Command & Conquer 3 Tiberium Wars im Test

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Nach dem äußerst gelungenem Herr der Ringe: Schlacht um Mittelerde 2 steht schon der nächste Strategie-Hit für die Xbox 360 in der Pipeline. Natürlich geht es mit keiner geringeren Brand in die nächste Runde als mit Command & Conquer 3: Tiberium Wars. Nach langer Konsolenabstinenz meldet sich die C&C Reihe zurück. Ob EA aus den kleineren Patzern von HdR:SuM 2 gelernt hat und wie sich C&C 3 im Härtetest schlägt, erfahrt ihr natürlich hier bei uns...
Während der General-Teil unabhängig von den Tiberium Kriegen handelte, kehrt die Serie mit Tiberium Wars wieder zum Ursprung zurück,,, Kane & co sind dementsprechend wieder mit von der Partie. Das Tiberium ist nach wie vor eine große Bedrohung für die Menschheit, gleichzeitig jedoch auch der wichtigste Rohstoff und Grundlage für Technologie sowie Wirtschaft. Im Jahre 2047 sind nur noch wenige Teile der Erde für die Menschen bewohnbar. Die letzten bewohnbaren blauen Zonen werden von der Global Defence Initiative (GDI) beschützt. Die fanatische Bruderschaft von Nod versucht natürlich die Oberhand zu gewinnen und alles und jeden zu unterwerfen. Daher liegt es in euren Händen, der Geschichte ein gutes Ende zu verpassen und den dritten Tiberium Krieg zu gewinnen.

Nachdem ihr die Spiele DVD aus der Verpackung gefriemelt habt, landet ihr auch prompt im Hauptmenü. Hier könnt ihr zwischen dem Einzelspielermodus, welcher drei Kampagnen umfasst, sowie einem Gefechts-Modus und dem Multiplayer wählen. Begonnen wird mit der GDI Kampagne, die Kampagne der Bruderschaft von Nod und der dritten Rasse werden erst nach und nach freigeschaltet. RTS Anfängern steht außerdem ein kleines Tutorial zur Verfügung, welches euch die Grundlagen des Spielprinzips erklärt und euch mit der Steuerung vertraut macht. Das Wichtigste ist natürlich die Umsetzung der Steuerung von Maus und Tastatur auf einen Controller. Die Leute von EA haben am gut gelösten Steuerungskonzept von Herr der Ringe festgehalten und es hier und da ein wenig abgeändert bzw. verbessert. Im Großen und Ganzen bleibt aber alles beim Alten. Hin und her gescrollt wird mit Hilfe des linken Analogsticks, während der rechte Stick zum Drehen und Zoomen der Kamera dient. Über den rechten Trigger öffnet ihr das Baumenü des jeweiligen Gebäudes. Außerdem wird im linken unteren Bildschirmrand ein zusätzliches Menü aktiviert, über welches ihr weitere Baufunktionen etc. ausführen könnt. Produzierte Einheiten könnt ihr dann wiederum mit dem linken Trigger auf einen Schlag markieren und mit dem digitalen Steuerkreuz einer freien Gruppe hinzufügen.

Ein vollkommen adäquater Ersatz gegenüber der Maus und Tastatur Combo ist es natürlich nicht, aber man hat sich sichtlich Mühe gegeben alles gut anzupassen, um das RTS-Genre auch auf Konsolen wieder salonfähig zu machen. Gameplaymäßig hat sich nach all den Jahren nichts grundlegendes verändert. Eure Ausgangsposition ist nach wie vor der Bauhof. Der Bauhof ist sozusagen euer Weltraumbaufahrzeug (WBF) des C&C Universums. Mit diesem könnt ihr alle weiteren notwendigen Gebäude für den späteren Spielverlauf bauen. Extrem wichtig ist natürlich die Raffinerie, die das Tiberium weiterverarbeitet. Optional könnt ihr noch weitere Sammler erschaffen, damit ein regelmäßiges Einkommen an Tiberium gesichert ist. Damit der Schutz eurer Basis gewährleistet ist, dürfen Einheiten und Panzer selbstverständlich in keiner gut sortierten C&C-Basis fehlen. Eine Kaserne und eine Waffenfabrik sorgen hier für die nötige Abhilfe.

Mit den weiteren Gebäuden Gefechtsstand und Technologiezentrum können Upgrades, wie Railgun für die Panzer, verbesserte Rüstungen oder erhöhte Weitsicht für Fußeinheiten erforscht werden. Orcas & Co sind selbstverständlich wieder mit von der Partie. Einige neue Einheiten sind natürlich auch dazugekommen. Als Neulinge der C&C-Familie dürft ihr den Vertigo-Bomber, Avatar-Kampfbot, Firehawks, Zone Trooper, sowie einige mehr begrüßen.

Bei den Einsätzen bedient sich Tiberium Wars aus dem klassischen Strategie-Missionsdesign. Baut eine Basis auf, produziert fleißig Einheiten und plättet den Gegner. Ab und an darf auch eine Taktik-Mission gelöst werden, die in der Regel ohne Hauptquartier bestritten werden muss. Wie auch schon bei Herr der Ringe: SuM 2 gibt es auch einige Bonus-Aufgaben, die erledigt werden wollen. Diese sind allerdings für den erfolgreichen Abschluss einer Mission nicht zwingend erforderlich. Gamerscore-Sammler und echte Cracks werden die Bonus-Aufgaben mit Freude bewältigen. Störend ist dabei, dass sobald das Hauptziel erreicht wurde keine Möglichkeit mehr besteht weiterzuspielen, um die restlichen Aufgaben zu lösen. Da hilft nur die Mission komplett neu zu starten oder ein frühren Spielstand zu laden. Ein typischer Missionsablauf wäre dann z.B. eine von den Nod besetzte Basis wieder zurückzuerobern und diese auf Vordermann zu bringen und anschließend verbleibende NOD Stützpunkte zu eliminieren. Bei einer Taktik-Mission müsst ihr allerdings oft mit nur einer handvoll Einheiten im Petto Herr der Lage werden. Dennoch kein Grund zu Verzweiflung. Nach bestimmten Abständen werden euch Verstärkungen geschickt oder eure Truppen sind mit mehreren Auszeichnungen den Standard-Nodeinheiten stark überlegen, so dass ihr trotzdem stets gute Chancen habt die Mission für euch zu entscheiden. In Tiberium Wars müssen aber auch Missionen unter Zeitdruck gemeistert werden. In einer Mission, die ziemlich am Anfang kommt, müsst ihr innerhalb sieben Minuten eine Aurora-Rakete der NOD zerstören, bevor das Ding mit euch kurzen Prozess macht und die Mission vorzeitigt beendet wird.

Ingesamt bieten die GDI und NOD Kampagne mit je 17 Missionen einen ordentlichen Umfang. Als Bonus könnt ihr noch eine etwas kurze Kampagne mit der Scrin Rasse spielen. Während die ersten paar Missionen relativ einfach zu bewerkstelligen sind, zieht ab der Hälfte einer Kampagne der Schwierigkeitsgrad ziemlich an. Vor Beginn einer jeden Mission habt ihr aber die Möglichkeit zwischen leicht, mittel und schwer zu wählen.

Wer mit dem Singleplayer durch ist, der kommt am vorzüglichen Multiplayer nicht vorbei. Hier könnt ihr euch mit dem Rest der Welt messen und klar machen, wer der wahre Konsolen RTS-König ist. Gespielt werden kann mit bis zu vier Spielern im Team oder jeder gegen jeden. Optional lassen sich auch K.I. gesteuerte Gegner hinzufügen. Neben dem klassischen Duell gibt es noch vier weitere Spielmodi: Belagerung, Einnehmen und halten, Capture the Flag sowie King of the Hill. Der Multiplayer ist wirklich super witzig und macht am meisten Spaß wenn sich alle Spieler auf einem gleichwertigen Level befinden. Nur gerät bei zu viel Trubel auf dem Screen die Verbindung ins Stocken und verzögert die Aktionen auf eurem Bildschirm, was den Spielspaß oft nach unten drückt. Als Bonus wird von C&C die Xbox Live Vision Cam unterstützt. Wer also die Kamera sein Eigen nennen darf, kann sich während einer Multiplayerpartie seinen Mitspielern von seiner Schokoladenseite präsentieren. Mords Gaudi!



Die obligatorischen Realfilmsequenzen durften natürlich im Nachfolger keineswegs fehlen und fanden sogar in HD-Qualität auf der Spiele DVD platz. Kenner werden sogar einige ausrangierte Hollywood-Stars, wie Michael Ironside (Starship Troopers) und Billy Dee Williams (Star Wars) wieder erkennen. Ingesamt wirken die Sequenzen meistens ungewollt witzig und ein wenig trashig. Trotzdem finde ich es klasse, dass man sich wieder so viel Mühe gegeben und nicht dazu entschlossen hat die Filmsequenzen zu streichen. Sehr löblich ist es außerdem, dass alles komplett ins Deutsche lokalisiert wurden und alle Schauspieler von guten bis sehr guten Synchronsprechern ihre Stimme geliehen bekommen haben. Unterstützt wird die tolle Atmosphäre von einem C&C typischen Soundtrack, der sich hören lassen kann. Genial sind auch wieder die Sprüche, die jedes Mal ertönen, wenn ihr eine Einheit anwählt. Zu meinen persönlichen Favoriten gehört: “Völlige Überlegenheit“. Nur schade ist es, dass kein kleines Video eingeblendet wird, wie man es z.B. von StarCraft her kennt. Grafisch schlägt sich die Xbox 360 Fassung im direkten Vergleich zur PC Fassung richtig gut. Zwar bietet die Xbox Version minimalistisch weniger Details, kann aber im Großen und Ganzen mit dem großen Bruder mithalten. Besitzer von Highend Pc’s haben dennoch, was die Grafik angeht knapp die Nase vorn. Während HdR noch unter dem unglaublich lästigen Dauergezuckel gelitten hatte, kommt C&C Gott sei Dank ohne nervige Framerateeinbusen aus und läuft in der Regel flüssig.

Grafisch mag C&C auf den ersten Blick zwar weniger Spektakulär wirken, doch die vielen Einheiten und grafischen Effekten machen doch einiges her. Sogar das Wasser weiß zu gefallen. Auch die Umgebungstexturen sehen sehr schick aus. Des weiteren wurde viel Liebe zum Detail bewiesen. Gebäude tragen nach mehreren Treffern sichtbare Schäden davon und die Zivilstädte sind immer an das jeweilige Level angepasst. Ingesamt ein grafisch schönes Spiel, einen optischen Überhammer solltet ihr allerdings nicht erwarten. Ach ja, neben Def Jam: Icon hat man auch bei C&C an einen 1080p gedacht – sehr fein.

Während es für den PC noch eine unzensierte Kane-Edition gab, kommt die Xbox 360 Version einheitlich in der USK-16 Fassung. Wirklich störend ist es nicht, es wurden lediglich die Selbstmordattentäter und ein paar Animationen abgeändert, sowie Kanes Atombombe in Aurora-Rakete umbenannt. Fast schon lachhaft, aber nun ja...

Christopher meint:

Christopher

C&C 3: Tiberium Wars ist ein klasse Strategie-Spiel, das auch auf der Konsole zu überzeugen weiß. Kleinere Mängel, die man noch bei HdR zu kritisieren hatte, wurden konsequent ausgemerzt. Freut euch auf gewohnt gute Strategiekost, gutes Gameplay, eine nette Story und einen hervorragenden Multiplayer. Die vereinzelten Kritikpunkte, wie die zu langen Ladezeiten und Verbindungsprobleme beim Online Multiplayer, sind nicht schwerwiegend genug um an einer Traumwertung zu rütteln. Kaufen!

Positiv

  • Schicke Grafik
  • Hervorragender Multiplayer...
  • Gute Umsetzung

Negativ

  • Ladezeiten von gesp. Spielständen
  • ... der oft unter Lags leidet
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Command & Conquer 3 Tiberium Wars Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 11. Mai 2007
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 8.7
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