Die Arbeiter-Mütze wird oft vernachlässigt, doch ist sie fast einer der wichtigsten Klassen in Fat Princess. Diese beschafft nämlich Holz und Diamanten, die wichtig sind, um andere Klassen aufzuwerten und an bestimmten Stellen der Map Gegenstände wie Leitern, Tore oder Sprungbretter zu bauen. Das verschafft dem eigenen Königreich natürlich viele Vorteile. Mit dem Sprungbrett kann man ganze Passagen einfach überspringen, mit der Leiter kommt man leichter in die gegnerische Burg, während ein Tor die Gegner für kurze Zeit in Schacht hält. Die Klassenaufwertungen sollte man ebenfalls nicht vernachlässigen. Der Arbeiter beispielsweise kriegt die Fähigkeit Bomben zu werfen, was entscheidend sein kann beim Erobern von Vorposten. Der Krieger muss zu Beginn mit einem Schwert und einem Schild auskommen, mit dem er zumindest Geschosse blocken kann. Doch aufgewertet kriegt er eine mächtige Lanze, die zwar mehr Schaden macht, die Deckung aber vernachlässigt. Eine besonders gute aufgewertete Klasse ist der Priester: Zu Anfang kann er nur heilen, mit gedrückter Taste sogar Flächendeckend, doch aufgewertet verwandelt er sich zum dunklen Priester, der den Gegnern die Lebensenergie absorbiert. Zwischen den Aufwertungen kann man natürlich hin und herschalten. Entweder man stürzt sich Energie-absorbierend ins Gefecht oder mit Druck auf die Dreiecks-Taste geht man als normaler Prediger erneut zurück in die Defensive. Alle anderen Spieler sind übrigens nicht unbedingt auf den Priester angewiesen. Man heilt sich langsam aber sicher, wenn man ruhig stehen bleibt. Das ist jedoch lange nicht so schnell und effektiv wie mit einem Priester.
Abgesehen von der ersten Kriegerklasse kann nicht geblockt werden. Daher laufen die Gefechte häufig chaotisch und hektisch ab. Hier ist Buttonsmashing angesagt, da es neben dem normalen Angriff nur noch eine stärkere gibt, in dem man den entsprechend Knopf gedrückt lässt. Der Großteil der Taktik in Fat Princess besteht darin, so schnell es geht die wichtigsten Vorposten einzunehmen und zu halten, um auch dementsprechend schnell die Klassen mit Rohstoffen aufgewertet zu bekommen... Und natürlich die Prinzessin schön fett zu halten. Begleitet wird das ganze durch einen Story Mode mit dem wunderschönen Titel „Die Legende der fetten Prinzessin“. Die Geschichte wird lustig in Form eines Kinder-Bilderbuches erzählt, kann einem im Grunde aber völlig egal sein, da die Gefechte willkürlich einsetzen. Diese dient in erster Linie eher dazu, sich einzuspielen und auf die Multiplayer-Modi vorzubereiten. Zumal sich die KI-Kollegen meist doof anstellen. Glücklicherweise kann man mit der Oben-Taste des Digipads Leute befehligen zu folgen. Das macht die Sache einfacher.
Erwähnte ich bereits, wie eigenartig die Menüpunkte klingen? „Alleine spielen“ und „Gegen andere spielen“ sind noch verständlich und „Rumblöden“ erklärte ich zuvor ebenfalls schon. Hinter „Ein bisschen angeben“ verstecken sich die Statistiken und Bestenlisten, während „Rädchen drehen“ die Optionen darstellen. Hier befindet sich ein Nachschlagewerk mit allem, was man über Fat Princess wissen muss, diverse Spieloptionen, unter anderem auch der Gewaltgrad (wir Deutschen bekamen diesmal keine zensierte Version) und der Charaktereditor. Nach jedem gewonnenen Match schaltet man mehr Möglichkeiten frei, seine Spielfigur zu gestalten. Ebenso hat man die Wahl, ob man Männlein oder Weiblein spielt. Da verstellt sich allerdings nur die Stimme. Wer also Lust hat, eine bärtige Frau zu erstellen, nur zu.
Die erstellten Spiele starten immer in der vollen Besetzung mit Bots, die nach und nach von richtigen Spielern ersetzt werden. Man kann also ruhig zocken, bis andere Spieler dazustoßen. Die Server sind wegen des Releases noch ein klein wenig überrannt, daher muss man etwas Geduld mitbringen und drei Anläufe benötigen, um auf einen zu kommen. Dafür kann man nach Sieg oder Niederlage einfach in dem Spiel bleiben und eine neue Runde starten. Auch ein Voice-Chat ist vorhanden, der bei mir bisher tadellos funktionierte
Fat Princess im Test

Seit jeher als Multiplayer-Kracher schlechthin angekündigt, mussten sich geduldige Spieler einer harten Probe unterziehen. Schon letztes Jahr auf der E3-Messe in Los Angeles konnte die Fachpresse viel gutes erzählen. Doch wann sollte es denn endlich erscheinen? Ein ganzes Jahr später kam anschließend schließlich die heißersehnte Meldung: Fat Princess soll am 30. Juli im PlayStation Network zum Download bereit stehen. Das ließen wir uns natürlich nicht zweimal sagen und stürzten uns für Euch gleich in heiße Multiplayer-Schlachten. Erfahrt bei uns, ob sich der happige Preis von 15€ lohnt.
Tobias meint:
Positiv
- Charme ohne Ende
- Süchtig-machendes Spielprinzip
- Lustige Spielidee
Negativ
- Kein Splitscreen
- Server zum Release noch etwas überlastet
- Hektisches und chaotisches Gameplay nicht für Jedermann
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von Darkshine:
Ist das immer noch online spielbar? War ja ein recht früher PSN Titel.
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von Civilisation:
Frisch entstaubt: Tobias Rezi zum Spiel. Fat Princess Seit jeher als Multiplayer-Kracher schlechthin angekündigt, mussten sich geduldige Spieler einer harten Probe unterziehen. Schon letztes Jahr auf der E3-Messe in Los Angeles konnte die Fachpresse viel gutes erzählen. Doch...
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von ViviTribal:
Sowas von chaotisch Gerade vor 2 Wochen ist noch ein Erweiterungspack erschienen. Ich denke, dass es schon noch gezockt wird. Aber ist eben nicht jedermanns Sache. Einfach mal auf YouTube ein paar Gameplay Videos gucken, ob man mit dem Chaos klar kommt....
Meine sehr geehrten Damen und Herren: Mit Fat Princess haben wir es mit dem für mich bisher besten PSN-exklusiven Download-Titel zu tun. Die Action eines Castle Crashers kombiniert mit der Online-Sucht eines Battlefield’s mit dem Look von Nintendo’s knuddeligen Animal Crossing. Ich glaube, ich habe es damit gut zusammengefasst. Nach einer kurzen Einspielphase hat man den Dreh raus und kann sich sofort in heiße Multiplayer-Gefechte stürzen. Es fällt einem echt schwer, den Charme und dem Witz von Fat Princess zu entgehen. Mit einem Splitscreen-Modus hätte man dem Spiel den allerletzten Schliff verpassen können. Auch wird das hektische und chaotische Spielsystem sicherlich nicht jedem Gefallen und so bleibt es jedem selbst überlassen, ob Fat Princess die 15€ wert sind. Für mich war es das und wenn die Tage die Server stabiler laufen, steht dem ultimativen Spaß nichts mehr im Wege. Da lohnte sich die Warterei. Zugreifen!