Die langen Ladezeiten werden überbrückt durch viel Haut der Gridgirls
Autosimulationen auf der PS2 gibt es wie Sand am Meer. Gran Turismo, Kaido Racer oder Colin McRae Rally sind nur ein paar Namen, die den gängigen Autofreaks bekannt vorkommen sollten. Unter den Superbikes-Rennsimulationen ist das Feld nicht so dicht gefüllt und wenn mich jemand Mal fragen, sollte wie der Name einer Motorradsimulation auf der PS2 wäre, würde wohl meine Antwort Polyphony Digital’s Tourist Trophy lauten. Entwickler Milestone, die wohl ihr Leben dem Motorsport verschrieben haben, versuchen jetzt diese Lücke zu füllen und mit der offiziellen Lizenz der SBK und mit viel Drumherum wollen sie Simulationsfans sowie Noobs gleichermaßen zufrieden stellen. Das könnte durchaus gelingen, da das Optionsmenü voll mit Einstellungen ist, die am Realismusgrad der Bikes werkeln. Je nach Laune könnt ihr zwischen Simulation oder Arcade umherschalten, was einen sehr großen Unterschied auf der Piste bringt. Habt ihr zum Start her die Bremshilfe, gekoppelte Bremsen, Traktionskontrolle u.s.w. aktiviert rollt das Zweirad wie ein Zug auf Schienen und nur einen direkten Kontakt mit einem Konkurrenten wird euren Fahrer zu Fall bringen.
Trotz karger Umgebungsgrafik sind die Rennen äußerst schnell
Natürlich könnt ihr vor jedem Start nochmal an eurem Bike schrauben um Federung, Getriebe auf die 11 unterschiedlichen Pisten anzupassen. Hierbei sollte auch, wie bei Autosimulationen, das Wetter mit in Betracht gezogen werden, weil ihr sonst schnell das Nachsehen haben werdet. Seid ihr der Simulationsfreak, der jeden Abend mit seinem Lenkrad ins Bett geht, könnt ihr alle Fahrhilfen ausschalten und dann einfach zuschauen wie euer Bike ohne wenig zutun gekonnte Sprünge ins Kiesbett macht. Hier muss man eindeutig die Programmierer loben, weil es kaum noch realistischer geht und so werdet ihr viel am Setup schrauben müssen, um das Maximum aus eurer Maschine raus zu holen. Zum Glück stehen viele Testfahrten, Aufwärmrunden zur Verfügung.
Genretypisch habt ihr einen Meisterschaftsmodus, wo ihr zusammen mit einem Rennstall und dessen Fahrer, der versucht der Leistung auf der Strecke zu glänzen. Für Diejenigen, für die das zuviel ist empfiehlt sich ein Rennwochenende, wo ihr sofort zum Qualifikationstraining gebeten werdet. Der Modus Zeitrennen sowie Mehrspielermodus (Nur Splitscreens) ist eigentlich hier schon selbstredend. Der Challengemodus ist eine Hommage an die Fahrschule von Gran Turismo, wo ihr eure Fahrkünste in speziellen Situationen unter Beweis stellen müsst. Hierbei sollte der Fahrer neue Bestzeiten in bestimmten Sektoren schaffen, eine bestimmte Zahl Gegner in einem kurzen Zeitraum überholen oder einfach einen coolen Stunt aus dem Ärmel zaubern.
Die ganze Grafikpower ging wohl für die Bikes drauf
Ist der spielerische Inhalt und Optionenvielfalt schon fast erschlagend, kann auch die Sound kulisse dank originaler Aufnahmen der Bikes voll punkten. Die Grafik ist abgesehen von den langweiligen und oft detailarmen Hintergründen solide, wenn nicht das stetige Kantenflimmern wäre. Die lange Ladezeiten machen einen eher negativen Eindruck und können schnell in Frust umschlagen, wenn man nach einem kurzen Setup zwei bis drei Ladebildschirme sieht, die schon mal an die 60 Sekunden laden können. Für PS3-Besitzer kann ich bei SBK-07 grünes Licht geben. Selbst auf der Sony-Powerkonsole läuft das Spiel flüssig und gibt seinem kleinen Bruder die Hand.
Hervorragend, gelungen sind die Gedankengänge, die mir bei SBK-07 einfallen würden, wenn mich jemand drauf ansprechen würde. Entwickler Milestone ist es wirklich gelungen einen Balanceakt zu schaffen ,der Simulations- und Arcadefans beidseitig gefallen wird. Egal für welchen Realismusgrad ihr euch unterscheidet der Spielespaß bleibt dank Lizenz, gutem Geschwindigkeitsgefühl und genauer Wiedergabe des Sportes hoch. Für Langzeitmotivation ist auch gesorgt das dank der vielen Modis für Wochen Spaß macht. Schade nur das der Mehrspielermodus sich nur auf Splitscreen beschränkt.