Mario's Tennis im Test

Was viele vermutlich nicht wissen ist, dass Marios Tenniskarriere nicht auf dem N64, sondern bereits 1995 auf dem Virtual Boy begann. Schon damals hauten sich die Nintendo Charaktere die – zu jenem Zeitpunkt noch roten – Filzbälle um die Ohren. Mario‘s Tennis war ein Releasetitel der Konsole und lag der US Version bei, was das Game zum vermutlich bekanntesten VB-Titel machen sollte, neben dem bereits von uns getesteten Wario Land.

Doch kommen wir zum Spiel. Schon auf dem Titelbild wird fleißig versucht, den Gamer mit 3D-Effekten zum Staunen zu bringen. Die Animation, wie Mario dem Spieler einen Aufschlag ins virtuelle Gesicht schlägt, macht Lust auf mehr. Nach der Entscheidung ob man ein Single oder Double zocken will landet man im optionsarmen Menü. Man hat nur die Wahl zwischen Turnier oder Einzelspiel, dem Schwierigkeitsgrad, 1 Satz oder 3 Satz Match und der Charakterauswahl. Leider sucht man einen Zwei Spieler Modus vergebens, was vor allem bei einem Tennisspiel ein nicht zu vernachlässigender Nachteil ist.

Wählte man seinen Charakter, geht es auch schon los auf dem Spielfeld. Die Steuerung gestaltet sich simpel und actionorientiert. Mit A wird ein Top Spin ausgeführt, mit B ein Lob. Problematisch ist allerdings manchmal die pseudo-3D Ansicht des Spielfeldes, so dass ihr besonders bei Lobs das Problem habt, abzuschätzen, wie weit der Ball noch entfernt ist, so dass ihr öfter daneben haut. Das Spieltempo gibt sich äußerst flott und angenehm. Gestaltet sich die CPU auf easy ungefähr so intelligent wie eine Ballschussmaschine auf dem Trainingscourt, wird es ab hard schon anspruchsvoller und ihr hechtet dem ein oder anderen Ball der CPU hinterher. Ihr solltet aber kein Virtua Tennis Niveau erwarten. Aufgrund der geringen Optionsvielfalt und der nicht vorhandenen 2 Spieler Option ist leider bei Mario‘s Tennis schnell alles gesehen und man wünscht sich etwas Abwechselung.

Grafisch hingegen weiß der Titel vor allem für einen Releasetitel voll zu überzeugen. Der Platz wirkt plastisch und bringt den 3D-Effekt gut rüber. Die Spielfiguren sehen gut aus, sind groß und liebevoll animiert. So gibt es für jeden verpassten Ball, oder für jedes geschlagene As eine besondere Animation.

Leider ist der Hintergrund zumeist eintönig und besteht aus bekannten Nintendo Ausstattungsstücken, wie die Berge aus Super Mario World, oder Röhren. Zugunsten des 3D-Effektes gingen vermutlich auch die Zuschauer flöten, so dass ihr ständig in einer menschen- und aktionsleeren 3D Wüste spielt. Meilenweit ist außer eures Tenniscourts nichts zu sehen.

Trotz dieser kleinen Mängel bleibt das Spiel trotzdem nett anzusehen und bietet für einen Releasetitel einiges. Der Sound ist belanglos. Leider ist jener die Achillesferse der Virtual Boy Games, denn häufig bieten die Spiele nicht mehr als simples Gameboy Gedudel. Großartig anders verhält es sich bei Marios Tennis auch nicht. Es gibt nur wenige Musikstücke, die meist durchschnittlich sind. Der Titeltrack ist aber doch hörenswert und passt gut zur typischen Mario Atmosphäre.