wird es also auch nichts mit dem entspannten Online Spielchen zwischendurch. Wobei genau hier das ganze System halbwegs hätte greifen können, aber was nicht ist, ist nicht und so muss man sich mit einem 4 Spieler Splitscreen-Modus zufrieden geben.

    Weiteres Ärgernis sind die Perspektiven der Kamera, von denen es gerade einmal drei an der Zahl gibt: Eine Fahreransicht, eine knapp hinter dem Auto und eine, die etwas weiter hinten angesiedelt ist. Was im Normalfall auch absolut ausreichen würde, wären selbige halbwegs glücklich gewählt. Aber leider hat man bei keiner wirklich das Gefühl zur nötigen Übersicht zu gelangen. Vor allem in den eng abgesteckten Rennen in den Stadien flucht man nicht selten deswegen. Genau so wäre eine kleine Übersichtskarte während der Rennen nicht verkehrt gewesen. Nicht nur um den Streckenverlauf frühzeitig erkennen zu können, sondern auch um die Position der Gegner abzuschätzen. Leider hat man auch darauf verzichtet, was den Titel nicht spielbarer macht.

    Grafisch reißt er auch keine Bäume aus und lässt sich am besten mit gehobenem Xbox-Niveau beschreiben. Dagegen ist das Design der einzelnen Außenlevel sehr gut gelungen. Es gibt nicht nur eine Menge zu zerstören und viele Abkürzungen, sondern auch einiges an Abwechslung. Wäre das ganze dabei doch nur halbwegs vernünftig spielbar...

Carsten meint:

Carsten

Schade, dass der Entwicklerwechsel hat überhaupt nichts bewirkt hat. Weiterhin bewegt sich die Reihe auf unterstem Niveau und nutzt das Potenzial und die Möglichkeiten der Lizenz in keinster Weise aus. Nicht nur dass das Spiel viel zu kurz ist, auch das Sprungverhalten der Fahrzeuge ist einfach eine Zumutung und meiner Meinung nach fast nicht tragbar. Insgesamt kann ich also nur raten einen großen Bogen um diesen Titel zu machen.

Positiv

  • Offizielle Lizenz
  • Abwechslungsreiche Strecken

Negativ

  • Viel zu kurz
  • Peinliche Physik
  • Keine Xbox Live Unterstützung
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Monster Jam Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 29.05.2008
Vermarkter Activision
Wertung 4.8
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neXGam YouTube Channel
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