Time Crisis: Razing Storm im Test

PlayStation3
Dicken Knarren und knallige Explosionen - Gleichberechtigung und Gender-Mainstreaming haben mal kurz Pause! In Time Crisis: Razing Storm regiert geballtes Testosteron. Wer Lightgun-Shooter sagt, meint Time Crisis. Von Segas House of the Dead- und Virtua Cop-Reihe abgesehen, hat kaum ein Titel das Genre so geprägt wie Namcos Vorzeige-Ballerei. Seit die Serie im Jahre 1995 auf dem Super System 22 Board das Licht der (Spielhallen-)Welt erblickte, wurden mehrere Nachfolger und Spinoffs veröffentlicht, Portierungen für PSone und PS2 inklusive. Für die dritte PlayStation hat Namco eine Compilation geschnürt, die neben dem namensgebenden Razing Storm noch Arcade-Konversionen von Time Crisis 4 und Deadstorm Pirates enthält.

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Die Hintergrundstory eines Lightgun-Shooters ist - höflich ausgedrückt - sekundärer Natur. Dennoch soll Sinn und Zweck des Massensterbens kurz erläutert werden: Der Spieler mimt Alpha One, eine Ein-Mann-Armee im Dienste der US-Streitkräfte. Dieser muss sich in Südamerika mit hochgerüsteten Terroristen und Söldnern rumschlagen, um drohende Anschläge in den USA zu verhindern - es lebe die gute alte Bush-Doktrin!

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In einem Rail-Shooter marschiert ihr automatisch durch die Levels, weshalb ihr euch ganz aufs Zielen und Ballern konzentrieren könnt. Das geht mit dem Move-Controller sogar erstaunlich locker und präzise von der Hand. Eine vernünftige Kalibrierung vorausgesetzt, nimmt ihr gegnerische Guerillas genauso zielsicher aufs Korn wie mit einer handelsüblichen Lightgun. Leider will mit dem Leuchtdildo nicht das selbe Feeling aufkommen, eine Plastikknarre fühlt sich einfach echter an - vom Rückstoßeffekt ganz zu schweigen.

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Während Time Crisis 4 und Deadstorm Pirates eure Ein-Mann-Armee auf vorgegebenen Pfaden Apokalypse spielen lassen, präsentiert sich Razing Storms Kampagnenmodus als Ego-Shooter "light". In diesem Mode kümmert sich der Spieler sowohl ums Zielen, als auch die Fussarbeit. Leider will das mit dem Move-Controller eher schlecht als recht gelingen: Um die Kamera zu drehen muss der Spieler in die jeweilige Bildschirm-Ecke zielen, was im Eifer des Gefechts leichter gesagt als getan ist.

Deckung kann man nur an besonderen Punkten suchen, die durch leuchtende grüne Pfeile markiert werden. Ihr müsst euch erst exakt vor diesen positionieren und anschließend nach oben zielen, um endlich hinter die schützende Mauer zu hechten... solltet ihr nicht längst löchrig wie eine Gießkanne sein. Alternativ lässt sich Razing Storm auch per handelsüblichem Dual Shock 3 zocken, so intuitiv und geschmeidig wie in anderen Ego-Ballereien geht's aber nicht von der Hand.

Kai meint:

Kai

Ich will hier nicht übermäßig meckern - wer "Time Crisis" kauft, weiß worauf er sich einlässt und kommt als Genre-Fan definitiv auf seine Kosten. Leider dürfte die Freude eher kurz währen, denn vom Kampagnen-Modus abgesehen, lassen sich alle drei Rail-Shooter in unter einer Stunde komplettieren - zu wenig für ein Vollpreisprodukt! Potentielle Sofa-Rambos sollten sich unbedingt einen zweiten Move-Controller zulegen, denn so richtig Fun kommt erst mit einem menschlichen Kameraden auf. Am besten hat mir übrigens Deadstorm Pirates gefallen, das deutlich ausbalancierter als das originale Time Crisis 4 ist.

Positiv

  • Time Crisis as usual

Negativ

  • Verkorkster Ego-Shooter-Modus
  • Geringer Umfang
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Time Crisis: Razing Storm Daten
Genre Lightgun-Shooter
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 5. November 2010
Vermarkter Sony
Wertung 6.2
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