Metal Marines im Test

SNES

Wir schreiben das Jahr 2117 und die Erde befindet sich erneut in Endzeitstimmung. Die verschiedenen Nationen schafften es, in einem nuklearen Krieg aus dem Planeten das zu machen, was uns viele Zukunftsfilme prophezeien. Was von der Erdoberfläche übrig geblieben ist, sind ein paar Inseln um die sich zwei Parteien kloppen. Ihr, als angehender Möchtegern-General werdet von der Rebellion angeheuert, die letzten 20 verbliebenen Inseln aus den Klauen des Imperiums zurückzuerobern und Frieden und Wohlfahrt auf der Erde wiederherzustellen.

Metal_Marines_11Bevor ihr euch aber in die virtuelle Schlacht um Ruhm und Ehre werft, solltet ihr euch vor jeder Mission die Einsatzbesprechungen zur Brust nehmen, weil auch die Konkurrenz nicht schläft. Auf dem Schlachtfeld angekommen, gilt es erstmal eure drei Basen auf der Insel zu verteilen und anschließend eine Verteidigungslinie gegen Angreifer auszubauen. Denn bei Metal Marines lautet die Bedingung für eure Niederlage: Sobald eure Drei gefallen sind, ist das Spiel vorbei.

Selbstverständlich gilt das auch für den Gegner. Im Grunde spielt sich der Titel wie ein Strategiespiel der C&C-Reihe mit kleinen Unterschieden. Wie bei Westwoods Echtzeitstrategiereihe gilt es Geschütztürme zu bauen, Radaranlagen zu installieren, Angriffs- und Abwehrgeschütze aufzumotzen und natürlich müssen Energiegeneratoren und Fabriken vorhanden sein, weil so ein Krieg ins virtuelle Geld geht.

So ist die Auswahl an Gebäuden beachtlich und lässt viel Raum für strategische Tiefe. Hier ein Beispiel: Es ist euch möglich eine Dummy-Basis auf der Insel zu installieren. Baut ihr die Verteidigung drum herum, glaubt die recht aggressive Computer-K.I. das sich dort eine eurer drei Basen befindet. Verbeißt sich die K.I. an eurer Attrappe, bleibt euch jede Menge Zeit stattdessen Stellungen anzugreifen und seine Heimat ausfindig und den Erdboden gleichzumachen.

Metal_Marines_3Dazu wechselt ihr im Angriffsmodus und gebt auf einer strategischen Karte Ziele für eure Raketenstellungen an, wobei diese erst bei Sichtkontakt auf dem Plan vermerkt wurden. Werden eure Raketen nicht vorher von den gegnerischen Flaks zerstört, habt ihr meist gutes Glück ein feindliches Gebäude zu treffen. Wenn nach kurzen Angriffen der Gegner weichgekloppt ist, kommen die namensgebenden Metal Marines zum Einsatz. Diese Battlemechs sind für Bodeneinsätze gut, da das Zerstören der Basen mit herkömmlichen Geschossen zu viel Zeit in Anspruch nimmt.

Machte das Transportschiff seinen Weg durch den Verteidigungsgürtel, gilt es die Mechs auf feindliche Gebäude loszulassen. Sind die Einheiten einmal im Einsatz, bleiben euch jetzt genau 60 Sekunden die gegnerischen Bauwerke im Umkreis der Landezone zu zermatschen. Einen direkten Einfluss auf die Vorgehensweise der Metal Marines hat der Spieler leider nicht und das ist klar einer der Kritikpunkte des Games. Da die Battlemechs oft wie blinde Hühner auf der Insel umherrennen, verliert der Gamer kostbare Zeit oder die Mechs greifen das falsche Gebäude an. So bleibt einem also nur das abwarten und hoffen, dass die Blechfreunde das richtige Ziel angreifen. Zerstörtet ihr die gegnerische Basis schließlich und tragt den Ruhm davon, wartet auch schon der nächste General auf euch.

Die sich euch in einer schrägen Vogelperspektive präsentierende Grafik wirkt übersichtlich und ist in grundlegenden Dingen fast identisch mit heutigen Echtzeitstrategietiteln. Die Steuerung ist nach einer kurzen Einspielzeit leicht nachvollziehbar und setzte man sich gegen die harte Konkurrenz mal durch, entfaltet das Game sein eigenes Suchtpotenzial.




Dominic meint:

Dominic

Beim damaligen Anzocken von Metal Marines packte es mich. Das tolle Spielprinzip und die knallharte KI waren genau mein Fall und ich verbrachte Nächte damit, um den feindlichen Generälen die Suppe zu versalzen. Schau ich 13 Jahre später auf den Titel büßte Namcos Spiel von seinem Charme kein bisschen ein. Was mir früher nicht bewusst war, so sind da doch ein paar Faktoren, die den Spielspaß etwas trüben: Genreneulinge hätten sich vermutlich über ein Tutorial gefreut, weil das Schmökern der Gebrauchsanweisung nicht jedermanns Sache ist und Atempausen während der Gefechte kaum vorhanden sind. So werden Anfänger durch eine harte Schule gehen müssen, um als Sieger aus dem Krieg zu kommen.

Der andere Kritikpunkt ist die bereits erwähnte, fehlende Steuerung der Mechs während der Bodeneinsätze. Lasst ihr eure wandelenden Kolosse mal auf die feindlichen Stellungen los, müsst ihr heulend zusehen, wie die kopflosen Idioten aufs falsche Gebäude einkloppen. Oder mittels der schlechten Wegfindung eine halbe Ewigkeit brauchen, bis sie ihr Ziel erreichten.

Trotzdem kann ich jedem Strategieliebhaber diese Perle ans Herz legen. Denn Metal Marines ist selbst aus heutiger Sicht immer noch eine Granate und kann trotz der immergleichen Missionsziele auch heute 16-Bit Fans begeistern.

Positiv

  • Tolles Spielprinzip
  • Passwortsystem
  • Strategische Tiefe

Negativ

  • Aggressive Computer-K.I.
  • Musik geht nach kurzer Zeit auf den Wecker
  • Kein Tutorial
Userwertung
7.94286 7 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Forum
  • von Civilisation:

    Dominic ist dem Militär beigetreten und hat ein paar Mechs gesteuert. Metal Marines Wir schreiben das Jahr 2117 und die Erde befindet sich erneut in Endzeitstimmung. Die verschiedenen Nationen schafften es, in einem nuklearen Krieg aus dem Planeten das zu machen, was uns viele...

Insgesamt 0 Beiträge, diskutiere mit
Follow us
Metal Marines Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1994
Vermarkter Namco
Wertung 6.9
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen