
Ja dieses Jahr sollte einiges besser werden bei „Alarm für Cobra 11“. Ob nun die vielen Reviews einen Teil zur Veränderung beigetragen haben oder ob es an den Absatzzahlen lag, wird man uns natürlich nicht auf die Nase binden, aber gleich zum Start können wir Euch mitteilen, dass im aktuellen Teil „Alarm für Cobbra 11: Burning Wheels“ nun endlich die beiden Schauspieler der Serie Erdo&ğ,,,an Atalay (aka Semir Gerkhan) und Tom Beck (aka Ben Jäger) ins Geschehen integriert wurden. Neben ihrer „körperlichen“ Präsents haben die beiden dem Spiel dann auch noch ihre Synchronstimmen geliehen, was dem Titel nun endlich die lang geforderte Authentizität verleiht.

Vor jedem Einsatz könnt Ihr Euch einen fahrbaren Untersatz auswählen. Euer Fuhrpark wächst hier durch das erreichen von Missionszielen recht zügig an und umfasst am Ende etliche Boliden. Dies beginnt mit den „normalen“ Wagen den beiden Serienhelden, setzt sich fort über verschiedenste Polizeiwagen, Lastwagen, Kranken- und Lieferfahrzeugen, einem Kart, einem Bulldozer sowie einem Formel 1 Renner bis hin zum „Spürpanzer“. Für genügend Abwechslung hat man also gesorgt, wobei hier alle fahrbaren Untersätze mit einem deutlich anderen Fahrstil beherrscht werden wollen. In den Optionen könnt Ihr wie immer verschiedene Fahrhilfen ausschalten um so bei kompletter Abschaltung das pure Fahrgefühl zu genießen. Um sich an die verschiedenen Möglichkeiten beim Einsatz zu gewöhnen, solltet Ihr das ausführliche Tutorial spielen wobei dies gen Ende schon als recht fordernd bezeichnet werden kann. Dies macht dann von Beginn an gleich mehr Spaß als noch beim erst kürzlich erschienenen neuen „Need for Speed“ Teil, welche im Grunde ein Schuss in den Ofen war.

Habt Ihr die Einweisung überstanden, wartet auch schon der erste Fall auf Euch. Die gesamten Missionen sind hierbei sehr gut durchgemischt und lassen so schnell keine Langeweile aufkommen. Hier geht es vom Begleitschutz über verseuchte Lebensmittel, Banküberfällen & Entführungen bis hin zu Kartrennen oder privaten Renneinlagen in der Frühstückspause. Ziemlich schnell werdet Ihr dabei feststellen, dass die Entwickler gut drauf gewesen sein müssen, denn anders lassen sich die belustigenden Implantierungen von Werbtafeln oder Benennungen von Firmen wie z.B. der Brauerei „Hacke & Dicht“, dem Möbelhaus „Krumm & Schief“ oder der „Zeche Preller“ kaum erklären. Mein Highlight ist hierbei aber das Werbeplakat des „Bürgermeisters A. Leicht“, dessen Oberfläche sogar ein gut getroffenes Bild des benannten Entwickler ziert ,,,)


Für den richtigen Weg zum Ziel soll Euch das integrierte Navigationssystem helfen, welches auf der eingeblendeten Karte den Weg mit Punkten ebnet. Nachdem ich bei der „Biermission“ aber mehrmals das Limit nicht eingehalten habe, nahm ich die Sache dann aber doch kurzerhand selbst in die Hand, drückte Start und dort auf die zoombare „On-Top-Karte“ auf der man auch das Ziel sehen konnte. Flugs den Weg über die Autobahn gewählt, mit 270 Sachen über die unfertige Brücke geflogen (inkl. Achivment) und schwups war die Bevölkerung gerettet. Wie im wahren Leben sollte man den Verstand also nicht gänzlich der Elektronik überlassen ,,,) Wer übrigens die Auen gut auf hält, kann in der Stadt 12 versteckte Teile finden. Hat man alle beisammen, schaltet sich ein weiteres „geheimes“ Auto frei!

Überhaupt muss man in Punkto Grafik dieses Mal den Hut ziehen, denn neben einer absolut stabilen Framerate erblicken wir hier eine recht lebendige Stadt (aus Versicherungstechnischen Gründen aber wohl ohne Fußgänger) und hervorragend modellierte Fahrzeugmodelle. Wie man uns während der Entwicklung einmal mitteilte, hat man hier pro Abschnitt die gleiche Polygonzahl verwendet, welche noch vor kurzem bei „S.T.A.L.K.E.R.“ zum Einsatz kam. Das Spiel basiert erneut auf der hauseigenen und nun nochmals optimierten „Landscape-Engine“, wobei man eingestehen muss, dass diese nun wohl am absoluten Limit arbeitet. Da sämtliche Grafikdetails eines Level immer komplett in den Speicher geladen werden ist es daher kaum verwunderlich, dass hier öfter einmal Pop-Ups und an mancherorts leicht verwaschene Texturen auftreten. Die beiden Hauptdarsteller der Serie wurden zwar sehr gut in Szene gesetzt, es fehlt ihnen am Ende aber an Lebensgeist, denn neben der starren Sitzposition hinterm Lenkrad bekommt man hier leider nichts zusehen. Sollte Euch einmal ein Rad verloren gehen, reicht ein Druck auf die „Back-Taste“ um dieses wieder zu erlangen. Der Rest der Beschädigungen inklusiver des verschlechterten Fahrverhaltens und der Leistung wird hierbei aber nicht wieder instand gesetzt!

Bei der Steuerung liefern die Entwickler solide Arbeit ab. Neben verschiedenen Einstellungen des Controller könnt Ihr in den Optionen mehrere Fahrhilfen ein- und ausschalten um so das für Euch beste Fahrgefühl zu erreichen. Vor allem das driften durch enge Kurven wird hier ohne Fahrhilfen macht hier dann besonders Laune, kann aber natürlich auch schneller einmal ins Auge gehen. Mehrere Kameraperspektiven runden das Ganze ab, wobei hier eine „Cockpitansicht“ leider nicht zur Verfügung steht.
Soundmäßig bekommt Ihr actionreiche Beats serviert, welche von glaubwürdigen Motoren und Umgebungsgeräuschen untermalt werden. Alles natürlich optional einstellbar. Dazu gesellen sich die Stimmen der von „Semir & Ben“ wobei diese für das kommende Abenteuer noch einmal auf die Schulbank gehen sollten. Dass deren Sprüche im TV schon öfter einmal platt und machomäßig rüber kommen kennt man ja, aber hier wirkt das Ganze dann doch etwas unprofessionell bzw. zu sehr abgelesen. Dennoch freut es uns natürlich, dass man die beiden nun endlich auf den Lauschern hat, wobei sie die „nicht sichtbare Storyweiterführung verbal ganz gut kompensieren.
Mit Alarm für Cobra 11: Burning Wheels bekommen wir trotz kurzer Entwicklungszeit von nur acht Monaten und sicherlich kleinem Budget ganz klar den bisher besten Teil der Serie an die Hand gelegt. Die abwechslungsreichen Missionen, die aufpolierte Grafik, das „Open World“ Szenario sowie die körperliche und verbale Einbindung der beiden Seriendarsteller lassen einen so tief wie nie zuvor im Alltag von „Cobra 11“ versinken, wobei letztgenannte für den nächsten Teil noch einmal etwas üben sollten (lockerer werden Jungs). Ein weiter Pluspunkt ist ganz klar der günstige Preis von unter 30 Euro!
Auf der anderen Seite summieren sich eine verbesserungswürdige KI des „normalen Verkehr“ (hier ignorieren Euch z.B. Streifenwagenkollegen voll, obgleich Ihr zwei Meter neben ihnen einen Verbrecher durch rammen aus dem Verkehr ziehen möchtet), sichtbare PopUps, die unfairness, dass Gegner sich in bestimmten Situationen 2 Meter versetzt werden sowie der teils auftretende Frust durch drei verschiedene Auflagen zum Erreichen des Missionsziel. Mehrfache Anläufe sind hier klar vorprogrammiert.
Dennoch hat man hier einen großen Schritt in die richtige Richtung unternommen und es in mehreren Punkten sogar geschafft das Rennspiel Konkurrenzprodukt eines bekannten Branchenriesen an die Wand zu spielen! Die Zielgruppe, also die Fans der TV-Serie werden hier sicherlich etliche Stunden vor der Konsole verbringen. Der Rest sollte vorher die spielbare Demo vom Xbox Live Marktplatz laden!