Waterworld im Test

Virtual Boy

Wir befinden uns in der Zukunft. Die Polkappen sind geschmolzen, die Erde ist mit Wasser fast vollkommen bedeckt. Die wenigen überlebenden Menschen leben auf Atollen auf dem Ozean. Natürlich gibt es Fieslinge die den Leuten ans Leder und ans trinkbare Süßwasser wollen: Die Smoker. Ihr seid der Mariner, ein Einzelgänger, der auf seinem Katamaran schippernd die Weltmeere unsicher macht und nebenbei die Menschen nach „Dryland“ führen soll. Dafür müsst ihr aber die kleine Enola vor den Smokern schützen, denn das Mädchen hat die Karte nach Dryland auf den Rücken tätowiert. Sicher kennt fast jeder von euch Kevin Costners Endzeit Mega-Flop…

Waterworld_3Kann man über den Film geteilter Meinung sein, so ist man die bei der vorliegenden Virtual Boy Umsetzung höchstwahrscheinlich nicht. Ocean hatte Großes vor und legte mit der Virtual Boy Version eine komplett eigenständige Fassung vor, die nicht viel mit den SNES und Mega Drive Versionen gemein hat - außer das unterirdisch langweilige Gameplay.

Nachdem wir das Spiel einlegten und auf dem Titelbildschirm sind, betätigen wir die Start-Taste. Das Game startet sofort im ersten Level, Optionen sparte sich Ocean also. Die einzige Einstellungsmöglichkeit, die man hat, ist bis zu 8 weitere Spieler hinzuzufügen, die alle der Reihe nach dran kommen. Dies muss umständlich über das Pause Menü geschehen, denn Optionen gibt es ja wie bereits angesprochen nicht.

Im Game angelangt befindet ihr euch auf dem Mariner Katamaran und kreist um ein Atoll. Einige Menschen und die kleine Enola, die man aber optisch nicht von den anderen unterscheiden kann, schwimmen im Wasser und wollen von euch beschützt werden. Von allen Seiten kommen Smoker auf Jetski und versuchen die Leute aus dem Ozean zu verschleppen. Jetzt kommt eure Aufgabe: Ballert sie ab. Denn euer Katamaran hat logischerweise eine Waffe an Bord. Habt ihr eure Mission erledigt war es das. Es gibt eine Punkteabrechnung und weiter geht’s zum nächsten Level. Dort erwartet euch dasselbe Szenario wie im Stage davor, nur mit mehr Feinden. Das war’s vom Inhaltlichen, denn der Titel hat absolut null Abwechselung, da ihr in jedem Level exakt das gleiche machen müsst. Klingt langweilig? Ist es!

Waterworld_5Grafisch scheiden sich die Geister, sowohl der Katamaran wie ebenso die Gegner sehen gut aus, ruckeln allerdings erbärmlich und sehen zudem alle gleich aus. Wasser sparte sich Ocean, denn es existiert weder Wasser noch Himmel. Der Horizont wird einfach mit einer roten Linie markiert. Theoretisch habt ihr vollkommene Bewegungsfreiheit, nur was bringt es, mit eurem Schiff ins absolute Nichts zu schippern?

Die Steuerung gestaltet sich hakelig und träge, da ihr euch allerdings auf einem Segelboot befindet, ist dies vermutlich unter „Realismus“ zu verbuchen. Soundtechnisch gibt es außer den Schussgeräuschen nur einen einzigen düsteren, sphärischen Track, der zwar recht gut gelungen ist, und sich auch nicht schlecht anhört, aber aufgrund der „Vielfalt“ der Musikstücke dann mit der Zeit doch nervt.




Heiko meint:

Heiko

Insgesamt liegt hier erneut ein typisches Lizenzspiel der 90er Jahre vor. Eine zugkräftige Filmlizenz wird schon für genügend Absatz sorgen, dachten sich die Entwickler vermutlich und ließen dabei jegliche Abwechselung oder Ideen außen vor. Ursprünglich sollte in Waterworld ein 2-Spieler Linkmodus eingebaut werden, der aber der Schere zum Opfer gefallen ist. So bleibt nur zu erwähnen, dass Waterworld nicht nur das schlechteste Virtual Boy Spiel ist, sondern auch eines der teuersten, da es nur in den USA erschienen ist. Sammler schlagen zu, alle anderen lassen die Finger von dieser Mega-Gurke. Hoffen wir dass der Mariner mit seinem Katamaran im roten Ozean ersoffen ist…
 

Andrej meint:

Andrej

Jeder kennt den Millionen SciFi Flop von Hollywood Koryphäe Kevin Costner, keiner kennt das zugehörige Virtual Boy-Game und das ist auch gut so. Glaubt man der ansprechenden Verpackung samt nachbearbeiteter Screenshots so erwartet euch ein Action Game der multimedialen Sonderklasse. Nach dem Einschalten macht sich Ernüchterung breit, steuert euren Katamaran um pixelige Müllhaufen und macht Jagd auf feindliche Jetskis. Unnötige Features wie Wasser oder gar einen kompletten Himmel hat man sich gespart. Finger weg!

Positiv

  • Anfänglich guter Soundtrack
  • Optisch ansprechende Gegenersprites

Negativ

  • Null Abwechslung
  • Null Optionen
  • Ruckelnde, miese Gesamtoptik
Userwertung
10 2 Stimmen
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Waterworld Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 9
Regionalcode NTSC_US
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1995-12-21
Vermarkter Ocean
Wertung 2.9
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neXGam YouTube Channel
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