Grotesk: mit einer Muskete gegen säbelschwingende Ninjas
Trotz der gelungenen Technik haben es aktuelle Lichtpistolen Shoot Outs aus dem Hause Namco schwer gegen die mächtige SEGA Konkurrenz, ein Vampire Night sieht um Klassen schlechter aus als der bereits ergraute Dreamcast-Thriller House of the Dead 2, Confidental Mission lehrt der Time Crisis Saga das Schrecken. Kann Namco mit dem brandneuen Ninja Assault den Genrethron zurückerobern?
Die Storyline des Games führt euch zurück ins unheimliche, feudale Japan, in ein von Mord und Bürgerkrieg zermürbtes Land... Das freie und friedliebende Tenshin Reich wurde vom skrupellosen und brutalen Shogun Kigai in einem grausamen Kampf unterworfen, seine mächtigen Dämonenhorden metzelten die wehrlose Bevölkerung nieder (Da werden Erinnerungen an Capcoms Onimusha wach ,,,o). Nach dem Tod der königlichen Familie riss der Höllenfürst die liebliche Prinzessin Koto an sich, die Gerüchten zufolge mysteriöse prophetische Kräfte besaß. Doch die beiden monarchietreuen Ninjas Guren und Gunjo wollen dem dunklen Herrscher einen Strich durch die Rechnung machen und die unschuldige Prizessin aus seinen Klauen befreien – bewaffnet mit den geheimnisvollen „Mach Guns“!
Kurz nach dem Einschalten habt ihr die Wahl zwischen drei actiongeladenen Spielmodi, dem aus der Arcade bekannten Storymode, einem üblichen Trainigs- sowie dem erfrischenden Missionsmodus. Bei letzterem zockt ihr unter erschwerten Bedingungen – Eine bestimmte Anzahl erbitterter Feinde muss ins Gras beißen oder ihr habt nur begrenzte Munition für einen bestimmten Abschnitt! Beim traditionellen Storymodus geht’s rustikaler zu, wählt aus drei waffenerprobten, mittelalterlichen Haudegen, dem bereits erwähnten dynamischen Duo Guren und Gunjo, sowie der weiblichen Assassinenschönheit Aoi und geht auf Teufelsjagd. Genreüblich könnt ihr auch in geselliger Runde mit zwei Charakteren gleichzeitig dunkle Verliese und feudale Festungen erkunden.
Nach einem schmucken Intro versetzt euch das Game in die bekannte Ichperspektive und die Action beginnt! Eurer Alterego bewegt auf vorgegebenen Bahnen durch Stadt und Flora, wobei sich eurer Einfluss auf gezieltes Abschießen der von allen Seiten heranstürmenden Monsterhorden beschränkt. Sobald eure Munition knapp wird reicht ein kräftiger Druck auf den Reload-Button und der Spaß beginnt von neuem. Neben der Magazinanzeige solltet ihr auch eure Energie (Symbolisiert durch den altbekannten Balken) nicht aus den Augen verlieren, nicht abgeschossene Pfeile und blitzschnelle Nahkampfattacken zehren an eurem Lebenssaft. Neben spärlich gesäten First Aid Päckchen, die eure Wunden heilen, erleichtern vor allem wuchtige Ninjitsu-Specials, die ganze Horden mit einem Streich niederstrecken und geheime, freispielbare Ballermänner euren Ninja-Alltag.
Leider bietet das Game einfach zu wenig Neues: Weder Gegnerdesign, noch vermeintliche Überraschungsangriffe stechen aus der Masse an PS2 Ballerein heraus. Irgendwo hat man alles bereits gesehen, einige Aspekte (Wie das liebgewonnene Pedal) vermisst man schmerzlich. Auch die Trefferzonen eurer Widersacher sind eine Farce, zwar hat jedes Höllengeschöpf einen plakativen Schwachpunkt, meistens reicht es jedoch vollkommen aus grob auf seinen marodierten Körper zu schießen um dem Geschöpf nach kurzer Zeit das Licht auszupusten. Noch mehr Ernüchterung macht sich schließlich beim Zocken per Controller breit, ihr braucht die Feinde nur grob anzuvisieren, der Computer erledigt mit Autoaim den Rest!
Eure Gegner geben nicht nach und bringen Euch häufig ins Schwitzen!
Leider merkt man der Namcoentwicklung seine Naomi Herkunft nur leidlich an, aber Umsetzungsprobleme von Segas Dreamcast Arcade-Board sind ja seit frühsten Playstation 2 Tagen ein bekanntes Problem. Wo das Original – perfekt auf die Hardware zugeschnitten – mit superflüssigen Animationen, tollen Effekten (Ein Großteil der Prozessorpower wurde hierfür reserviert), crispen Texturen und einer 60fps Killerframerate punktete, fällt die Heimversion entsprechend „mau“ aus, Spareffekte, Geflimmer und niedrige Polygonzahlen bestimmen hier das Bild. Wohl aus Kostengründen sah man von einer Entwicklung für das Namco eigene System 246 Board ab, das ja bekanntlich baugleich mit Sonys DVD Schleuder ist. Zumindest in der Spielhalle bietet die Sega-Alternative gleichwertige Präsentation bei geringerem Anschaffungspreis.
Insgesamt bietet das neue Lightgun-Flagschiff aus dem Hause Namco also nur durchschnittliche Ballerkost. Kenner des Genres werden zwar nach wie vor gut unterhalten, Spielspass fördernde Neuerungen bekommt ihr aber keine für euer Geld. Sieht man über die groben Mängel in Sachen Präsentation hinweg bleiben 32 spannende Levels die durchgezockt werden wollen – wenigstens für Langzeitmotivation ist gesorgt.