Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer im Test

PlayStation3
Nachdem sich Activision schon zum ersten Kinofilm der vier Marvel Superhelden mit der entsprechenden Lizenzversoftung die Finger verbrannt hat, versucht nun Publisher Take 2 sein Glück mit dem aktuellen Kinofilm zu den Fantastischen Vier. Das Game Rise of the Silver Surfer wurde dabei für alle aktuellen Konsolen umsetzt, darunter natürlich auch eine Version für Sonys neustem Flagschiff der PlayStation 3. Normalerweise sieht es ja spielerisch ehr düster aus, wenn es sich um ein Videospiel zum Spielfilm zum Comic handelt, andererseits macht es Activision aber seit Jahren erfolgreich mit der Spiderman-Reihe vor und zeigt das aus einer Lizenzversoftung durchaus was werden kann. Die Sterne stehen also bisher gut, zumal Entwickler Visual Concepts (früher Teil von SEGA, Schöpfer der berühmten 2K Reihe) ebenfalls für die nötige Erfahrung und Qualität bürgt.


Amerikanische Superhelden fahren natürlich einen stilechten Dodge...
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Die Geschichte dreht sich genau wie in der Kinovorlage um die rätselhafte Ankunft des Silver Surfer auf der Erde. Dieses metallische Alien führt allerdings nichts gutes im Schilde und will die Erde eigentlich nur auf ihre Vernichtung durch seinen Herren Galactus vorbereiten. Die einzigen Helden die ihn bei diesem Unterfangen in den Weg stellen sind die 4 verstrahlen Mitglieder einer ehemaligen Space-Shuttle Crew, die durch kosmische Strahlung mutiert sind und fortan als "Die Fantastischen Vier" über die Erde wachen. Namentlich wären das: Sue Storm (aka "Die Unsichtbare"), Reed Richards (aka "Mr. Fantastic"), Johnny Storm (aka "Die menschliche Fackel") und Ben Grimm (aka "Das Ding"). Das Quartett muss also nun das Geheimnis des Silver Surfer lüften und dem überraschend zurückgekehrten Erzfeind Dr. Doom das Handwerk legen.


Die 4 sind dem Silver Surfer immer dicht auf der Spur...
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Zurück im Spiel bedeutet dies, dass man sich in einem Labyrinth von Raum zu Raum vorkämpft, Gegner mit Schlägen und Tritten malträtiert, das nächste Türschloss öffnet, einen Verbindungstunnel lang läuft, Gegenstände zerstört, seine kosmische Energie auflädt, in den nächsten Raum kommt, und das gleiche noch mal von vorne immer und immer wieder macht. Hört sich spannend an oder? Die Aufgaben sind dabei so abwechslungsreich und fordernd wie einen Baum beim wachsen zu beobachten. Da können auch die auflockernden Flugmissionen mit Johnny Storm zwischen den Leveln nix mehr dran ändern. Der Spieler kann dabei beliebig zwischen den vier fantastischen Superhelden umschalten und sich derer individuellen Fähigkeiten zunutze machen. So kann "Mr. Fantastic" mit seinen gummiartigen Verrenkungen an weit gelegene Objekte rankommen, "Das Ding" große Gegenstände rumschleudern, oder "Die Unsichtbare" durch Laserbarrieren marschieren ohne verletzt zu werden. Als kleinen Bonus können sogar noch ein paar Inhalte freigespielt werden, wie alternative Kostüme, Comic-Cover, Kino-Trailer, Artworks etc.




Sue kann die Truppe mit ihrer Energiekugel schützen...
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Jeder der vier Protagonisten kann hier noch seine kosmische Energie einsetzen, um mit den so genannten Superpower-Moves nochmals kräftiger draufzuhauen. Diese Energie ist allerdings begrenzt und verringert sich mit jedem Move und lässt sich nur durch Items oder dem Faktor Zeit wieder aufladen. Am Ende jedes Levels können dann noch individuelle Punkte vergeben werden um die Standartwerte der vier fantastischen Helden zu verbessern.


Mr. Fantastic ist dehnbarer als Dolly Busters BH...
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Während man in den Solo-Mission noch alleine unterwegs ist und der Computer die Steuerung der restlichen Heldentruppe übernimmt, kommt im Ko-Op-Modus mit bis zu 4 menschlichen Mitspielern schon etwas mehr Spielspaß auf. Denn richtig interessant werden hier die so genannten Teamattacken wo 2 Charaktere ihre Superpower-Angriffe miteinander kombinieren können. So füllt z.B. Johnny eine von Sues Energieblasen mit seinem Flammenwerfer und erzeugt so eine gewaltige Nova Bomb die alles in Stücke sprengt. Die Fähigkeiten des SIXAXIS-Controller werden (wenn auch etwas holperig) sogar für die Flugmissionen zwischen den Leveln genutzt.


Die Teamattacken versprechen kurzweilige Action...
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Im grafischen Bereich haben es sich die Programmierer leider mehr als einfach gemacht und die PlayStation 2 Version als Vorlage herangezogen, d.h. im Endeffekt: Einfach ein paar Polygone mehr für die Charaktere, hier und da noch eine Hochauflösende Textur und fertig ist die PlayStation 3 Version. Die zwar technisch durchaus solide und ohne große Clipping- oder Pop-Up Probleme daherkommt, der Hardwareleistung der PlayStation 3 allerdings nicht im Geringsten gerecht wird. Aber auch das Stagedesign könnte nicht langweiliger sein: So ist die erste Lavahöhle immer gleich, die New Yorker City trist und grau. Ansatzweise können hier nur die russische Raumstation und die verwinkelten Himalajahöhlen überzeugen. Warum hier die qualitativ äußerst miesen FMV Sequenzen (natürlich im PlayStation 2 SD-Niveau) verwendet wurden, anstatt mit richtigen Kinofilm-Schnipseln in HD die Story gekonnt am laufen zu halten, wird wohl auf ewig ein Geheimnis der Entwickler bleiben (an der entsprechenden Lizenz sollte es ja nicht gemangelt haben). Dazu gesellen sich an vielen Stellen noch die matschigen PlayStation 2 Texturen die einen insgesamt unschönen Beigeschmack hinterlassen. Einzig erwähnenswert ist die physikalische Engine mit der Gegenstände korrekt fallen, wenn "Das Ding" mal wieder ein paar Kisten herumschleudert.



Im Himalaja warten harte Steinbrocken auf die Heldentruppe...
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Auf der akustischen Seite kann wenigstens die deutsche Synchronisation überzeugen, auch wenn die Protagonisten nur geistigen Dünnschiss von sich geben, bei dem sich jedem Fan der Comicvorlage der Magen umdreht. Der Soundtrack ist auch nicht weiter erwähnenswert und dudelt vor sich hin. Die Soundeffekts sind aber ganz gut geworden und so klingen metallische oder gläserne Gegenstände auch wie in Realität, wenn man sie zerbricht.

Marco meint:

Marco

Willkommen zurück im Zeitalter der schlechten Filmumsetzungen. Man merkt dem Titel deutlich an mit welchem Desinteresse die Entwickler diesen Wurstcode programmiert haben. Langweilige Level, ewig gleiches Monstergekloppe, eintönige Grafik und schlechte Präsentation mit total missratenden Zwischensequenzen zeugen nicht von dem Können was Visual Concepts normalerweise an den Tag legt. Zusätzlich kommt der Fakt hinzu, das durch die fehlende Filmschnipsel des Kinofilms keinerlei Flair aufkommt will. Das hatte sogar Atari mit den Matrix-Spielen deutlich besser hinbekommen. Einzig der Ko-Op-Modus gibt dem Titel eine kleine Daseinsberechtigung. Wer also gerne mal am Samstagabend mit 4 Freunden ein wenig Mehrspielerspaß haben möchte, kann sich das Game ruhig mal in der Videothek ausleihen, denn der Ko-Op-Modus mit den vielen Teamattacken lässt hier ein wenig Kurzweil aufkommen. Im Endeffekt hilft hier aber alles Schönreden nichts mehr, denn mit Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer hat die PlayStation 3 ihren ersten Trashtitel im Programm… Ergo: Schnappt euch mal wieder eure Freundin für ein kuscheligen Kinoabend und investiert das Geld lieber für 2 Kinotickets und eine Tube Gleitgel...

Positiv

  • coole Teamattacken

Negativ

  • langweiliges Dungeongelatsche
  • eintönige Grafik
  • schlechte Präsentation
Userwertung
4.98333 6 Stimmen
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Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 26. Juli 2007
Vermarkter Take2
Wertung 4.3
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