Die Missionen laufen eigentlich alle nach demselben Schema ab: Nahende Gegner neutralisieren, Basen beschützen oder Unterstützung an einer Absturzstelle eines verbündeten Helis leisten. Eine Story ist hier nicht wirklich vorhanden, wird aber auch gar nicht benötigt. Wir sind ja schließlich zum Fliegen und Schießen hier :-)
Je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad ist das Fluggerät dabei mal mehr und mal weniger einfach zu steuern. Wo man im Trainingsmodus nach einer kleinen Eingewöhnungszeit halbwegs sicher durch Täler und Wälder rauscht, hat man im Simulationsmodus weitaus mehr damit zu tun, dass der Vogel einem nicht abschmiert. Das ist irgendwie schwer zu beschreiben, aber jeder, der den Sim-Modus antestet, merkt sofort den Unterschied - meist in Form einer Explosion auf dem Boden.
Die Bordbewaffnung besteht aus acht Hellfire Raketen mit Lasermarkierung, 38 Hydra Raketen und einem 30mm MG Geschütz. Später erhält man noch mächtige Stinger Raketen. Im Trainings- und Simulationsmodus laden sich die Raketen nach mehreren Sekunden bzw. Minuten von selbst wieder auf, nur im späteren Veteranenmodus muss man eine Heimbasis anfliegen, um wieder aufmunitionieren zu können. Es ist also durchaus wichtig, gerade in späteren Missionen, schwere Ziele zu priorisieren und diese mittels Lasermarkierung und anschließendem Hellfire Beschuss zuerst auszuschalten. Erst danach sollte man mit den normalen Raketen und dem MG auf den Rest losgehen. Schließlich ist nichts unangenehmer, als einer Armee von Panzern und Flugabwehrgeschützen ohne jegliche Gegenmittel gegenüberzustehen bzw. schweben. Trotz teilweise heftigen Gefechten ist es somit absolut notwendig nicht nur stupide drauf zu halten, sondern wirklich zu überlegen, wie man als nächstes vorgeht. Natürlich gibt es immer wieder auch mal Parts, bei denen man sich selbst wie im Wilden Westen der Lüfte vorkommt, generell ist dies jedoch nicht der Fall.
Wer mag, kann Apache: Air Assault auch im Co-Op Modus spielen, der eine fliegt, der andere schießt - allerdings nur lokal vor einem gemeinsamen TV. Der Sinn hierbei erschließt sich nicht ganz. So muss der Schütze warten bis der Pilot sich entscheidet in die Gunner-Sicht zu wechseln, damit der Mitspieler etwas rumballern darf. Auch mit was geschossen wird, entscheidet der Pilot und kann nach belieben durch alle verfügbaren Ansichten wie Infrarot etc. schalten. Dieser Modus online und unabhängig voneinander wäre Gold wert gewesen. So macht es das Spiel nur unnötig schwerer und man ist besser dran, lieber gleich alles allein zu machen.
Wer dennoch auf Mehrspieleraction steht, kann online zu viert in 13 Missionen gemeinsam Aufträge abarbeiten oder sich Rennen in der Luft liefern, die ein wenig unübersichtlich gestaltet wurden. Hier kann man dann zum Beispiel auch mal eine Drohne fliegen. Einen besonderen Reiz üben die Modi nicht aus, weshalb man hier getrost das Prädikat 'Singleplayer Spiel' vergeben kann.
Grafisch ist das Terrain wie eingangs erwähnt sehr detailreich nachgebildet worden und auch der Apache Helikopter schaut gut aus, was man aber nur mitbekommt, wenn man in der Außenansicht fliegt. Der Sound ist ordentlich, musikalisch gibt es nichts zu meckern. Alles läuft flüssig, Einbrüche in der Framerate konnten nicht festgestellt werden - wichtig!
Wer will, kann sich am Ende einer Mission alles nochmals in der Replay Funktion anschauen und so eventuelle Fehler für den nächsten Einsatz vermeiden. Nett!
Der anfänglich erwähnte Spagat ist teilweise gelungen, wobei die Neulinge im Genre hier deutlich besser bei wegkommen. Freunden von echten Simulationen wird der Titel jedenfalls nicht gerecht, auch wenn es mit einem passenden Controller - welcher von Apache: Air Assault unterstützt wird - sicherlich noch mal eine Ecke besser wirkt. Ansonsten sind die beiden Modi (später drei) gut ausbalanciert und bieten für jeden den richtigen Einstieg.
Das Spiel läuft bei durchaus guter Grafik flüssig, was super wichtig bei so einem Titel ist. Leider sind die Missionen nicht sehr abwechslungsreich, aber was außer Angriff/Verteidigung, Eskort und Beschützen will man noch unterbringen? Die Waffensounds wissen zu gefallen und wirken durchaus authentisch!
Leider hat man den ausschließlich lokalen Co-Op Modus total versemmelt und hätte ihn in dieser Form auch ganz weglassen können. Online nicht wirklich aufregend bleibt einem eigentlich nur der Ausflug auf eigene Faust.
Fans von Spielen in luftigen Höhen können sich den Titel definitiv mal anschauen, wirkliche Alternativen gibt es weder auf PC, noch auf Konsole.