Captain America: Super Soldier im Test

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Egal ob grün angelaufener Choleriker, Rüstung tragender Playboy oder Hammer schwingender Göttersohn - SEGA hat zusammen mit Capcom die zugkräftige MARVEL-Lizenz fest unter Dach und Fach. Knapp einen Monat vor Kinostart (18. August 2011) schickt der japanische Videospielehersteller nun Captain America in den Kampf gegen die Terrororganisation Hydra. Kann Caps’ erstes Standalone-Konsolenspiel die Avengers-Fangemeinde überzeugen..?

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Captain America hatte zuletzt einen Gastauftritt im Prügelspiel-Crossover-Mix Marvel vs Capcom 3: Fate of Two Worlds. Gemeinsam mit MARVEL-Helden wie Spider-Man, Thor und Taskmaster kämpfte der von Jack Kirby  und Joe Simon geschaffene Superkrieger gegen Capcom-Fighter á la Dante, Ryu, Chris Redfield & Co. Captain America: Super Soldier, das offizielle Spiel zum Film Captain America: The First Avenger, versetzt euch direkt in die ursprüngliche und bekannteste Figur: Steve Rogers. Mit dem stählernen Schild und dem mit 'Stars and Stripes' zugepflasterten Kostüm gilt es dank diverser Superkräfte den von okkulten Mächten besessenen Nazi Johann Schmidt alias Red Skull zu stoppen. Zusammen mit der rechtsradikalen Terrororganisation Hydra und dem wahnsinnigen Wissenschaftler Arnim Zola treibt dieser sein bitterböses Unwesen.

 

capt_am_ss_25.jpgCaptain America: Super Soldier lässt sich am ehesten als eine Mischung aus Batman: Arkham Asyslum (Gameplay, Spielwelt) und Wolfenstein (Thematik, Gegnerdesign) beschreiben. Das Spielgeschehen findet in der Third-Person-Ansicht statt. Wie in Arkham Asylum spielt das komplette Geschehen an einem einzigen Schauplatz. Ein riesiger Militärkomplex, der durch ein komplett begehbares Tunnelsystem miteinander verbunden ist. Neue Areale (Altstadt, Kasernengelände, Labor, Festung) werden im Verlauf der Geschichte freigeschaltet.

 

Neben dem Verprügeln der Gegner (auch hier wurde das Kampfsystem vom Fledermausmann 'entliehen'), steht vor allem das Sammeln diverser Objekte im Mittelpunkt. Auf diese Weise schaltet ihr neben Erfolgen/Trophäen zahlreiche Filme, Artworks, Tagebücher sowie weitere Kostüme frei. Der Umfang kann sich wirklich sehen lassen. Darüber hinaus steht euch eine praktikable Mapfunktion zur Verfügung. Weiterhin besteht die Möglichkeit - auch nach Spielende - alle Areale erneut aufzusuchen.

 

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Damit euch auch wirklich nichts entgeht, dürft ihr jederzeit in die 'Taktische Sicht' wechseln. Dabei wird ein Großteil der Spielwelt abgedunkelt und nützliche Objekte farblich hervorgehoben. Insbesondere bei den Sprung- und Hüpfpassagen, die gegen Spielende vermehrt zunehmen, ist dies für diverse Zocker (Stichwort: Casual Gamer) von Vorteil. Alle Aktionen, wie bspw. Sprünge über Abgründe, Klettern von Leitern etc., sind situationsabhängig; freies Springen ist demzufolge nicht möglich. Hin und wieder wird der Spielfluss durch kleine Minispielchen (Sabotieren von Abwehranlagen, Entschlüsseln von Enigma-Tastaturen usw.) unterbrochen. Dies wiederum beschert euch Erfahrungspunkte, mit denen ihr Specials wie einen Konterangriff freischaltet. Auch das Eliminieren eines feindlichen Schützen (durch Abblocken einer feindlichen Kugel mit dem Schild) oder Töten eines Soldaten durch einen in eine Waffe verwandelten Feind lassen das XP-Konto in die Höhe schnellen.

 

capt_am_ss_3.jpgWer das Freeflow-Kampfsystem von Batman: Arkham Asylum mag, wird sich in Captain America: Super Soldier schnell zu Hause fühlen: diverse Schläge werden im Spiel aneinandergereiht und die Feinde mittels Zeitlupen-Finisher effektvoll niedergestreckt. Takedowns - bekannt aus Robert Ludlum´s Das Bourne Komplott - sind ebenfalls mit an Bord. Hat sich der 'Superbalken' während eines Kampfes komplett gefüllt, setzt ihr zum alles-vernichtenden-Kinnhaken an, der gewöhnliche Ballistiksoldaten mit nur einem Schlag aus dem Latschen haut. Stärkere Hydra-Schergen wie Landser oder Spartaner, die mit Betäubungsstöcken und dicken Abwehrschildern ausgerüstet sind, wird durch diese Aktion ein erheblicher Schaden zugeführt. Bei den Schreiern - mit Telekinse ausgestattete, menschenähnliche Wesen - nutzt ihr die Macht des Schilds und schleudert die feindliche Energie direkt zurück. 

 

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capt_am_ss_18.jpgNeben dem gelungenen Gegnerdesign (u.a. Nazi-Cyborgs, Roboter, Mutanten, Flug-/Panzerdrohen) punktet Captain America: Super Soldier mit den toll inszenierten Bossfights, bei denen Taktik und Geschicklichkeit eine große Rolle spielen. Der Kampf gegen Madame Hydra wird bspw. über mehre Abschnitte hin ausgetragen. Faire Rücksetzpunkte und ein ausgewogener Schwierigkeitsgrad (im Spiel umstellbar) lassen auch unerfahrene Spieler Erfolgserlebnisse feiern. Diverse Herausforderungs-Modi (Sammel-, Kampf-, Turnaufgaben) sowie alternative Kostüme kommen der Dauermotivation zugute. Bis alle Collectibles gesammelt und wirklich alles freigeschaltet ist, dürften locker ein paar Stunden vergehen.

 

Grafisch kommt Captain America: Super Soldier recht solide daher, schaut für ein Lizenzspiel aber nicht wirklich schlecht aus. Speziell die Charaktere wurden hübsch polygoniert und sehen ihren Filmvorbildern sehr ähnlich. Die gewaltige Musik erinnert zusammen mit der kompletten Thematik stark an den hierzulande indizierten Ego-Shooter Return to Castle Wofenstein. Hakenkreuze oder sonstige nationalsozialistische Symbole gibt es im Spiel übrigens nicht zu sehen. Auch nicht in der englischsprachigen Originalversion. Die gute US-Synchro wurde mit auf die DVD bzw Blu-ray Disc gepresst.
 

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Daniel meint:

Daniel

Im direkten Vergleich mit den drei letzten von uns getesteten NextGen-Lizenzspielen Thor: God of Thunder, Green Lantern: Rise of the Manhunters und Transformers 3: Dark of the Moon schneidet Captain America: Super Soldier am besten ab. Es steht außer Frage: Next Level Games  hat sich hier ordentlich beim finsteren Flattermann bedient - was Gameplay, Spielwelt oder das Kampfsystem anbelangt. Zwar kann das Spiel aus dem Hause SEGA  dem großen Vorbild nicht das Wasser reichen, dennoch ist der Titel alles andere als Lizenzschrott. Wolfenstein- und Fans des 1941 ins Leben gerufenen MARVEL-Superhelden greifen zu, zumal Captain America: Super Soldier schon für knapp 35 € erhältlich ist.

Tobias meint:

Tobias

Ich muss gestehen, dass ich bei dem Spiel zum Sommer-Blockbuster Captain America nicht viel erwartet hatte. Es gibt mehr als genug Spiele, die beweisen, dass man um Lizenzprodukte besser einen großen Bogen machen sollte. Doch dann sticht aus der Masse ein patriotischer Kriegsheld mit einem Schild als Waffe heraus und zeigt, dass es auch anders geht. Klar, in dem Genre gibt es deutlich bessere Ableger, beispielsweise das in Deutschland nicht veröffentlichte Wolverine, doch kann Captain America - Super Soldier nicht nur die Fans des Superhelden überzeugen, sondern auch Freunde simpler Prügelspiele. Gebt dem Spiel eine Chance!

Positiv

  • Tolle Atmospäre, sympathischer Held
  • Gelungenes Gegnerdesign, tolle Bosse, viel zum Sammeln
  • Herausforderungen, altern, Kostüme, 3D-Support

Negativ

  • Kein MP-Modus
  • Dt. Synchro, etwas wenig Abwechslung
  • Technik (Animationen, Texturen, Geometrie)
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Forum
  • von *tails*:

    Ich hab die Version für den Nintendo 3DS (soweit ich weiss, inhaltlich identisch mit der Wii-Version). Kann mir jemand sagen, wie ich den Bossgegner "Eisenkreuz" besiegen kann? Ich weiss, wie es theoretisch auf der Wii funktionieren soll (360- und PlayStation 3-Versionen sind komplett...

  • von Slainte:

    Habs mir auch Heute zusammen mit Thor für jeweils 15 Euro im Media Markt mitgenommen.Wie lange ist den so die Spielzeit für Captain America?

  • von Mistercinema:

    Nachdem ich das Spiel vergangene Woche durch hatte, haben wir heute noch die letzten Erfolge zu 1000 Gamerscore ergattert. Mir hat der Captain richtig viel Spaß gemacht. Nicht zu leicht, nicht zu schwer, schöne Kloppereien und Move Kombinationen, eine sehr gute Synchronisation und einfach ein...

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Captain America: Super Soldier Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2011-07-15
Vermarkter SEGA
Wertung 7.4
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