„Don't change a running System“ wird mit Sicherheit über dem Torbogen des Team 17 Hauptquartiers stehen. In Sachen Worms bezieht sich das auf, nun ja, fast alles. Gameplay, Soundeffekte und der Spaßfaktor sind im Grunde auf den Stand vom 1997 erschienenen Worms 2. Für Unwissende nochmal kurz zusammengefasst bedeutet dies, dass immer noch zwei oder mehrere Teams mit Standard gemäß je vier Würmern sich auf einem 2D-Schlachtfeld tummeln und so lange mit Bazooka-Raketen, Handgranaten, explodierenden Schafen und Bananen rundenbasiert um sich werfen, bis schließlich das Gewinner-Team übrig bleibt. Für Gamer ist die Serie seit Jahren ein zweischneidiges Schwert, denn das Spielprinzip macht nach wie vor mit Freunden sehr viel Spaß, doch ist man mittlerweile von der ständig wachsenden Worms-Flut allmählich gesättigt. Doch es könnte ja eine minimale Chance bestehen, dass sich bei Worms Battle Islands irgend etwas getan hat.
Ganze sechs Modi hat das neue Worms in petto, wovon man die meisten allerdings schon mal gesehen hat, beispielsweise das klassische Deathmatch und Festungen, bei dem die beiden Teams auf zwei verschiedenen Inseln verteilt sind. Neu ist das Rennen, bei dem ein Parcour schnellstmöglich mit der bekannten Ninja-Rope gemeistert werden muss, sowie ein Modus namens Taktiken. Dort können sich vor jedem Match die Spieler an verschiedenen Vorteilen bedienen, wie taktisch gut gesetzte Minen und Vorratskisten. Mehr Vorteile lassen sich bei den 30 Einzelspieler-Missionen freispielen. Hier gilt es das gegnerische Team mit spezifischen Vorgaben auszuschalten, sowie Rätsel zu knacken und Missionsziele zu erfüllen. Klingt nach Abwechslung? Leider nicht, denn alles läuft darauf hinaus die gegnerische Mannschaft auszuschalten.
Worms steht allerdings nicht für „Missionen abklappern“, sondern für spaßige Multiplayer-Gefechte. Natürlich kann wieder abwechselnd an einer PSP gespielt werden, sowie mit mehreren Geräten im Ad-Hoc Modus und dank WLAN sogar Online Würmer in die Luft gesprengt werden. Ganz vorbildlich bietet Worms hier neben einem Erfahrungspunkten-System, mit dem sich nach und nach mehr optische Feinheiten für die Würmer freispielen lassen, auch eine Freundes-, sowie eine Sperrliste. Auch Chat-Nachrichten lassen sich im Menü tippen, um sie dann während des Spiels per Tastendruck an seinen Gegner zu senden. Das Problem beim Online spielen ist nur, dass leider fast niemand Worms Battle Islands online spielen will. Während der gesamten Testzeit hat sich nur ein einziger Spieler gefunden. Schade. Nicht unerwähnt sollen der Map-Editor zum Bau eigener Schlachtfelder und der Waffen-Editor bleiben. Hier lassen sich die Waffen minimal verändern, den nötigen Bauplan dafür vorausgesetzt. Nette, aber leider auch etwas belanglose Idee.
Technisch kann man Worms Battle Islands mit folgenden zwei Worten beschreiben: Wie immer. Die kunterbunte und charmante Präsentation machen auch heute noch einen guten Eindruck und die vielen verschiedenen Stimmen der Würmer sind nach wie vor lustig. Auch an die traditionellen gerenderten Videos wurden gedacht, die glatt aus einem Cartoon stammen könnten. Also keine große Überraschung aus der Technik-Ecke. Negativ fallen die langen Ladezeiten auf. Worms ist Kilometer weit davon entfernt die PSP auch nur annähernd technisch auszulasten. Wozu also die langen Ladezeiten?
Wie leider befürchtet hat sich auch bei Worms Battle Islands nicht viel getan. Durch Missionen, Rätsel, den Taktik-Modus und dem Map- und Waffen-Editor kratzt der Titel ein wenig an etwas das sich Abwechslung nennt, mehr aber auch nicht. Es ist eben Worms wie man es schon seit Jahren liebt oder hasst. Auch unterwegs macht das fröhliche Wurmsprengen viel Spaß und dank dem Online-Modus sollte theoretisch immer ein Mitspieler für heiße Gefecht zur Verfügung stehen. Leider konnte während der gesamtem Testphase nur ein einziger Spieler gefunden werden. Ob sich in Sachen Mitspielern noch etwas tut bleibt abzuwarten. Zudem nerven lange Ladezeiten, sowie der Download-Zwang: Worms Battle Islands ist, im Gegensatz zur Wii-Version, nur über den PlayStation Store erhältlich. Über das Spiel generell ist ansich nichts zu meckern, doch wird man das Gefühl nicht los, dass man seit Jahren dasselbe Spiel zockt. Wer ein Worms gesehen hat, hat alle gesehen. Daher mein Schlußfazit: Veterane brauchen Battle Islands nicht, Anfänger sollten sich mal die Demo runterladen.