Dynasty Warriors 7 im Test

Xbox 360XboxPlayStation3
Sympathisanten von monotoner Knöpfchen-Hauerei, unter Fachkreisen auch Hack'n'Slay genannt, kamen in der letzten Zeit voll auf ihre Kosten. Erst kürzlich lag Warriors: Legends of Troy in unserem Testlabor. Sogar zum Start des neuen Nintendo 3DS lag ein Ableger, nämlich Samurai Warriors: Chronicles, in den Händlerregalen. Jetzt ist aber Schluss mit Spin-Offs aus dem Hause Koei Tecmo. Dynasty Warriors, ihre wohl berühmteste Spieleserie, geht in die mittlerweile siebte Runde. Für die meisten ist die Luft schon lange raus, doch die wahren Fans lechzen nach jeder großen Schlacht, die sie bestreiten dürfen. Trotzdem ist die große Frage wie so oft bei dieser Franchise: Neu- oder Grabbelkistenkauf?

dw7_02.jpg


Eins vorneweg: Dynasty Warriors 7 beruht auf demselben Spielprinzip wie das vor zehn Jahren erschienene Dynasty Warriors 2 auf der guten, alten PlayStation 2. Wer das Spiel damals oder während dieser langen Laufzeit zu hassen gelernt hat wird auch mit dem aktuellen Teil nichts anfangen können. Alle anderen erleben im Story-Mode ganze vier Kampagnen, eingeteilt in die vier Königreiche Wu, Wei, Shu und ganz neu mit dabei: Jin. Zudem gibt es die obligatorische Gallery, das Tutorial und eine riesige Enzyklopädie. Der Umfang ist wieder einmal gigantisch und wird Serienfans für Monate begeistern. Dabei wird wieder die große Stärke der Franchise ausgespielt: Die komplexe und gut erzählte Geschichte. Diese entspricht der von Luo Guanzhong geschriebenen Buchreihe „Die Geschichte der drei Reiche“ über einen erbitterten und endlos scheinenden Krieg der chinesischen Geschichte. Das Gameplay hingegen besteht erneut aus stundenlangem Button-Smashing, was aber durch viele Zwischensequenzen, ruhigen Dialog-Abschnitten und kurzen Einkäufen beim örtlichen Waffenhändler aufgelockert wird. Auf dem Schlachtfeld wird der Spieler abermals mit hunderten von Gegnern konfrontiert, die durch geschicktes Kombinieren der zwei Schlag-Knöpfe auseinander genommen werden. Neu ist das Wechseln zwischen zwei Waffen, was sogar während eines Kombos funktioniert und ihn somit noch weiter in die Höhe treibt. Wurde einmal genug Prügel verteilt lässt sich eine mächtige und alles vernichtende Musuo-Attacke ausführen, was sich vor allem bei größeren Gegnergruppen als überaus praktisch herausstellt.



dw7_03.jpgZiel einer Mission ist es meist einen bestimmten Obermotz nieder zu strecken, der wiederum von einigen Generälen auf dem Schlachtfeld mit deren Männern beschützt wird. Gelegentlich passieren nicht vorhersehbare Ereignisse, die den Spieler dazu zwingen eine andere Route zum Endgegner zu nehmen, ansonsten spielt sich Dynasty Warriors 7 trotz vieler spielbarer Charaktere immer gleich. Die feindlichen Krieger sind allesamt Kanonenfutter und stellen selbst in großen Gruppen keine große Gefahr da. Die Bosskämpfe sind zwar etwas kniffliger, doch mit der richtigen Schlagkombination sind auch diese schnell erledigt. Fünf verschiedene Schwierigkeitsgrade sollen zwar für mehr Herausforderung sorgen, doch ändert das nur wenig am Spielprinzip. Der sogenannte „Eroberungs-Modus“ stellt sich im Nachhinein auch nur aus einem schnellen Spiel aus bereits bekannten Szenarios aus der Story heraus. Wenigstens dürfen diese kooperativ mit einem Online-Freund bestritten werden, wobei man aber mit ordentlichen Lags, beziehungsweise Verzögerungen im Spielgeschehen rechnen muss.



dw7_04.jpgGrafisch stand die Dynasty Warriors  Serie noch nie für einen Augenschmaus erster Güte, doch ist es einer der wenigen, bei denen man es verkraften kann. Es sieht zwar nicht besonders gut aus, doch passt es zur schnellen und flüssigen Spielmechanik. Störend sind die häufigen Pop-Ups, was weniger in der Umgebung, sondern meist bei den Gegnerhorden auftritt, die man plötzlich aus dem Nichts aufploppen sieht. Die Szenarien-Anzahl hält sich in Grenzen, ist aber mehr als ausreichend. So gibt es verschneite Wälder, Gebirge im Sonnenuntergang, sowie das Innere von Tempeln. Untermalt wird das große Gemetzel abermals mit ordentlichen J-Rock, der super ins Spielgeschehen passt, genauso wie die hervorragende englische Synchronisation. Deutsche Spieler müssen sich mit massig Untertiteln zufrieden geben.

Daniel meint:

Daniel

Theoretisch könnte ich hier wieder jedes beliebige Dynasty Warriors Fazit hinein kopieren, da die Veränderungen wieder so marginal ausgefallen sind, dass sie nur Fans der Serie auffallen werden. Zum einen wurde die komplexe und gut erzählte Story um ein Königreich erweitert und das zwei-Waffen-System eingeführt. Im Grunde war es das schon. Ansonsten wird sich nach wie vor mit verschiedenen Tastenkombinationen mit wenig Abwechlsung durch die gegnerischen Streitkräfte geprügelt, was nur durch Zwischensequenzen und gelegentlichen Dialog-Passagen aufgelockert wird. Zudem wirft wieder die schwache Technik ein schlechtes Licht auf das Spiel, doch passt der "simple" Grafikstil meiner Meinung nach sehr gut zu solchen Titeln. Wer ein Faible für Massenschlachten hat, wird auch hier wieder dank des enormen Umfangs über Monate hinweg Spaß daran haben. Alle anderen werden weiter auf ein großes Makeover warten.

Positiv

  • Enormer Umfang
  • Spannende Geschichte
  • Gameplay geht leicht von der Hand

Negativ

  • Wieder einmal sehr monoton
  • Wieder einmal schwache Technik
Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Dynasty Warriors 7 Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1-2
Regionalcode Pal
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 08. April 2011
Vermarkter THQ
Wertung 7.2
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen