Metal Slug 5 (PS2) im Test

PlayStation2
Nachdem der Vorgänger Metal Slug 4 noch als Auftragsarbeit bei den Koreaner von MEGA Enterprise in Entwicklung war, hat sich SNK Playmore diesmal höchstpersönlich um den fünften Teil gekümmert. Nachdem Metal Slug 5 schon seit Anfang 2004 auf dem NeoGeo erhältlich ist und für die betagte Hardware der letzte Teil war, kommt jetzt nach über 2 Jahren endlich die PlayStation 2 Version bei uns auf den Markt. Allerdings zu einem sehr viel günstigeren Preis, wird die NeoGeo Version doch mit um die 400 Euro gehandelt.

Der neue Slug Gunner muss sich erst noch beweisen...


Storytechnisch dreht sich dieses mal alles um ein geheimnisvolles Syndikat, welches die Metal Slug Pläne der Regierung gestohlen hat, um in einer versteckten Fabrik ihre eigenen Metal Slugs zu produzieren. Nach längeren Nachforschungen haben Eri und Fio das Versteck der Ptolemaic Army (dem so genannten "Corridor of Fire"), einer Archielogischen Ruine im tiefsten Dschungel Südamerikas, ausgemacht. Und so machen sich Marco, Tarma, Eri und Fio zu ihrer neusten Mission auf, um das Geheimnis hinter dem "Corridor of Fire" zu lüften und das mysteriöse Syndikat zu zerschlagen.



Die erste Stage führt Marco und Fio in dichten Dschungel...


Spielerisch bewegt sich auch Metal Slug 5 wieder auf gewohnten Pfaden: Man läuft von links nach rechts durch die Level und ballert dabei alles über den Haufen, was sich euch entgegenstellt. Dabei muss man auch schon mal Deckung suchen, oder sich mit gut getimten Sprüngen aus dem Schussfeld manövrieren. Natürlich ist auch hier wieder Angriff die beste Verteidigung. Die nötigen durchschlagskräftigen Argumente in Forum von Maschinengewehren, Flammenwerfern, Laserkanonen oder Doppel-Uzi's findet man dafür in den Level verstreut. Standardmäßig muss man sich aber mit einer Pistole und zehn Handgranaten begnügen. Als einzig neues GamePlay Element ist der so genannte "Sliding Move" hinzugekommen, bei dem man durch Drücken von unten + Sprung unter den Gegnersalven durchrutschen kann.



Der erste Endgegner ist ein riesiger Panzer *schnarch*...


Dabei ist geschicktes Ausweichen vor generischen Geschossen genauso wichtig wie exaktes Schießen und Effizienz beim Munitionseinsatz. An Modi stehen einem neben dem obligatorischen Arcademodus, wo man alle Level in Reihenfolge spielt, auch noch ein Stage Select Modus, wo man die einzelnen Stages anwählen kann, zur Auswahl. Im Trophy- und Record Modus können lediglich gesammelte Gegenstände und der Highscore begutachtet werden.


Dieses Mal steht mit dem Slug Gunner ein neuer Slug im Mittelpunkt. Der etwas träge aber sehr durchschlagskräftige Slug kann sehr hoch springen und spielt sich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, macht aber Spaß. Man findet aber weiterhin auch die altbekannten Slugs im Kriegsfuhrpark, wie z.B. dem Flug Flyer, Slug Mariner, Slug Copter, Slugnoid, dem altbekannten Metal Slug und dem ebenfalls neuen Slug Mobile. Darüber hinaus bekommt man wieder einmal von den in den Leveln verstreuten Geiseln Waffen und andere nützliche Gegenstände spendiert.




Zu zweit im Flug Flyer kommt richtig Freude auf...


Die insgesamt fünf Stages erstrecken sich von tiefen Dschungel mit einer Tempelanlage, über eine Unterwasserbasis hin zu einer geheimen unterirdischen Fabrik. Das Leveldesign kann dabei allerdings nicht mit dem vom fantastischen dritten Teil konkurrieren, denn wie auch schon im vierten Teil läuft man hier sehr geradlinig, d. h. nur mit wenig Abzweigungsmöglichkeiten, durch die Levels. Dafür hat Ignition Entertainment aber wieder saubere Arbeit bei der Umsetzung abgeliefert: So sind 60 Hz Modus und ein komplett ungeschnittenes Spiel, d.h. mit rotem Blut etc., weiterhin der Standart.

Da Metal Slug 3 immer noch das Maß aller Dinge ist, muss sich auch Metal Slug 5 dem direkten Vergleich stellen: Und da tut sich das Game genauso schwer wie schon der vierte Teil, denn irgendwie wird nicht viel neues Geboten und einige der Levelabschnitte kommen einem schon aus den Vorgängern bekannt vor. Und so schaffen es die neuen Gegner, wie Eingeborene, Terroristen oder Sektenmitglieder auch nicht frischen Wind in die Serie zu bringen. Ganz im Gegenteil, denn irgendwie fehlen einem die mit der Zeit lieb gewonnenen General Morden Soldaten. Von den miesen Endbossen ganz zu schweigen, selten haben Metal Slug Endgegner so gelangweilt, hier sticht besonders der letzte Endgegner hervor, denn dieses riesige fliegende "Etwas", ist ein kleiner Skandal geworden und passt gar nicht ins Metal Slug Universum.
SNK Playmore liefert dabei auch nur eine 1 zu 1 NeoGeo Umsetzung ab, die ohne irgendwelche Polygongrafik, Filter oder anderen Schnickschnack, wie transparente Effekte etc. auskommen muss. Trotz alledem bleibt auch Metal Slug 5 ein gekonntes 2D Shoot'm up, dass von seinem Flair nichts eingebüßt hat. Die wunderschön animierten Sprites, die gewaltigen Explosionen, mit Dutzenden von herumfliegenden Trümmern überzeugen jeden Spritemuffel.



Die unterirdische Fabrik muss komplett zerstört werden...


Soundtechnisch gibt sich das neuste Metal Slug Abenteuer traditionell mit dem Militär- und Marschmusik Thema. Die flotten und "popigen" Tracks sind aber nicht weiter der Rede wert und keine Ohrwürmer geworden. Dafür ist aber die Sprachqualität wieder mal von hoher Qualität und kann mit klaren und kräftigen Soundeffekten überzeugen.


Im Vergleich mit der Xbox Version muss man auf der PlayStation 2 wieder mal ohne Online-Modus auskommen. Dieser beschränkt sich zwar auf Xbox-Live auch nur auf Highscore- und Freundeslisten, anstatt auf richtiges Online-Gaming. Aber gerade der Highscoresmodus bringt bei einem Arcade Shoot'em up die nötige Langzeitmotivation. Spaß hat man auf der PlayStation 2 aber trotzdem, denn mit einem weiteren menschlichen Mitspieler entwickelt sich Metal Slug 5 zur sprichwörtlichen "Spaßgranate". Schade, dass es die Programmierer abermals versäumt haben eine von den NeoGeo CD Versionen bekannte "Combat-School" zu integrieren.


Der NeoGeo Stick in der Neuauflage für die PlayStation 2...


ACHTUNG: Wer das original Arcade-Feeling für Metal Slug 5 sucht, kommt um einen Arcadestick nicht herum, denn mit dem Pad muss man alles (springen, schießen, Granate abfeuern) mit nur einem Daumen machen, was wegen des monotonen "Gedrückes" schnell Probleme verursachen kann. Daher sollten alle geneigten Spieler auf einen Arcade Stick umsteigen, bzw. gleich direkt zum original NeoGeo Stick 2 von SNK Playmore greifen.

Marco meint:

Marco

Auch Metal Slug 5 schafft es nicht ganz, denn hochgesteckten Erwartungen gerecht zu werden und dem genialen dritten Teil der Serie den Rang abzulaufen. Die Innovationsbemühungen der Programmierer sind mit neuen Slugs und dem "Sliding Move" nicht weiter erwähnenswert. Ein bisschen mehr hätte es schon sein dürfen. PlayStation 2 Besitzer sollte sich auch dessen klar sein, dass es sich bei dem Game lediglich um eine NeoGeo Umsetzung handelt, welches nicht auf die Fähigkeiten der PlayStation Hardware abgestimmt ist. Trotzdem bleibt ein solides Metal Slug Abenteuer übrig, das ganz klar in den Fußstapfen seiner Vorgänger steht. Wer Fan der Serie ist greift ohne nachzudenken zu, alle anderen sollten sich vorher erstmal an den fantastischen dritten Teil wagen… 

Positiv

  • Sehr gute NeoGeo Umsetzung

Negativ

  • Wenig neues
Userwertung
10 1 Stimmen
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Metal Slug 5 (PS2) Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 07.04.2006
Vermarkter Ignition
Wertung 7.5
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