SBK-09: Superbike World Championship im Test

PSP
Nachdem wir vorgestern die PlayStation 3 Version von SBK 2009 Superbike World Championship getestet haben, ist heute die PSP Version dran. Auch hier konkurrieren seit eh und je die zwei Serien MotoGP und SBK. Während MotoGP mit bisher nur einem Ableger auf der PSP hinterher hängt, holt SBK mit ihrem 2009 Update bereits zum dritten Schlag aus. Die große Schwäche der PlayStation 3 Version war, dass es, abgesehen von den aktuellen Saison-Daten, nichts neues zu sehen gab. Wir haben uns für euch erneut auf das Motorrad geschwungen, um zu prüfen, ob es die PSP Version besser gemacht hat.
In SBK fährt man, im Gegensatz zu MotoGP, mit 1000 ccm Straßenmotorrädern. Die Bikes dürfen, laut den Regeln, nicht zu sehr von den Serienmaschinen abweichen, was dafür sorgt, dass alle Motorräder ungefähr gleich auf sind. Das macht die Rennen aber nicht langweiliger, sondern spannender, da stattdessen das Können und die Konzentration des Fahrers gefragt sind. Im Spiel macht sich die fast identische Stärke des Teams und deren Maschine auch dadurch erkennbar, dass eine Anzeige verrät, wie gut das gewählte Team ist. Dieser ist in den meisten Fällen an der gleichen Position und ist somit mehr als überflüssig. Man entscheidet sich also zwischen den insgesamt sieben aktuellen Teams, Yamaha, Suzuki, Honda, Kawasaki, Aprillia, BMW und Xerox, eher nach Sympathie. Jedes Team geht mit jeweils zwei Fahrern an den Start, zum Beispiel Max Neukirchner und Yukio Kagayama für Suzuki. PSP-Raser bekommen leider nur 12 der insgesamt 14 Strecken des großen Bruders zu sehen. Auch hier darf sich wieder darüber geärgert werden, dass unverständlicherweise der Nürburgring fehlt. Mit Philip Island in Australien, Assen in Holland und Monza in Italien sind aber andere wichtige Vertreter dabei.


Spieler der Vorjahres-Version werden schnell bemerken, dass sich leider nicht viel getan hat. Es gibt das obligatorische schnelle Rennen, sowie das Zeitrennen, eine Meisterschaft, ein kurzes Rennwochenende und Challenges. Multiplayer-Freunde und Fans von freischaltbaren Extras werden auch beglückt, schlussendlich war es das aber schon. Mit ein paar Klicks findet man sich im schnellen Rennen wieder, wählt ein Team und einen Fahrer aus, bestimmt die Strecke, die Rundenzahl und den Schwierigkeitsgrad und schon kann es losgehen. Die Entwickler haben versucht SBK einsteigerfreundlicher zu machen, was ihnen gelungen ist. Absolut fehlerfreies fahren ist nicht mehr notwendig, um erste Erfolge zu erzielen. Man stürzt wesentlich seltener vom Motorrad, auch eine kleine Fahrt durch das Kiesbett kann verziehen werden. Die Gegner versuchen durchweg die Ideallinie zu fahren, fallen gelegentlich aber auch mal ins Verderben. Es ist schön zu sehen, dass sie auch mal Fehler machen. Profis können gleich sämtliche Fahrhilfen ausstellen und das Spiel somit simulationslastiger machen. Wer nicht fleißig übt, wird hier schnell frustriert sein. Soviel einstellbare Funktionen wie bei der PlayStation 3 Version gibt es zwar nicht, aber es langt, um das Spiel um einiges fordernder zu machen.


Wie bereits geschrieben, habe ich einige Tage zuvor die Version des großen Bruders gespielt und das aller Erste, was mir auffiel ist, dass sich die PSP Version weitaus ungenauer steuern lässt. Der Analog-Stick der PSP lässt sich nicht punktgenau bewegen, auch das Gas geben per X-Taste führte mich abermals mit dem Gesicht in den Dreck. Dadurch, dass sich die Taste entweder drücken oder nicht-drücken lässt, gibt man entweder Gas oder eben kein-Gas, während man mit den Schultertasten des PlayStation 3 Controller genau drücken kann, wie viel Gas man geben möchte. Das ist natürlich alles reine Gewöhnungssache und geübte PSP-Raser haben nach ein paar Rennen die möglichst simpel gehaltene Steuerung raus.

Die Meisterschaft und das Rennwochenende begleiten den Spieler in die aktuelle 2009 Saison des Rennsports. Man entscheidet sich, wie beim schnellen Rennen, erst mal für ein Team und einen Fahrer und stellt den Schwierigkeitsgrad ein. Die PS3-Version sieht hier natürlich deutlich besser aus mit seiner Boxengasse komplett in 3D, während sich PSP-Zocker mit einem einfachen Menü zufrieden geben müssen. Doch das, was geboten wird, langt völlig und tut ihren Zweck. Um an dem eigentlichen Rennen teilzunehmen, müssen vorher zwei Trainingstage, zwei Qualifikationen und eine Aufwärm-Runde absolviert werden. Zwischen diesen Tagen lässt sich am Motorrad ganz nach den Bedürfnissen des Spielers herumgeschraubt werden. Hier gibt es allerdings nur das notwendigste zum Tunen, wie die Reifen, die Lenkung und das Getriebe. Während die PS3-Version mit vielen Simulationsaspekten punktet, wirkt es auf im Handheld-Format eher wie ein Arcade-Game. PSP-Tuning-Freunde werden trotzdem auf ihre Kosten kommen.


Wer genug vom Rennen fahren hat, kann bei den Challenges in vier Kategorien unter Beweis stellen, was man auf dem Kasten hat. Es gibt Trainings-, Stunt-, Zeit-, und Simulations-Challenges. Bei Trainings-Challenges muss man nur in einer gewisser Zeit durch Checkpoints rasen, bei Stunts-Challenges hingegen wird verlangt, währenddessen noch Wheelies, Burnouts und andere Tricks zu machen. Bei den Zeit-Challenges, oder auch Kopf-an-Kopf genannt, muss der Spieler seinen Rivalen während eines Rennens schlagen. Besonders geübte Rennsportler stürzen sich auf die Simulations-Challenges, in denen mehrere Hilfen, wie die Bremshilfe und die Anzeige der nächsten Kurve, deaktiviert werden. Multiplayer-technisch fehlt, wie auch im Vorjahr, leider wieder ein Online-Modus. Wer allerdings sieben Kumpel bei sich hat, kann man ihnen heiße Kopf-an-Kopf Rennen fahren und zeigen, wer der Beste ist.


Leider hat sich im Vergleich zur Vorjahres-Version mal wieder bei einem weiteren Thema wenig bis gar nichts geändert. Stichwort: Präsentation. Technisch ärgert SBK 2009 Superbike World Championship mit etwas zu langen Ladezeiten. Bevor man sich tatsächlich auf dem Motorrad befindet, kann schon einige Zeit vergehen. Diese sind übrigens, wie auch die Fahrer, wieder sehr gut modelliert und hübsch anzusehen. Nur an der Umgebung gibt es zu meckern. Bei der Geschwindigkeit fällt das zwar weniger auf, doch die Bodentexturen sind sehr matschig, die Kurven kantig und bei den Papp-Zuschauern wollen wir gar nicht erst anfangen... Dafür läuft das Spiel stets flüßig und schnell. Bei Regenfahrten spiegelt sich sehr schön die Umgebung auf der Rennstrecke, trotzdem trübt alles andere das Gesamtbild. Auch der Sound kann nicht wirklich vom Hocker reißen. Die Motorengeräusche sind gut, aber nicht überragend. Während bei der PS3-Version noch rockige und flotte Beats das spannende Rennen unterstrichen haben, hat man es bei der PSP-Version musiktechnisch mit gähnender Leere zu tun. Abgesehen von den Menüs wird man nie Musik hören. Und selbst da findet man keine potentiellen Hits wieder. Positiv hervorzuheben sind die vielen Videos zum Freischalten und vor dem Rennen, auch die Menüs, in denen im Hintergrund Videos gezeigt werden.

Tobias meint:

Tobias

Wie auch bei der PlayStation 3 Version hat sich SBK 2009 Superbike World Championship für die PSP im Vergleich zum Vorgänger so gut wie gar nicht verändert. Das Spiel ist für Anfänger zwar etwas zugänglicher, doch macht die Technik wieder einen Strich durch die Rechnung. Hübsche Motorräder fahren abermals durch hässliche Umgebungen. Was bleibt ist ein Vollpreistitel, der im Prinzip nur durch seine aktuellen 2009 Saison-Daten begeistern kann. Mobile Motorsportler werden zwar damit ihren Spaß haben, trotzdem darf es für das nächste Jahr gerne mehr sein.

Positiv

  • Aktuelle Saison-Daten
  • Gutes Spielgefühl
  • Gute Mischung aus Simulation und Arcade

Negativ

  • Präsentation überzeugt nicht
  • Lange Ladezeiten
  • Kein Online-Modus
Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
SBK-09: Superbike World Championship Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 8
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 29. Mai 2009
Vermarkter BlackBeanGames
Wertung 6.8
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen