Sunset Riders im Test

SNES
Das Western Szenario ist auf den aktuellen Konsolen ein ziemlich stiefmütterlich behandeltes Thema. Außer „Gun“ und dem kürzlich erschienenen „Call of Juarez“ gibt es keine nennenswerten Games zu der Thematik. Auch in den vergangenen Jahren lassen sich Titel wie „Dead Men’s Hand“, „Red Dead Revolver“ oder das RPG „Wild Arms“, welches im Westernsetting daher kommt, an einer Hand abzählen. Geht man noch weiter in die 16-Bit Ära zurück, bietet sich da ein ähnliches Bild. Dafür gibt es dort aber einen Titel, der dort besonders hervorsticht: Sunset Riders.

Es handelt sich hier um eine Umsetzung des gleichnamigen Automaten von Konami, der bereits im Jahr 1991 das Licht der (Spielhallen)Welt erblickte und durchaus auch in deutschen Arcade zu finden war. Als einer von vier Cowboys zieht ihr dabei in den gepflegten Westernkrieg gegen den fiesen Chief Wig-Wam, der den Westen Amerikas mit eiserner Faust terrorisiert. Postkutschen, Banken oder sogar ganze Städte sind vor ihm und seinen Schergen nicht sicher. Tiefgründigkeit in der Story ist fehl am Platze, handelt es sich doch um einen lupenreinen Arcadeshooter.

Nachdem ihr in den Optionen Schwierigkeitsgrad, Lebensanzahl und Continueanzahl festgelgt habt, wählt ihr einen der 4 Helden und zieht wahlweise alleine oder zu zweit in den Kampf. Die Spielmechanik lässt sich dabei sehr gut als Contra im Wilden Westen beschreiben. Ihr rennt und rutscht durch die Level, schiesst alles ab was sich bewegt, sammelt Waffenupgrades und weicht feindlichen Salven und Hindernissen wie wildgewordenen Rinderherden aus.


Die Steuerung geht schnell in Fleisch un Blut über und das Spiel bleibt fast immer fair, aber auch stets fordernd. Ein Kindergeburtstag ist Sunset Riders vor allem auf den Schwierigkeitsgraden Normal oder Hard keinesfalls. An jedem Levelende erwartet euch ein fieser Boss, dem ohne auswendig lernen des Timings seiner Attacken kaum beizukommen ist. Mit Übung ist aber auch diese Hürde zu meistern.

Technisch gibt sich das Spiel grundsolide. Das Westersetting hat einen leichten Comictouch und erweist sich als äußerst stimmig. Im Vergleich zum Automaten wurden die Sprites etwas verkleinert und die Effektschraube ein wenig runtergedreht. Dafür bleibt das Spielgeschehen stets flüssig. Alles in allem macht Sunset Riders seine Sache also wirklich gut, das einzige was fehlt ist der gewisse Aha-Effekt, den zum Beispiel ein Contra 3 / Super Probotector damals geboten hat.


Während die Grafik überzeugt, gewinnt der Sound sogar noch einige Punkte dazu. Krachige Explosionen, schöne Effekte, stimmungsvolle Musik die zu keiner Zeit nervt und vereinzelte Sprachsamples wissen zu begeistern und helfen die schöne Stimmung aufrecht zu halten.

Timo meint:

Timo

Sunset Riders ist wieder einer dieser Titel, der zum Release von den Magazinen verschmäht und mit teils völlig überzogenen, katastrophalen Wertungen bedacht wurde. Heute 15 Jahre später muss ich da aber konsequent widersprechen - Sunset Riders ist ein absolut toller Sidescrollshooter, der vorallem mit einem Kumpel zur Höchstform aufläuft. Technisch für damalige Verhältnisse absolut Top und auch niemals wirklich unfair kann ich jedem, der dieses Game verpasst hat nur empfehlen, den Trödelmarkt oder das Internet nach dem Speil abzugrasen. 

Positiv

  • stimmungsvolles Setting
  • spaßiger 2-Player-Co-op

Negativ

  • Aha-Effekt bleibt aus
Userwertung
9.2 1 Stimmen
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Sunset Riders Daten
Genre Shooter
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 1993
Vermarkter Palcom
Wertung 7.8
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