Superstars V8 Racing im Test

PlayStation3
Und wieder schlägt Entwickler Milestone zu! Wieder? Vor nicht allzu langer Zeit haben wir ihr Motorrad-Rennspiel SBK-09 unter die Lupe genommen, aber es leider nur für „brauchbar“ empfunden. Viele Kleinigkeiten haben den Rennspaß zunichte gemacht. Jetzt erscheint Superstars V8 Racing und ist für Milestone das erste Autorennspiel seit Evolution GT, welches vor drei Jahren erschien und vor allem durch einen motivierenden Karriere-Modus aus der Masse herausstach. Ob Superstars V8 Racing ähnlich gut ans Pad fesseln kann, erfahrt Ihr in unserem Review!
Wie der Name vermuten lässt hat man es hier mit der offiziellen Superstars V8 Lizenz basierend auf der sogenannten italienischen International Superstars Series zu tun. Deren leider kleiner Fuhrpark besteht aus einem BMW M3, M5 oder 550, dem Audi RS4, einem Maurer Cluster S3-P, einem Barricade DM, den Jaguar S Type R, einem Mustard E1 und einem Scorpio IZ4. In diesem Dreizeiler befinden sich tatsächlich leider alle Autos in Superstars V8 Racing. Sie lassen sich zwar allesamt sehr unterschiedlich fahren, doch hätte man sich gern eine größere Auswahl gewünscht. Diese neun Autos lassen sich mit 19 Fahrern auf ebenfalls leider nur zehn lizenzierten Originalstrecken fahren. Viele Strecken werden Racing-Fans schon aus anderen Titel bekannt sein, doch feiert Milestone's Rennspiel auch ganze drei Premieren: Superstars V8 Racing ist das erste Rennspiel, in dem man in Varano fahren kann, und das erste Autorennspiel, bei dem man in Portimao und Magione um die Bestzeit wettern kann. Das täuscht aber leider nicht davon weg, dass es ruhig ein paar mehr Strecken hätten sein können.


Im Hauptmenü werden wir mit einer Meisterschaft, einem Rennwochenende, einem Training, den Superstars-Lizenzen und dem Multiplayer begrüßt. Eben die Standard-Racer-Kost, wenn es um die Modi geht. Nach wenigen Klicks und Einstellungen wie Rundenzahl, Startposition, Wetter und dem Schwierigkeitsgrad der Gegner finden wir uns auch schon im obligatorischen schnellen Rennen wieder. Was mir sofort auffiel: Die Vehikel lassen sich allesamt, nach einer Eingewöhnungszeit versteht sich, sehr sauber und genau steuern. Das wird Anfängern sehr zugute kommen. Was ihnen weniger zugute kommen wird sind die Gegner. Nicht nur, dass es auf der Strecke mit 20 Fahrern sehr eng wird. Das Hauptproblem ist eher, dass sie fast schon zu genau fahren und selten Fehler machen. Das wird Neulingen schon auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad schwer im Magen liegen, trotz diverser Fahrhilfen wie Ideallinie, die nur durch eine weiße Linie gekennzeichnet ist, und kleinen Bremshilfen. Ohne drängeln und aggressiven Fahrverhalten kommt man hier nicht weit, aber Vorsicht: Es hagelt Strafzeiten für absichtliche Stoßer und Abkürzungen über das Kiesbett. Profis werden sich allerdings über die vielen Kämpfe mit vier Schwierigkeitsgraden freuen.

Leider bietet Superstars V8 Racing keinen ähnlichen Karriere-Modus mit Erfahrungspunkten nach dem Rennen wie Evolution GT. Man muss sich mit einem normalen Rennwochenende oder gleich eine ganze Meisterschaft zufrieden geben. Vor dem Rennen befinden wir uns hier in unserer menschenleeren Boxengasse. Neben den Streckendetails wie Länge, Bestzeiten, Wetter, Feuchtigkeit und Luft- und Streckentemperatur gibt es noch eine Statistik aller Fahrer und die Option, am eigenen Wagen herumzuschrauben. Man kann sich einfach eine Voreinstellung raussuchen, doch das Optimalste holt man nur aus seiner Karre raus, wenn man selbst Hand anlegt. Von der Federung und dem Getriebe bis zu den Reifen, dem Spoiler und den Bremsen lässt sich hier alles, leider nur sporadisch mit Schiebereglern, einstellen. Das wirkt leider etwas herzlos, vergleicht man es mit anderen Konkurrenztiteln. Bevor es zum eintscheidenen Rennen geht, sollten die zwei Trainingstage wahr genommen werden, um sich die Strecke anzugucken und ein Gefühl für das Auto zu bekommen. Danach geht es in die Qualifikation. Nach Wunsch lässt sich das alles auf einfach überspringen, um direkt das Rennen zu fahren.


Der Superstars-Lizenzen Modus entpuppt sich als normaler Herausforderungs-Modus. Hier muss man in vier Kategorien jeweils fünf Aufgaben meistern. Countdown ist ein Checkpoint-Rennen, in dem man auf Zeit bestimmte Ziele erreichen muss. Bei den Spezialprüfungen ist schon etwas mehr Können gefragt. Aufgaben wie „Überhole drei Autos vor der Zielgeraden“ sollen den Spieler ins Schwitzen kriegen. Bei den Duellen handelt es sich um 1on1 Wettkämpfe und bei den Rennszenen müssen bestimmte Szenarios erfolgreich gemeistert werden. Nach jedem erfolgreichen Herausforderung winken Medaillen und Trophäen. Das ist zwar alles eine nette Dreingabe, doch bekommt man das in jedem anderen Rennspiel auch hinterhergeworfen. Insgesamt wirkt der ganze Umfang von Superstars V8 Racing sehr mager. Die zehn Rennen sind schnell gemeistert und dann bleiben einem nur noch die 20 Herausforderungen und der Multiplayer.


Beim Multiplayer hat man allerdings auch etwas gespart. Es gibt keinen Offline-Splitscreen Modus. Was heutige Entwickler dazu bewegt keinen Splitscreen-Modus einzubauen geht mir einfach nicht in den Kopf. Der Online-Modus läuft dafür einwandfrei. Schnell ist man mit einer Lobby verbunden oder eröffnet einfach sein eigenes Spiel. Bis zu zwölf Spieler können an einem Rennen teilnehmen, wahlweise können auch CPU-Gegner ergänzt werden. Darüber hinaus lässt sich einstellen, ob man im Arcade- oder Simulationsmodus fahren möchte. Das wirkt sich auf die gegebenen Fahrhilfen aus. Nach jedem Rennen gibt es Punkte, je nachdem, welcher Platz erreicht wurde. Einziger Wehrmutstropfen: Die Lobby schließt sich sobald der Host das Spiel verlässt. Nicht weiter schlimm, doch hätte man das komfortabler lösen können.

Was erwartet uns grafisch bei Superstars V8 Racing? Es bietet uns vor allem detailreiche Autos. Jedes Logo ist gut zu erkennen und an der richtigen Stelle. Auch an ein Schadensmodell wurde gedacht. Dieses fällt zwar relativ gering aus, doch besser als garnicht. Trotz 20 Fahrern auf der Strecke läuft das Spiel stets flüssig und ist gerade in Geschwindigkeit sehr schön anzusehen. Was weniger gefällt sind die Strecken. Alle sehen sich sehr ähnlich und bieten nichts Besonderes. Abwechslung sieht definitiv anders aus. Das gleiche gilt für die Menüs. Man sieht durch das ganze Spiel nur einen einzigen Hintergrund, und zwar die menschenleere Boxengasse. Alle Simulationsfans halten sich jetzt bitte irgendwo fest: Milestone verzichtet bei Superstars V8 Racing auf eine Cockpitsicht. Es gibt eine Verfolgerperspektive, eine Stoßstangen- und eine Motorhaubensicht, aber keine Cockpitsicht. Das so was heutzutage noch möglich ist hätte ich nicht gedacht. Sogar SBK-09, das letzte Spiel von Milestone, bietet eine Cockpitsicht. Wieso Superstars V8 Racing nicht?


Darüber hinaus gibt es keinen direkten Wetterwechsel. Entweder es scheint die Sonne oder es regnet. Sorry, aber Simulation sieht etwas anders aus. Im Großen und Ganzen lässt sich sagen, dass die Optik trotz kleiner Macken durchaus gelungen ist. In der Regel achtet man bei einem Rennspiel nicht so genau auf die Streckendetails. Zum Sound lässt sich nicht viel sagen. Die Menüs werden Genre-typisch mit hartem Rock und Techno untermalt, in den Rennen ist gar keine Musik zu hören. Das ist aber nicht schlimm, denn die Motorensounds klingen sehr fett und realistisch. Je nachdem, welche Perspektive man einstellt, ändert sich auch der Sound des Motors. So macht das Zuhören Spaß!

Tobias meint:

Tobias

Superstars V8 Racing macht definitiv Spaß. Man wird aber das Gefühl nicht los, dass noch einiges mehr drin gewesen wäre. Die Rennen machen durch die flotte Optik und dem fetten Sound viel Spaß, auch wenn Neulinge anfangs etwas zu beißen haben werden. Doch was macht man nach den zehn Rennen? Da bleiben nurnoch die Herausforderungen und der Multiplayer-Modus, welcher davon abhängig ist, ob Leute online sind. Denn ohne Splitscreen-Modus fällt auch eine spaßige Runde mit Freunden flach. Gerade der Umfang bricht Superstars V8 Racing das Genick und wird wohl schnell aus der PlayStation verschwinden. Das bezieht sich jetzt nicht nur auf die Modi, sondern auch auf die geringen Tuning-Möglichkeiten. Die machen das Spiel für Anfänger zwar zugänglicher, werden Tuning-Profis aber schnell langweilen. Doch wer Lust auf ein schnelles und umkompliziertes Rennspiel hat, darf ruhig einen Blick riskieren.

Positiv

  • Grafisch gelungen...
  • Fetter Motorensound
  • Tolles Geschwindigkeitsgefühl

Negativ

  • ...auch wenn die Strecken sich optisch zu sehr ähneln
  • Kein Splitscreen-Modus
  • Geringer Umfang
Userwertung
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Superstars V8 Racing Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 12
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 26. Juni 2009
Vermarkter BlackBeanGames
Wertung 7.2
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