Herausgekommen ist nämlich ein Puzzlespiel, das schon genau wie Tetris bei seinem Erscheinen seinen Kultstatus innehatte und auf eine Reihe von Nachfolgern auf verschiedenen Systemen zurückblicken kann. Ein Jahr nach der Arcadeversion wurde Bust-A-Move (in Japan Puzzle Bobble genannt) für das Super Nintendo umgesetzt und wurde noch mal zu einem Toptitel für die damals etwas betagte Konsole. Das Spielgeschehen ist leicht zu erklären. An der Decke hängen verschiedenfarbige Kugeln. Auf dem Boden steht eine Art Kanone, die von Bub und Bob gelenkt wird. Bunte Bälle werden von dort nach oben geschossen. Verbinden sich dadurch drei gleichfarbige oder mehr, explodieren diese. So müsst ihr unter Zeitdruck versuchen, alle von der Decke zu holen.
Und ihr werdet bald merken, dass euch wirklich nicht viel Zeit zum Nachdenken bleibt, da der obere Teil der Levelstruktur nach und nach herunterkracht. Berühren die Kugeln, die an der Decke kleben, zu irgendeiner Zeit die Kanone, ist das Spiel vorbei. Auf dem ersten Blick hört sich das einfach an. Das ist es aber nicht. Was ihr für dieses Puzzlespiel braucht, ist einerseits eine ruhige Hand und andererseits Zielvermögen, denn es kann oft passieren, dass ihr daneben schießt und sich so mehr und mehr Kugeln oben ablagern. Natürlich könnt ihr auch die Wände gebrauchen, um über die Bande zu schießen – entsprechend gute Zieltechnik vorausgesetzt. Eine Schießhilfe gibt es nur, wenn ihr bereits ein Leben verloren habt. Den Rest des Spieles seid ihr auf eure Zielgenauigkeit angewiesen.
Beim Einschalten des Games könnt ihr zwischen einigen Spielmöglichkeiten wählen. Zur Auswahl stehen 1 Player (Singleplayermodus), vs. Player (dort könnt ihr eine Runde gegen einen Kumpel bzw. den Computer zocken) und Challenge (Endlosspiel). Im Einzelspielermodus müsst ihr durch unterschiedliche Levels kommen, mit immer neuen an der Decke hängenden Kugeln, welche verschiedene Funktionen haben. 100 Abschnitte gilt es zu durchlaufen und dabei wird der Schwierigkeitsgrad kontinuierlich gesteigert. Im vs. Playermodus spielt ihr gegen einen Freund, was sich als sehr spaßig herausstellt und gleich dem Spielspaß noch zusätzlich einen Schub verpasst. Selbstverständlich könnt ihr hier auch mit dem Computer eine Runde spielen, das aber gestaltet sich längst nicht so kultig wie mit einem menschlichen Gegenspieler.
Der verbliebene Challengemodus ist praktisch ein Endlosspiel des bekannten Spielprinzips. Natürlich gibt es ein Optionsmenü, wo Schwierigkeitsgrad und Controllereinstellungen vorgenommen werden können. Die Steuerung gestaltet sich in der Praxis sehr leicht. Mit dem Digi-Kreuz bewegt ihr die Kanone nach links oder rechts. Um konkreteres Zielen zu ermöglichen, sind die L- und R-Tasten auf eurem Controller eine gute Lösung, weil das genaue Abfeuern mit dem normalen Steuerkreuz nicht immer einfach ist.
Von der grafischen Seite ist die Super Nintendo-Version fast identisch mit dem populären Automaten. Zu Gefallen wissen die knuddeligen Animationen der Drachen sowie die der Kugeln. Aber natürlich wäre auf der 16-Bit-Maschine technisch weit mehr herauszuholen. So sind die Hintergründe leider ziemlich langweilig gehalten, was trotzdem den Spielspaß nicht nachhaltig mindert. Musikalisch wird man mit munteren Musikstücken belohnt, die durchaus Ohrwurmcharakter haben. Worüber ich sehr enttäuscht bin, ist, dass im Modul selbst keine Batterie verbaut wurde. Das bedeutet, dass euer Highscore verschwindet, sobald ihr die Konsole ausschaltet. Für den Singleplayermodus gibt es immerhin Passwörter, die man nach jedem zehnten Level erhält.
Selbst heute hat Bust-A-Move nichts von seinem Reiz verloren. Die Spielbarkeit ist grandios. Im Multiplayer wird der Spielspaß noch mal verdoppelt. Was negativ ins Auge fällt, sind die langweiligen Hintergründe und die Endlosschleife der Musikstücke im jeweiligen Spielmodus. Dennoch sollte ein Bust-A-Move-Titel in jeder guten Spielesammlung sein, weil das Game trotz seines Alters einfach weiterhin top ist.