Mystaria: The Realms of Lore im Test

Saturn
Wer im deutschsprachigen Raum nach Rollenspielen für seinen SEGA Saturn sucht, hat meist kein leichtes Spiel. Denn die wenigen veröffentlichten Genrevertreter sind entweder schwer zu kriegen oder unbezahlbar - oder beides! Mystaria: The Realms of Lore ist hingegen eine glorreiche Ausnahme, denn selbiges findet sich eigentlich recht häufig zu einem vertretbaren Preis in einschlägigen Online-Auktionshäusern. Ein schlechtes Omen?

Bereit zu allen Schandtaten!


Der junge Aragon hat es nicht leicht. Nicht nur das als Prinz die Verantwortung eines ganzen Königreichs auf ihm lastet, nun greift auch noch der böse Lord Bane nach der Krone des einstmal friedlichen Reichs und startet eine Invasion. Was sich verdächtig nach einem neuen Shining Force Teil anhört, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen aber als ein eigenständiges Spiel.


Klassisch - die leicht angeschrägte Vogelperspektive


Und doch sind die Anleihen am RPG-Vorbild aus gleichem Hause unübersehbar. So stellt ihr hier wie dort eine anfangs nur bedingt schlagkräftige Truppe aus Einzelkämpfern und Haudgegen zusammen, um diese gegen den Finsterling ins Feld zu führen. Jede Waffengattung wie Ritter, Bogenschütze oder Magier hat dabei natürlich - wie könnte es anders sein - eigene Vor- und Nachteile auf dem Schlachtfeld, die von euch geschickt berücksichtigt werden sollten. So dürfen Bogenschützen den Feind bereits aus der Distanz unter Feuer nehmen, während sich Ritter eher in den Nahkampf stürzen.

Freilich gibt es für eifrige Kämpfer nach gewonnenem Kampf auch wieder die genretypischen Erfahrungspunkte, ebenso wie sich umsichtige Feldherren auch um die Bewaffnung ihrer Truppe kümmern sollten. Interessant ist die Tatsache das ihr Zaubersprüche quasi ebenso wie Waffen ausrüstet und während der Kämpfe durch Zufall neue Fähigkeiten erlernt. Daher kann es sich oft auch lohnen einige der später recht ausladenden Kämpfe mehrmals zu meistern, um der Party zu etwas Training zu verhelfen. Alternativ lassen sich später in den Städten auch Arenen besuchen, in denen ihr euer Können gegen Monster schulen könnt.


Besuch in einer Stadt - hier werden Vorräte gekauft!


Die Kämpfe selbst laufen dabei nach altbekannter Tradition des Genres ab. In den rundenbasierten Turns zieht ihr ohne Zeitdruck eure Untergebenen und könnt anschließend noch Aktionen ausführen. Während zwecks besseren Überblick zunächst auf der in kleine Raster eingeteilten Battlemap die Einheiten aus der Vogelperspektive gezogen werden, schaltet das Spiel bei den Kämpfen in eine ansehnliche Nahansicht der Kontrahenten um. Gerade im späteren Verlauf des Spieles ziehen sich die Kämpfe aber recht in die Länge und können ohne jede Speichermöglichkeiten schon mal bis zu zwei Stunden in Anspruch nehmen, vom knackigen Schwierigkeitsgrad ganz zu schweigen. Gutes Sitzfleisch und Geduld kann hier also durchaus auch als eine Grundvoraussetzung angesehen werden...


Nach etwas Einarbeitungszeit bereiten die Menüs keine Probleme


In den technischen Belangen tut man sich heutzutage natürlich etwas schwer. Natürlich reißen vorgerenderte Charaktere vor echten 3D Hintergründen niemanden vom Hocker, da können diese noch so liebevoll gestaltet worden sein. Dennoch möchte ich Mystaria: The Realms of Lore einen gewissen Charme nicht absprechen, welcher ebenso wie der motivierende Soundtrack die Zeiten überdauert.


Effektvolle Zaubersprüche...


Ein Wort übrigens noch zum Namens-Wirrwarr, der den Titel begleitet. In Japan ursprünglich als Riglord Saga erschienen (dort gibt es auch noch einen zweiten Teil), war der Titel für die USA eigentlich ebenso wie Europa in das uns bekannte Mystaria umgetauft worden. Aufgrund von Problemen mit einem bestehenden Copyright sah sich SEGA jedoch gezwungen, dem Titel für die USA einen neuen Namen - Blazing Heroes - zu verpassen. Da sowohl die PAL als auch die US Fassung komplett in Englisch gehalten sind, dürfen importfreudige Saturn-Liebhaber daher auch gern zur US-Variante greifen.


Napalm ist nichts dagegen!

Sebastian meint:

Sebastian

Wer einen typischen Genrevertreter der Kategorie Rollenspiel & Strategie sucht, landet bei Mystaria: The Realms of Lore genau richtig. Zwar wird es im späteren Spielverlauf gern mal etwas frustig und auch die Story ist im Hinblick auf Shining Force nicht wirklich originell, dennoch werden Saturn-Abenteurer mit dem jungen Aragon und seiner Truppe viel Spaß haben.

Userwertung
10 1 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Mystaria: The Realms of Lore Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 50 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1996
Vermarkter SEGA
Wertung 8
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen