Full Spectrum Warrior im Test

PlayStation2
Während PC- und XBox-Jünger bereits seit längerem Freiheit und Demokratie in die Schurkenstaaten dieser Welt exportierten, gehörte die PS2 bis vor kurzem noch zum alten Europa. Reiht sich die PS2-Portierung gelungen in die Koalition der Willigen ein? Lest unseren Kriegsbericht…

"Verletzte Kameraden müssen aus der Schusslinie geborgen werden"


Ursprünglich war Full Spectrum Warrior als Trainingssimulation für die US-Army geplant, doch schon bald erkannte Entwickler Pandemic das kommerzielle Potenzial des Titels. Seit Amerika auf der Patriotismuswelle reitet, finden Kriegssimulationen reißenden Absatz. Hier nehmt ihr nur passiv an den zahlreichen Gefechten teil und mimt die Rolle eines Squard Leaders.

Sicher daheim in der Kommandozentrale sitzend (Das Privileg eines Staboffiziers), lotst ihr je zwei Einheiten der Armee durch fiktive Krisenherde. Das Gameplay unterscheidet sich hierbei existenziell von anderen Taktikshootern: Ihr nutzt die frei schwenkbare Kamera um einen Eindruck vom Terrain zu erhalten, wiegt Risiken gegeneinander ab und leitet eure Entscheidung per Knopfdruckbefehl an den gemeinen Frontsoldaten weiter. Da ihr nicht selbst Hand an die Waffe legt, liegt das Hauptaugenmerk hier auf Strategie und ein intelligentes Teammanagement.

Die Einsätze sind wunderbar abwechslungsreich konzipiert und lassen so keine Langeweile aufkommen. Mal gilt es Geiseln zu befreien, einen Ingenieur zu eskortieren oder ganz rustikal die Gegend von bösen Islamisten zu säubern. Die umfangreiche Befehlsauswahl, die schlicht brillante KI eurer Recken ermöglichen erstaunlich viel Interaktivität beim planen eurer Manöver. Damit das Spielgeschehen möglichst authentisch bleibt, haben sich die Entwickler penibel am Taktik-Handbuch der Army orientiert – was dem Spielspaß keinen Abbruch tut!


"Der Dtailgrad der Models steht im Kontrast zu den eher kargen Arealen"


Zwei kleinere Kritikpunkte erschweren den Kommandanten-Alltag etwas: Zum einen fällt der Einstieg in den anspruchsvollen Taktik-Brocken recht schwer. Ihr werdet direkt ins kalte Wasser geworfen und müsst euch kampferprobten El Quaida-Kämpfern stellen – Eine zu offensive Vorgehensweise endet dabei schnell im Kugelhagel des Gegners. Zum anderen haben die Missionen keinen hohen Wiederspielwert: Sämtliche Feinbewegungen und Ereignisse sind gescripted, so dass ihr euch beim zweiten Versuch drauf einstellen könnt.


"Ohne ausreichende Deckung werdet ihr schnell zu Kebab verarbeitet"


Widmen wir uns den Änderungen gegenüber den Vorgängerversionen. Die Zwei Extra-Missionen der PC-Version finden sich auch auf der PS2-DVD, zudem gibt es einen Playstation-exklusiven Level. Eines ist allen Bonus-Einsätzen gemein: Der exorbitant hohe Schwierigkeitsgrad! Hier sind die wahren Berufssoldaten gefragt… Der lieb gewonnene Online-Modus, wo zwei Strategen im Coop antreten, findet sich auch im PS2-Menü. Deutlich Federn musste erwartungsgemäß die Präsentation lassen. Animationen und Effektgewitter wissen auch auf Sonys 128Bitter zu gefallen, die ruckelige Framerate, ständihes Kantenflimmern und die niedrige Texturauflösung können hingegen nicht mit XBox & Co. mithalten.

Kai meint:

Kai

Moralisch verwerflich aber ungemein spaßig – wie so Vieles im Leben! Full Spectrum Warrior spielt sich angenehm anders, fordert Gehirn- statt Ziel-Akrobatik. Die abwechslungsreichen Missionen sind anspruchsvoll und fair, der Gesamtumfang ist jedoch zu kurz ausgefallen. Die drei Zusatzmissionen entschädigen für lange Wartezeit und mindere Präsentation, Grafikfetischisten sei jedoch die PC-Adaption empfohlen.

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Full Spectrum Warrior Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 08.06.2004
Vermarkter THQ
Wertung 8.3
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