Colosseum: Road to Freedom im Test

PlayStation2
Im Februar brachte Capcom uns mit Shadow of Rome einen wunderbaren Titel, der euch in die Haut zweier junger Römer versetzte - einen schleichenden Jüngling und einen barbarischen Gladiator. Koei lässt in Colosseum: Road to Freedom den Jüngling weg und setzt voll auf Arena-Action! Ob es sich lohnt den namensgebenden Weg zur Freiheit zu gehen, lest ihr im folgenden Review!

Die Story wird anhand von Zwischensequenzen weitererzählt.

Colosseum: Road to Freedom ist ein Action-RPG und versetzt euch in die Rolle eines Sklaven im römischen Reich, der den Weg eines Gladiators einschlägt. Das Ziel des Spiels ist es natürlich, soviel Geld in den Arenen des Reiches zu verdienen, dass ihr euch bei eurem Besitzer freikaufen könnt. Im Story Modus des Spiels verfolgt ihr also die Geschichte eures Alter Egos. Zu Beginn des Spiels müsst ihr einige Fragen beantworten, um euren Charakter nach euren Wünschen zu formen. Neben eurer Herkunft, eurem vorigen Beruf und einigen anderen Dingen will man so z.B. auch von euch wissen, welche Gottheit ihr am meisten verehrt. Durch meine Antworten (Germania, Krimineller und Hercules) ist mein Hauptcharakter ein blonder, gut gebauter Kerl. Über die Vergangenheit eures Helden erfahrt ihr leider nichts.

Nachdem ihr euch in ein paar Hinterhofkämpfen schonmal ein bischen an die Steuerung gewöhnt habt, werdet ihr auch gleich schon zum ersten Mal verkauft. Magerius, euer neuer Besitzer, lässt euch wissen, dass ihr eure Freiheit selber wiedererlangen könnt - solltet ihr in der Lage sein, genügend Geld aufzutreiben. Ab diesem Zeitpunkt befindet ihr euch in Magerius' Trainingslager. Das Spiel ist in Tage unterteilt - ihr müsst das Geld innerhalb von 50 Ingame-Tagen (ca. 8 Stunden Spielzeit) auftreiben, ansonsten werdet ihr in eine Schlacht geschickt, die ihr unmöglich gewinnen könnt. Quasi ein anderer Weg als euch schlichtweg zu sagen, dass ihr es als Gladiator nicht drauf habt und besser neu startet.


Vor dem Kampf versetzt euch das Publikum in die richtige Stimmung.

Zu Beginn jedes Tages entscheidet ihr, was ihr heute machen möchtet. Dabei habt ihr die Wahl zwischen Trainingssessions im Lager und richtigen Kämpfen in der naheliegenden Arena, durch die ihr bei Erfolgen das nötige Geld einsammelt. Zudem stärkt jede Trainingseinheit bzw. jeder Kampf eure Statistiken und Eigenschaften.

Um Geld in der Arena zu verdienen stehen euch pro Tag sechs verschiedene Events zur Verfügung. Jedes Event hat dabei seine eigenen Regeln, Schwierigkeitsgrad und Belohnung (z.B. Last Man Standing, Team Match, Animal Hunt usw.). Um möglichst viel Geld zu verdienen, solltet ihr immer beim ersten Event in der Liste anfangen und euch langsam aber sicher bis unten durcharbeiten.


Wenn ihr nicht gerade jemandem in der Arena den Kopf einschlagt, führt ihr Dialoge um neue Informationen zu erhalten.

Da ihr in den Kämpfen wohl oder übel verletzt werdet, solltet ihr zwischen den einzelnen Events eure Wunden heilen lassen. Dies macht ein netter Kerl, der im Vorhof der Arena sitzt und euch für seine Dienste leider richtig viel Geld aus den Taschen zieht. Solltet ihr in der Arena sterben wird es sogar noch teuerer - um wiederbelebt zu werden, muss die Hälfte eurer Ersparnisse dran glauben.

Auch wenn die Events durch ihre verschiedenen Ziele und Bedinungen zunächst recht abwechslungsreich erscheinen mögen, stellt sich schnell heraus, dass dem nicht wirklich so ist. Letztenendes metzelt ihr euch durchgehend durch verschieden große Mengen von Gegnern und hofft, möglichst wenig selber abzubekommen, damit von dem gewonnenen Geld nachher auch noch genug übrig bleibt. Über die vier Hauptbuttons des PS2-Pads verteilt ihr Schläge, pro Button zielt ihr eine Partie des Gegners an (Dreieck: Kopf, Kreis: Rechte Körperseite, X: Beine usw.). Combos sind zwar leicht durchzuführen, großen Spielraum für besondere Einlagen bietet das simple Kampfsystem jedoch nicht. Über die linken Trigger könnt ihr jederzeit eure Waffe ablegen oder eine andere aufnehmen, die ein Gegner fallen gelassen hat.


Ihr wählt eure Ausrüstung und bestimmt so, welche Attribute gestärkt werden sollen.

Auch nicht hilfreich in Sachen Abwechslung ist die Tatsache, dass es im ganzen Spiel nur zwei verschiedene Schlachtfelder gibt. Diese sind mit einigen Hindernissen ausgestattet, die sich jedoch leicht umgehen lassen und kein größeres Problem für euch darstellen sollten. Da die K.I. eurer Gegner ziemlich tief angesetzt wurde, könnt ihr diese Hindernisse allerdings wunderbar nutzen, um den bösen Jungs Lebensenergie abzuziehen.

Während des Kampfes lassen die Gegner hin und wieder Waffen oder Ausrüstung fallen, die ihr wie bereits erwähnt aufnehmen könnt und an euch weiter benutzt. Nach einem Kampf findet ihr im Vorhof der Arena Kisten, in denen ihr eure eingesammelten Dinge lagern könnt und vor dem nächsten Kampf dann wieder anzieht.


Während zu Beginn ein Helm reichen muss...

Auf dem Gelände vor der Arena findet ihr außerdem einen Waffenhändler, bei dem ihr euch mit neuen Waffen, Helmen oder anderer Ausrüstung eindecken könnt. Diese sind jedoch alles andere als billig, von daher ist es ratsam hier nur in Notfällen zuzuschlagen, oder zumindest vor dem Kauf viele der in der Arena eingesammelten Dinge zunächst zu verkaufen. Alternativ könnt ihr auch eure Waffen beim Schmied einfach upgraden lassen. Es gibt sehr sehr viele Ausrüstungsgegenstände im Spiel, die ihr eurem Alter Ego überziehen könnt, um ihn nach euren Vorstellungen aussehen zu lassen.

Zudem erhaltet ihr hin und wieder sogenannte 'Skill Tablets', die jeweils eine Fähigkeit repräsentieren (z.B. ein neuer Schlag, schnelleres Laufen usw.). Mit diesen Tablets füllt ihr die leeren Slots in eurem Status Bildschirm, um eure Fähigkeiten zu verbessern. Da Colosseum hinter dem Vorhang ein typisches RPG System verbirgt, sammelt ihr während eines Kampfes für jeden gelandeten Treffer Erfahrungspunkte, die eure Fähigkeiten ebenfalls verbessern und euren Gladiator so nach und nach stärker werden lassen.


...kommt ihr später ohne den kompletten Schutz nicht weit.

So schlagt ihr euch durchs Spiel und wartet eigentlich nur darauf, dass die 50 Tage vorbei sind - und hofft dabei, dass ihr, wenn denn der Tag X kommt, das nötige Geld gespart habt um euch endlich freizukaufen.

Grafisch kann Colosseum keinen Preis gewinnen. Zwar sehen die Charakter Modelle mit ihrer ganzen Ausrüstung nicht schlecht aus und tragen auch sichtbare Spuren aus dem Kampf mit sich, doch sämtliche Areale, Arenen und andere Orte an denen ihr unterwegs seid sind Einheitsbrei, den wir in der Form schon zu oft gesehen haben. Die Zwischensequenzen laufen auch auf dem Minimum des Möglichen und ähneln sich oftmals viel zu sehr. Es mangelt - wie im gesamten System des Spiels - einfach auch in der optischen Darbietung sehr an Abwechslung, nicht zuletzt weil ihr nur zwei verschiedene Kampfarenen zu sehen bekommt... Hinzu kommt eine nicht problemlose Kamera sowie Framerate Einbrüche, wenn es in der Arena richtig zur Sache geht.

Was den Sound angeht punktet das Spiel vor allem durch die Effekte der Waffen. Sprich sie scheppern richtig wenn ihr eurem Gegner eins über die Rübe zieht. Auch die musikalische Untermalung passt gut zum Geschehen auf dem Bild, wiederholt sich jedoch zu oft. Bei der Sprachausgabe versucht man mit vielen verschiedenen englischen Akzenten ein bischen Abwechslung rein zu bringen, doch bei Sätzen die sich ständig wiederholen hilft auch das nicht weiter.


Auch große Jungs haben ihre Schwächen!

Gregory meint:

Gregory

Colosseum: Road to Freedom bietet einige interessante Elemente, die jedoch nicht weit genug ausgebaut wurden. Der große Schwachpunkt des Spiels ist das dramatische Fehlen von einer gesunden Portion Abwechslung - ihr habt irgendwann das Gefühl, ständig die gleiche Schlacht zu kämpfen und seht während den ca. 8 Stunden Spielzeit nur zwei verschiedene Arenen. Wer das Setting mag, sollte lieber zur besseren Konkurrenz greifen.

Userwertung
7.4 2 Stimmen
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Colosseum: Road to Freedom Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 09.09.2005
Vermarkter THQ
Wertung 6.3
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neXGam YouTube Channel
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