Der gelbe Schwamm ist zurück und nimmt alle Besitzer der portablen PlayStation mit auf sein neuestes Abenteuer in Bikini Bottom.
Der kleine, gelbe Schwamm namens Spongebob dürfte allen jüngeren Semestern kein Fremdwort sein. Allerdings hat der teilweise subtil-sarkastische Humor der Meeresbewohner von Bikini Bottom auch zu Popularität unter Menschen geführt, deren Alter deutlich über dem der angepeilten Zielgruppe liegt. Im Games-Bereich konnte Käsegesicht Braunhose bisher nicht in höhere Wertungsregionen vorstoßen - es wird Entwicklern allerdings nicht müßig, neue Videospiele mit selbigem Protagonisten zu produzieren, so wurde kürzlich der Multiplattform-Titel "Spongebob's Eiskalt Entwischt" auf den Markt geschmissen. Wie sich der PSP-Ableger schlägt, erfahrt in folgenden Zeilen.
Eigens für zuckersüße Kitsch-Spielchen hat THQ die Marke 'Play THQ' erfunden und vertreibt nun eine Menge Videospiele, die für eine junge Zielgruppe angesetzt sind. In der heutigen Zeit, in der der Konsum bereits mit der Muttermilch verabreicht wird, dürfen Helden der hiesigen Television nicht fehlen. Avatar, Barnyard, die Cars, Lizenz-Perlen von Disney und und und - alle sind sie vertreten. Spielerisch und edukativ oftmals wahrlich nicht wertvoll, werden Spiele solcher Art am ehesten wegen ihrer Namen verkauft.
Widmen wir uns nun aber dem gelben Freund eines jeden Kindes. Spongebob feiert den "elfundsiebzigsten" Geburtstag der Krossen Krabbe in seinem Eigenheim und wurde von Cheffe Mr. Krabs damit beauftragt, die Geheimformel für Krabbenburger sicher zu verwahren. Der Schwamm ist allerdings so aufgeregt, dass er die Formel verlegt und sich nicht daran erinnern kann, wo selbige abgeblieben ist. Um die Formel zurückzubekommen muss Spongebob eine Reise durch seine Gedächtnismomente antreten, um glücklich zu sein und sich daran zu erinnern, wo er die Formel gelassen hat.
Das Spielprinzip erinnert entfernt an Assassin's Creed, das sei aber mal so dahingestellt. Zunächst geht man also mit seinem klugen Freund Patrick Quallenfischen, wo sich auch schon die ersten Gegner in den Weg drängen. Per Knopfdruck werden diese ausgeschaltet. Im Grunde geht es zu, wie in jedem mittelklassigen Jump'n'Run. Man läuft durch die Gegend, metzelt hier ein paar Feinde nieder, drückt da den ein oder anderen Knopf, um anspruchslose Rätsel zu lösen - man hat's halt alles irgendwie schon gesehen. Besonders viel Abwechslungs darf nicht erwartet werden, mal sammelt man allerdings ein Power-Up ein, welches Spongebob's Schläge - die sonst per Verwandlung in einen großen Burgerbrater geschehen - für kurze Zeit etwas stärker werden lässt. Sonst ist die Grundlage in jedem der schon fast zu langen Levels gleich.
Leider tut das Gameplay sein übriges. Die Kamera ist zwar schwenkbar, man endet jedoch oftmals in unübersichtlichen Situationen und steckt den ein oder anderen überflüssigen Schlag ein. Ebenfalls ist die Abfrage relativ ungenau, sodass die Sprung-Passagen zur Frust-Falle werden, wenn man sich bereits zum dritten Mal hintereinander an der selben Stelle wieder auf dem Boden der Tatsachen sieht - im wahrsten Sinne des Wortes. Auch die Schläge verlangen Feingefühl, da sonst auch das wildeste Button-Mashing nicht wirklich im Ziel landet. Der Ko-Op-Modus mag vielleicht für kurze Zeit lustig sein, doch auch nach kurzer Zeit zu zweit wird man durch die unübersehbaren Mankos wohl wieder ein ander UMD einlegen.
In Sachen Grafik wurde wohl auf Farbintensivität statt auf liebevolle Details gesetzt. Stets leuchten dem Schwamm Neonfarben in allen Formen und Variationen entgegen, nichtsdestotrotz sind die Umgebungen sehr karg, die Animationen abwechslungsarm und auch insgesamt hinterlässt das Erscheinungsbild einen negativen Eindruck. Im Hintergrund düdelt stets ein und die selbe Melodie, die auch jedem noch so fanatischen Spongebob-Fan nach wenigen Minuten den Nerv raubt. Für Anhänger der Serie ist das Fehlen der Originalsynchronsprecher wohl das größte Problem, da auch der aus den Serien bekannte Spongebob-Charme so mir nichts dir nichts flöten geht. Das Ganze wirkt im Endeffekt so wie ein billiger Abklatsch.
Renke meint:
Sorry, Sponge. Das mit den Videospielen wird einfach nichts. Außer einigen lustigen Dialogen und eventuell kurzzeitig spannenden Herausforderungen kann ich auch nach noch so großer Anstrengung nichts positives aus diesem Titel gewinnen. Von Gameplay über Grafik und Sound - nichts ist wirklich gut, nichts entspricht dem Standard heutiger Games. Es kommt die Frage auf, wie man nur auf den großen Namen des Produktes vertraut und den Verkauf nicht mit überzeugender Qualität weiter ankurbelt. Ob jung, ob alt: Finger weg!
Sorry, Sponge. Das mit den Videospielen wird einfach nichts. Außer einigen lustigen Dialogen und eventuell kurzzeitig spannenden Herausforderungen kann ich auch nach noch so großer Anstrengung nichts positives aus diesem Titel gewinnen. Von Gameplay über Grafik und Sound - nichts ist wirklich gut, nichts entspricht dem Standard heutiger Games. Es kommt die Frage auf, wie man nur auf den großen Namen des Produktes vertraut und den Verkauf nicht mit überzeugender Qualität weiter ankurbelt. Ob jung, ob alt: Finger weg!