Der Goldene Kompass im Test

Nachdem der Goldene Kompass (Erster Teil der His Dark Materials Trilogie von Philip Pullman) als Nachfolge-Trilogie der Herr der Ringe Macher angekündigt wurde und mit Hollywood-Größe wie Mrs. Nicole Kidman oder Mr. 007 Daniel Craig aufwartet, ist es doch eine klare Sache sich die Videospiel-Lizenz nicht durch die Lappen gehen zu lassen. SEGA hatte sich hier die Rechte als erster weggeschnappt und die Kinofilmumsetzung-Profis von Shiny Entertainment (bekannt durch die Matrix Videospiele) mit der Aufgabe betreut den Goldenen Kompass möglichst Filmgetreu für alle aktuellen Videospielsysteme umzusetzen.


Auf dem Rücken von Panserbjørne Iorek reist Lyra durch den eisigen Norden...
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Storytechnisch schlüpft der Spieler in die Rolle der Halbwüchsigen Lyra Belacqua, die unzertrennlich mit einem Dämon namens Pan verknüpft ist, der sich in verschiedene Tiergestalten verwandeln kann. Sie machen sich auf den Weg ihren Onkel Lord Asriel und ihren besten Freund Roger aus der Gefangenschaft befreien. Zur Seite stehen ihr auf der Mission der animalische Dämon Pan und der gigantische Panserbjørne (Panzerbären) Iorek Byrnison und ein kleiner mysteriöser Goldener Kompass der ihr den Weg zeigen wird. Das Paralleluniversum steckt dabei voller Gefahren, wo Hexen durch den Himmel jagen und finstere Gobbler Kinder entführen. Die Reise beginnt auch gleich in den zerklüfteten und eisigen Klippen im hohen Norden, wo die 3 Freunde unschuldige Kinder aus den Fängen der Samojeden befreien wollen.


Mit Iorek legt "Mann" oder "Tier" sich besser nicht an...
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Die einzelnen Stage sind hier dem Filmsets bestmöglich nachempfunden und vermitteln einen guten Movieflair. So ist man mit den 3 Freunden einmal im hohen Norden, oder in Oxford im Jordan College, in der Hafenstadt Trollesund oder in der Forschungsstation Bolvangar unterwegs. Besonders gut gelungen ist den Entwicklern die Erzählweise der Geschichte, die zeitlich vor und mal zurückspringt in der Filmhandlung und deswegen eine hohe Motivation mit sich bringt zu erfahren, was Lyra denn überhaupt in den hohen Norden verschlagen hat etc.


Geschicklichkeitseinlagen mit Lyra sind hier an der Tagesordnung...
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Im Endeffekt bedeutet das für den Spieler, dass man die verschiedensten Herausforderungen in den Leveln bestehen muss, in denen man entweder mit Panzerbären Iorek durch die Leveln stapft und alles niedermetzelt was sich einem in den Weg stellt, oder mit Lyra und Pan kleine Geschicklichkeitsaufgaben meistert und taktische Gespräche führt, oder Rätsel mit Hilfe des Goldenen Kompass löst, wodurch weitere Bonusinhalte, wie Filmtrailer, Artworks etc. freigespielt werden können. Ab und an locken dann zur Auflockerung noch kleiner Quick-Time-Events, wo mit dem Richtigen Timing bestimmt Buttonkombinationen gedrückt werden müssen. Kleinere Minispiele beim richtigen beantworten der vielen Gespräche runden dann das Angebot ab.


Als verwandelte Katze krallt sich Lyra an ihren Begleiter Pan fest...
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Inhaltlich gleichen sich die PlayStation 3 und PlayStation 2 Version bis auf das letzte Minispiel. Grafisch sieht das da aber schon anders auch. Hier kann die PlayStation 2 Variante verständlicher Weise den Vergleich nicht standhalten, wird aber für ihre Hardwaremöglichkeiten durchweg gut gefordert. So sind die Levels sehr stimmungsvoll gehalten und orientieren sich dicht an der Kinovorlage. Darüber hinaus wurde auch an original Filmschnipseln gedacht, was Fans des Kinofilms mehr als zufrieden stellen wird. Vereinzelte Abschnitte wie das Jordan College erinnern ein wenig an die Harry Potter Versoftungen von Electronic Arts.

Soundtechnisch gleicht der Soundtrack auch hier der Kinovorlage und kann mit atmosphärisch passenden Stücken zum Spielverlauf hervorstechen. Die gute dt. Synchronisation fällt hier ebenfalls positiv auf, auch wenn Iorek gegenüber seinem genialen englischen Vorbild sehr stark abfällt und Lyra und Pan anfangs stimmlich nur schwer voneinander zu unterscheiden sind.



Der Goldene Kompass (PlayStation 3) - Trailer
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Mit dem Goldenen Kompass liefert Shiny Entertainment wieder Mal eine solide Videospielversion eines Kinofilms ab. Wo schon bei den Matrix-Umsetzungen die Meinungen weit auseinander gingen, ist es bei dem Goldenen Kompass ähnlich. So werden Actionfans die nötigen Actionparts vermissen und bei den vielen langatmigen Gesprächen lieber den Stecker ziehen wollen. Wer aber den Kinofilm mochte und sich gerne noch mal von dem Atmosphäre gefangen nehmen will, sollte sich die Videospielumsetzung definitiv mal genauer anschauen. Ich für meinen Teil hatte, wie schon mit den Matrix-Teilen auch viel Spaß mit dem Titel…

Positiv

  • Action und Rätselsequenzen
  • Filmschnipsel aus der Kinovorlage

Negativ

  • Hackige Animationen
  • langatmige Gespräche
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Der Goldene Kompass Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 30.11.2007
Vermarkter -
Wertung 7.2
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