Way of the Samurai 3 im Test

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Mit dem Action-RPG Way of the Samurai 3 begeben wir uns erneut ins feudale Japan und durchstreifen das fernöstliche Reich erstmals sogar in HD. Warum sich die Begeisterung dabei aber mehr als nur in Grenzen hält lest ihr in unserem Test für Xbox 360 und PlayStation 3!


samurai7.jpgNach einem zugegebenermaßen sehenswerten Intro-Video und dem Festlegen einiger Parameter wie Kopfform, Kleidung und Name unseres Samurais finden wir uns als einziger Überlebender auf einem Schlachtfeld wieder. Gezeichnet vom harten Kampf steht es mit unserer Gesundheit nicht zum Besten und wir brechen erschöpft zusammen. Glücklicherweise werden wir von zwei emsigen Leichenfledderern aufgesammelt und erwachen kurze Zeit später frisch und munter in dem kleinen Dorf Takatane. Das Städtchen dient als Ausgangspunkt für unser Japan-Abenteuer, hier lernen wir die Grundlagen des Spiels kennen und erledigen die ersten Auftäge. Way of the Samurai 3 spielt in der Provinz Amana die während des 16. Jahrhunderts von drei rivalisierenden Parteien kontrolliert wird. Zum Einen wäre da der Fujimori Clan dessen Anführer - Shuzen Fujimori - mit harter Hand über Amana herrscht, das Volk unterdrückt und für Angst und Schrecken sorgt. Dagegen stellt sich der Ouka Klan der ehemalige Samurai und ehrlose Banditen unter einem Banner vereint und selbst nach der Macht im Land strebt. Als dritte und letzte Partei kommen noch die Bewohner des Dorfs Takatane ins Spiel die als friedliebende Menschen zwischen den Fronten des Fujimori- und Ouka Klans stehen. Die klischeebeladene Gut/Böse-Geschichte lässt uns selbst entscheiden ob wir als edelmütiger Samurai oder doch lieber als gefürchteter Killer durch die Lande ziehen, welcher Partei wir uns anschließen und welche Aufträge wir annehmen.

samurai1.jpgWay of the Samurai 3 bietet – je nachdem für welchen Weg wir uns entscheiden - 22 unterschiedliche Enden die für einen entsprechend hohen Widerspielwert sorgen. Allerdings nur sofern man auch die nötige Geduld und Frustresistenz mitbringt um es mit den vielen Macken des Schwertschwinger-Epos aufzunehmen. Gameplaytechnisch bewegen wir uns in bester Action-RPG Manier und traditioneller 3D-Person-Perspektive durch das von Kämpfen und Klan-Fehden zerrüttelte fernöstliche Reich, lösen Quests, sammeln Items und Geld und verbessern die Attribute unseres Charakters. Auf unserem Weg durch Amana treffen wir unzählige Spielfiguren die allesamt mehr oder minder sinnvolle Informationen oder Aufgaben für uns bereithalten. Bei den meisten NPC´s haben wir die Möglichkeit das Gespräch mittels Textbausteinen in eine bestimmte Richtung zu lenken. So können wir Aufträge annehmen, ablehnen, hinterfragen oder die Meinung uns gegenüber beeinflussen. Natürlich können wir auch jederzeit das Schwert ziehen was unseren gegenüber entweder verunsichert, in Panik ausbrechen oder selbst zur Waffe greifen lässt. Das Missionsdesign selbst ist leider verhältnismäßig unspektakulär ausgefallen und besteht größtenteils aus Sammel- und Hol-/Bring-Aufträgen oder Kämpfen. So möchten viele Gegenstände gefunden, holde Mädchen oder wehrlose Passanten vor bösen Banditen beschützt, Diebe und Verräter gestellt und unzählige Auftrags-Morde begangen werden. Die einzelnen Missionen werden auch in einer Übersichtskarte, die über das Start-Menü erreichbar ist, angezeigt! Eine Mini-Map sucht man leider vergebens was laufend zu Orientierungsschwierigkeiten führt und ein ständiges Öffnen und Schließen der Übersichtskarte zur Folge hat.

samurai9.jpgDie meisten Aufträge der Bewohner Amanas sind optional und entscheiden wie oben erwähnt über unseren weiteren Werdegang. Egal wofür wir uns entscheiden, an Auseinandersetzungen kommen wir einfach nicht vorbei! Au diesem Grund wurde ein dynamisches, leicht zugängliches Kampfsystem integriert das trotz der im Grunde simplen Tastenkombinationen vor allem im späteren Spielverlauf für taktisch anspruchsvolle Kämpfe sorgt. Neben leichten und schweren Attacken, Tritten und Würfen können auch Konter-Attacken, Blocks und Instant-Kills ausgeführt werden wobei vor allem die Defensiv-Aktionen viel Timing erfordern. Nur selten bekommen wir es mit mehr als drei Gegnern gleichzeitig zu tun weshalb die Kämpfe in Way of the Samurai 3 größtenteils in Duell-Form ablaufen. Der Fokus liegt immer auf einem Kontrahenten, in Gruppen-Kämpfen darf natürlich jederzeit zu einem anderen Gegner gewechselt werden. Zwischenzeitlich bekommen wir es auch mit besonders starken Widersachern zu tun die, anders als das herkömmliche Schwertfutter, durchaus als harte Brocken zu bezeichnen sind. Zur Unterstützung können wir an bestimmten Stellen des Spiels auf einen NPC-Partner zurück greifen der uns - mehr schlecht als recht - im Kampf den Rücken frei hält.  Es muss übrigens nicht jede Auseinandersetzung tödlich enden, ein Schlag mit dem Schwert-Knauf sorgt zum Beispiel für ein unblutiges Ende des Konflikts und einen bewusstlosen aber immerhin lebendigen Kontrahenten. samurai3.jpgAb und an empfiehlt es sich sogar einem Kampf lieber aus dem Weg zu gehen und stattdessen die Beine in die Hand zu nehmen oder zu versuchen den Feind auf Knopfdruck mittels einer entschuldigenden Verbeugung zu beschwichtigen. Die Frage ist natürlich ob Selbiger diese auch annimmt! Wird unsere Spielfigur wiedererwartend im Kampf getötet ist das Spiel wie im echten Leben nun ja, aus… Checkpoints oder ähnliches sucht man vergebens! Wir haben also entweder die Wahl mit den bereits erlernten Attributen ein neues Spiel zu starten oder unseren letzten Spielstand zu laden den wir bei einer so genannten Biwa-Figur gesichert haben die überall in Amana verteilt sind. Entscheiden wir uns für ein neues Spiel beginnen wir mit allen Fähigkeiten, Waffen und unserer aktuellen Charakterentwicklung samt den für unsere Ingame-Entscheidungen erhaltenen Samurai-Punkten von vorn. Wie bekannt sein sollte war im mittelalterlichen Japan ohne Schwerter nicht viel los. Das ist auch in Way of the Samurai 3 nicht anders! Die insgesamt 100 verschiedenen Klingen und Stangenwaffen im Spiel unterscheiden sich sowohl in Handhabung und Qualität als auch in dem Schaden den sie zufügen, ihrem Verteidigungswert, dem Gewicht und ihrer Haltbarkeit. Neue Waffen werden entweder im Kampf gewonnen, beim örtlichen Händler erstanden oder selbst erschaffen und mit einem beliebigen Namen „getauft“.

samurai5.jpgUm die einzelnen Klingen zu verbessern oder reparieren lohnt sich der Gang zum Schmied der unsere Meinungsverstärker aufwertet und neue Waffen anfertigen kann, sofern wir ihm die nötigen Teile besorgen. 200 davon sind überall in der Spielwelt verteilt, wollen gesammelt werden und lassen sich in beliebiger Reihenfolge zu tausend verschiedenen Waffenkombinationen zusammensetzen. Je nachdem wie oft wir welche Klinge verwenden steigt ihr Wert, ist der Level hoch genug können wir neue Attribute erlernen und unsere Kampkunst im Dojo verbessern. Wir dürfen maximal drei Waffen gleichzeitig mit uns führen, der Rest des Arsenals wird im Schwertschrank aufbewahrt der sich in unserer jeweils nächsten Unterkunft befindet. Hier können wir uns auch ausruhen, unsere Health-Anzeige auffüllen und ein paar Stunden schlafen. Obwohl sich Way of the Samurai 3 selbst als Open World-Titel bezeichnen möchte solltet ihr davon nicht zu viel erwarten. Es stimmt zwar dass das feudale Japan frei begehbar ist, allerdings besteht es im Grunde genommen nur aus zusammenhängenden Abschnitten die allesamt eher übersichtlich ausgefallen sind und noch dazu von ständigen Ladezeiten unterbrochen werden. Immerhin lassen die einzelnen Umgebungen etwas Japan-Charme aufkommen und unterscheiden sich was Architektur und Landschaft angeht. So bekommen wir neben dem Dorf Takatane eine alte Samurai-Festung, ein Banditen-Lager, diverse Tempelanlagen, das gut bewachte Schloss des Feudalherren Fujimori und die Hauptstadt der Provinz Amana zu Gesicht. Auch einigen ländlicheren und naturbelasseneren Gebieten statten wir auf unserer beschwerlichen Reise einen Besuch ab. Selbst ein dynamischer Tag/Nachtwechsel, nach dem sich die Bewohner Amanas richten, hat es ins Spiel geschafft.

samurai6.jpgAnsonsten gibt es zur Grafik leider nichts  Positives mehr zu sagen! Das Figurendesign ist zwar gelungen, dafür aber äußerst altbacken ausgefallen. Angefangen bei den steifen Animationen der NPC´s über diverse Clipping-Fehler und eine mäßigen Kollissionsabfrage bis hin zu der mehr als schwachen Mimik und Gestik in den Zwischensequenzen kann Way of The Samurai 3 hier absolut nicht überzeugen. Die größtenteils tristen und wie erwähnt eher kleinen Umgebungen tun ihr Übriges und hinterlassen einen entsprechend faden Nachgeschmack. Erwähnenswert ist an dieser Stelle vor allem die Schärfe der Texturen die ohne zu übertreiben auf Xbox1- und PS2-Niveau stehen geblieben ist. Da hilft es auch nichts dass unser Hauptcharakter mit unzähligen verschiedenen Outfits ausgestattet werden kann und zumindest die eigenen Kampfanimationen einigermaßen ansehnlich über den Bildschirm flimmern. Ein weiteres Manko ist die viel zu träge Kamera die das Geschehen oft nicht optimal einfängt was vor allem in kleineren Räumen für fehlende Übersicht sorgt. Wie bei der Optik wäre hier definitiv mehr drin gewesen! Selbiges gilt für die Sound-Abteilung - abgesehen von der meist stimmungsvollen Hintergrundmusik gibt es nur sporadische Japanisch/Englisch-Wortfetzen und lahme Kampf-Geräusche auf die Ohren. Die vielen Gespräche im Spiel laufen zum Großteil in Textboxen ab – wer lesen kann ist also klar im Vorteil! ;-) Zum besseren Verständnis wurden natürlich sämtliche Bildschirmtexte und Anzeigen fein säuberlich ins Deutsche übersetzt. Alles in allem ist die unterdurchschnittliche Präsentation von Way of the Samurai 3 der entscheidende Punkt, der dem Titel endgültig das Genick bricht. Die Gewalt-Darstellung hält sich übrigens in Grenzen, Blutspritzer gibt es zwar - den Schaden den ein scharfes Katana wirklich anzurichten vermag bekommt man aber nicht zu Gesicht weshalb die USK 16-Freigabe absolut gerechtfertigt ist!

Harry meint:

Harry

Würde man mich fragen wem ich Way of the Samurai 3 empfehlen könnte – die Antwort fiele mir nicht leicht! Abgesehen von Way of the Samurai und Way of the Samurai 2-Fans wird es nämlich kaum Spieler geben die sich großartig für den Titel interessieren. Letztere werden wohl auch am Ehesten über die spielerischen und vor allem technischen Unzulänglichkeiten hinwegsehen können die das Action-RPG mit sich bringt. Die auf der Verpackung angepriesene, spielerische Freiheit beschränkt sich auf die Möglichkeit jeden der uns über den Weg läuft zu töten oder zu verschonen, den Gesprächsverlauf mit NPC´s via Samuraischwert zu beeinflussen und Aufträge anzunehmen oder abzulehnen. Was die Spielwelt angeht bekommen wir anfangs eine frei erkundbare Umgebung vorgegaukelt die sich aber schon nach kürzester Zeit als das genaue Gegenteil herausstellt und aus viel zu kleinen, aufeinanderfolgenden Abschnitten besteht. Die fehlende Mini-Map sorgt in Verbindung mit der trägen Kamera für Orientierungsschwierigkeiten, die Quests sind nicht sonderlich abwechslungsreich und die Präsentation ist nicht einmal annähernd auf dem heutigen Stand der Technik. Was bleibt ist ein – dank 22 verschiedener Enden und etwa 1000 unterschiedlichen Waffen-Kombinationen – äußerst umfangreiches Japan-Abenteuer mit einem gelungenen Kampf-System das aber wohl nur die hartgesottensten Way of the Samurai-Fans begeistern wird! 

Positiv

  • Enormer Umfang
  • Zugängliches & taktisches Kampfsystem
  • Japan-Atmosphäre

Negativ

  • Fürchterlich angestaubte Präsentation
  • Von wegen Open World...
  • Nervige Gameplay- KI- und Kamera-Macken
Userwertung
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  • von Phill XVII:

    Fak die Installation hängt sich bei 93% auf. Werde jetzt einfach mal länger warten im I-Net beschwert sich noch niemand. Edit: Hab nichts gesagt. Disc nochmal rausnehmen scheint zu helfen. Edit: Erste mal vereckt als ich den Avatar eines anderen Spielers angegriffen habe. Bei nem Kumpel...

  • von Phill XVII:

    Kagge werds mir morgen wohl doch holen. Hoffe es ist nicht zu Nischig das MM welche auf Lager hat. Das ist einfach son typisches Spiel wofür ich denen die Füße küssen könnte es hier rauszubringen.

  • von Phill XVII:

    Jetzt ist es wenigstens schonmal ab 18. Entweder ist der Deutsche Release flachgefallen oder Amazon stuft ab jetzt Videospiele selbst ein. Hab aber sowieso keine Kohle und warte bis es günstiger zu haben ist.

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Way of the Samurai 3 Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 26.02.2010
Vermarkter -
Wertung 5.5
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