Die Unglaublichen im Test

PlayStation2
Es ist das altbekannte Schema - irgendwo wird in irgendeinem Studio mal wieder an eine neuen Disney Zeichentrick gearbeitet und irgendwoanders mühen sich geplagte Programmierer unter Zeitdruck auch schon mit der passenden Videospielumsetzung dazu ab. Auch Die Unglaublichen aus dem Hause THQ bilden da keine Ausnahme...
Storytechnisch hält man sich dabei wie erwartet geflissentlich am Kinostreifen. Und so beginnt auch hier alles mit Überfällen krimineller Gesellen, allen voran der fiese Bomb Voyage. Klar das hier ein Held her muß und so verwandelt sich unser Mr. Incredible vom schnöden Normalbürger in einen waschechten Superhelden.



Ob zu Lande, zu Wasser oder in der Luft...


Während der Erzählung in Form eines Intros habt ihr bereits die Möglichkeit teils aktiv mitzuwirken und das kleine Tutorial zur Steuerung erfolgreich zu absolvieren. Unterwegs werdet ihr dann auch in erste Keilereien verwickelt, bei welchen ihr eure Fäuste sprechen lassen oder umherstehende Kisten geschickt gegen eure Feinde einsetzen müsst. Kriegt ihr zwischenzeitlich mal eine harte Gerade gewischt, lassen sich alle Schäden zudem mittels eines unterwegs aufgefundenen Medipaks wieder wegwischen.



Zeit für eine Super Abreibung...


Auch die elastische Superheldin „Helen“, welche die zukünftige „Mrs. Incredible“ sein wird, eilt zwischenzeitlich zum Ort des Geschehens um mit ihrem extrem biegsamen Körper den Bösen Jungs einzuheizen. In die Unglaublichen dürft ihr aber nicht nur mit den beiden spielen, vielmehr stehen insgesamt vier Charaktere mit verschiedenen Fähigkeiten bereit.

Habt Ihr den Panzerknacker „Bomb Voyage“ endlich dingfest gemacht, stellt sich auch „Buddy Pine“ vor, welcher gerne bei „Mr. Incredible“ in die Lehre gehen würde. In einer famosen Sequenz lehnt unser Superheld dies aber ab, was „Buddy“ überhaupt nicht gefällt. Die Handlung macht nun einen kleinen Zeitsprung und wir finden uns in einer Welt, in der Superhelden nicht mehr gebraucht werden. Dies bedeutet natürlich nicht, daß die in die Jahre gekommenen Mannen, brav zu Hause sitzen und vor dem TV abhängen. Man geht die Sache nunmehr etwas dezenter und durch Einsatz einer Skimaske an. Doch jemand hat sich mittlerweile auf die Spur unseres Helden gehängt und rekrutiert diesen nun für eine extrem schwierige Aufgabe.



Auch solche Hindernisse können Euch nicht aufhalten


Der mysteriöse „Mirage“ hat unseren Kraftprotz nun für einen streng geheimen Auftrag rekrutiert. Es gilt auf der Insel „Nomanisan“ den sich selbstständig gemachten Superroboter Omnidruid dingfest zu machen. Bis Ihr ihn allerdings findet, müssen einige Feinde aus dem Weg geräumt werden. Angefangen bei einfachen Soldaten, über mit Messerklingen oder Elektroschockern ausgerüsteten Robotern bis hin zu raffinierten Verteidigungsanlagen. Doch diese sind alle ein Klacks gegen den mächtigen „Omnidruid“.



... Superhelden kenne keine Angst


Um das mit genialen Zwischensequenzen gespickte Abenteuer bewältigen zu können, heißt es also auf die Fähigkeiten aller vier Helden zurückzugreifen. Geht es bei „Mr. Incridible“ kräftig mit Fäusten zur Sache, lehrt Ihr den Widersachern mit „Mrs. Incridible´s“ Gummikörper wie man sich durchsetzt. Sohn „Flash“ nutzt die Fähigkeit schnell wie ein Blitz laufen zu können und Tochter „Violetta“ macht sich schlichtweg unsichtbar oder baut einen Schild um sich auf. Im linken oberen Rand seht Ihr, wie es mit Eurer normalen sowie „Incridible-Energie“ aussieht. Diese Energie setzt Ihr für Eure speziellen Fähigkeiten ein. In den Levels mit „Flash“ müßt ihr innerhalb eines gewissen Zeitrahmens das Ziel erreichen. Aber Vorsicht! Reibung erzeugt Hitze und so kann man den Boost immer nur sehr gezielt einsetzen. So geht es nun also durch 18 Level, bis es am Ende an Euch liegt die Welt zu retten. Ein geringeres Ziel wäre ja einem Superhelden wie „Mr. Incridible“ auch unwürdig gewesen. Allerdings muß man anmerken, daß die Netto-Spielzeit trotz der hohen Levelanzahl recht gering ausfällt. Nach guten 6-7 Stunden ist der Spaß nämlich schon wieder vorbei und ihr bleibt hungrig zurück.

Ganz so unglaublich, wie es der Spieletitel suggerieren möchte ist die Grafik des Games leider nicht. Der Einfachheit halber bediente man sich hier bei der mittlerweile schon etwas betagteren Rendeware Engine und versuchte konsequent hier das Flair des Kinostreifens einzufangen. Dies ist auch durchaus gelungen, optische Höhepunkte sind hier aber nicht zu verzeichnen, gerade die heutzutage undetailliert wirkenden Hintergrundtexturen zeigen wie veraltet die Engine eigentlich mittlerweile schon wieder ist. Übrigens spendierte man uns Gamern auch noch einige nervige Slowdowns, welche seltsamerweise zumeist dann auftreten, wenn gar kein Gegner in Sicht ist. Das lässt den Ärger zwar etwas geringer ausfallen, verwunderlich ist aber dennoch warum dies denn so ist?



Sohnemann "Flash" auf dem Weg zur Schule


Beim Sound fällt eine Bewertung nicht ganz so einfach. Die Sequenzen sind allererste Sahne von Leuten wie Markus-Maria Profitlich, Herbert Feuerstein, Kai Pflaume, Felicitas Woll und Barbara Schöneberger synchronisiert. Leider fällt aber gleich zu Beginn die nervende Wiederholung von Sprüchen der Superhelden im Spiel auf, die spätestens nach dem 27x anhören recht nervig sind. Gerade Sohnemann „Flash“ zehrt hier mit seiner oft erklingenden Aussage „Ich bin Flash“ am Nervenkostüm. Hier wäre weniger auf jeden Fall mehr geworden. Aber auch der Rest der Familie könnte besser auf den Spruch „Reden ist silber – schweigen ist Gold“ zurückgreifen. Die restliche Soundkulisse im sauberen Dolby Digital kann allerdings gut überzeugen.



Für einen Superhelden doch kein Problem!

Sebastian meint:

Sebastian

Eigentlich ein relativ typischer Lizenztitel, der versucht wurde mit möglichst wenig Aufwand für alle drei Plattformen zu veröffentlichen. Weder Grafik noch Sound sind Top und das Gameplay leider mit zunehmender Spielzeit an seiner Abwechslungsarmut. Persönlich würde ich kein Geld für diesen Titel ausgeben, außer ihr habt den Kinofilm gesehen und seid nun unglaublicher Fan von Mr. Incredible und seiner Familie!

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Die Unglaublichen Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 26. November 2004
Vermarkter THQ
Wertung 6.8
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