Vertical Force im Test

Virtual Boy

Bekanntermaßen war der Virtual Boy nicht mit vielen Titeln gesegnet. Games wie Virtual League Baseball oder virtuelles Fischen in roten Gewässern trugen sicherlich auch ihren Teil dazu bei, dass dem freakigsten Gerät der 90er Jahre schnell das Wasser abgegraben wurde. An Drittherstellern fand sich darüber hinaus kaum einer im Portfolio wieder. Hudson Soft, PC-Engine-Fans wohlbekannt, hingegen war auf Nintendos 3D-Vision ebenfalls nicht untätig und veröffentlichte einen Vertikalshooter. Ein Genre, in dem die Firma nicht unerfahren war …

Vertical_Force_3Denn auf der in Japan äußerst erfolgreichen PC-Engine machte Hudson Soft bereits mit einer hervorragenden Serie von Vertikalshootern von sich reden: Der „Soldier“-Reihe. Vertical Force ist ein Game dieser Tradition, doch machte die Hardware einige Änderungen des bewährten Spielprinzips nötig.

Da wir uns ja auf einer 3D-Hardware befinden, musste also auch ein entsprechendes Feature rein. So wurde das Geschehen kurzerhand auf zwei Ebenen verlagert, der Spieler kann mit seinem Raumschiff quasi auf die untere Bildschirmebene ausweichen. Jedoch befinden sich dort ebenfalls Gegner und Hindernisse, so dass der Gamer immer beide Ebenen im Blick haben muss.

Da offenbar dieses Multitasking nicht ausreichte, entschloss man sich kurzerhand dazu Feinde ebenso munter die Ebenen wechseln zu lassen, so dass der Spieler nicht nur alle 4 Himmelsrichtungen beachten muss, sondern auch die Gegnertiefe. Man mag dem Spiel so etwas Taktisches nicht absprechen, bei zunehmender Spieldauer kann es aber auf die Nerven gehen. In Boss-Kämpfen wird dieses Feature hingegen klug genutzt, so dass man stets beide Ebenen nutzen muss, um die Gegner vom roten Schirm zu blasen.

Vertical_Force_4Der restliche Spielablauf gestaltet sich nach Shooter-Konvention: Gegner fliegen in Formationen ins Bild, das Raumschiff bietet zwei Waffengattungen (Streuschuss, Laser), das von R-Type bekannte Bit gesellt sich dazu und lässt sich ebenfalls aufrüsten.

Zudem erwartet den Spieler in der Mitte jeder Stage ein immer wiederkehrender Zwischenboss, welcher von Level zu Level aufrüstet. Da auf dem Screen aufgrund der zwei Ebenen gerne Chaos herrscht, wurde dem Schiff ein Energiebalken spendiert. Löblich, denn sonst würde Vertical Force zum Frustschieben einladen. Dankenswerterweise gab man dem Game ebenfalls drei Schwierigkeitsgrade, so dass auch Anfänger auf ihre Kosten kommen werden.

Leider zeigte man sich beim Umfang knauserig: Nur fünf Level stehen zwischen euch und dem letzten Boss. Hier ist bereits zu erkennen, dass Vertical Force schnell zusammengebastelt wurde, lässt es doch den letzten Feinschliff missen und ist flott durchgespielt. Da High-Scores ebenfalls nicht auf dem Modul gespeichert werden, ist auch Scorejagd nur leidlich interessant.

Vertical_Force_7Das vermutlich größte Problem von Vertical Force liegt in der Technik des Virtual Boys begründet: Dank nur zwei verfügbarer Farben gestaltet sich das Erkennen von gegnerischen Geschossen als äußerst problematisch. Fliegt ihr über einen roten Abschnitt, ist es schwer, die ebenfalls roten Bullets noch rechtzeitig auszumachen. Leider steht hier also die Technologie der Perfektion der Level entgegen. Dank Energiebalken verzeiht Euch das Spiel aber den Kontakt mit einigen feindlichen Projektilen.

Akustisch ist Vertical Force bemüht: Der Virtual Boy ist wahrlich kein Soundwunder und insbesondere die Schussgeräusche können einem schon gehörig auf die Nerven gehen. Musikalisch gibt es Weltraum Gedudel auf die Ohren, insgesamt gesunden Durchschnitt. Bis auf Jack Bros. hörte ich aber persönlich auch noch kein Game des Gerätes, welches über das Mittelmaß hinaus kommt.




Dominic meint:

Dominic

Vertical Force hat einige Schwächen: Chaos auf zwei Ebenen, schwer zu erkennende Feinde und Geschosse, nervige Soundeffekte und nur fünf Level. Trotzdem ist das Spiel eines der besseren Virtual Boy Games - einfach, weil es immer noch ein ordentlicher Vertikalshooter ist und die Konkurrenz teilweise langweilig und behäbig ausfällt. Zudem versuchte man, die Stärken den Virtual Boys ins Spielgeschehen einzubauen. Vertical Force ist einer der günstigen Titel und so jedem Besitzer zu empfehlen, der keine Lust auf Golf, Baseball, Angeln oder Tetris hat.

Positiv

  • gutes Waffensystem
  • kleiner Preis
  • ordentliche Grafik

Negativ

  • Bullets teils schwer erkennbar
  • nur 5 Level
  • kein Highscore-Save
Userwertung
10 2 Stimmen
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Forum
  • von Civilisation:

    Heiko hat den Beweis getestet, dass der Virtual Boy auch Shooter konnte. Vertical Force Bekanntermaßen war der Virtual Boy nicht mit vielen Titeln gesegnet. Games wie Virtual League Baseball oder virtuelles Fischen in roten Gewässern trugen sicherlich auch ihren Teil dazu bei,...

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Vertical Force Daten
Genre Shooter
Spieleranzahl 1
Regionalcode NTSC_US
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1995
Vermarkter Nintendo
Wertung 7.5
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