Am erfolgreichen Spielkonzept änderte man bei Entwickler Snowblind Entertainment nicht viel. Wozu auch, denn letzten Endes erwies sich Champions of Norrath zwar als mitunter dreister Diablo/Baldurs Gate Klon, konnte aber dennoch ausreichend eigene Akzente setzen, um zu begeistern. Die aufwändige ISO-3D Optik ist ebenfalls vom Vorgänger geblieben, wurde im Detail allerdings nochmal einer kleinen Kur unterzogen. Gezoomt sehen Helden wie Feinde eine ganze Ecke hübscher aus und die Effekte machen ebenso Hunger auf mehr.
Zurück zum Spiel - habt ihr keinen Heroen von gestern über, so müsst ihr euch vor Beginn noch einer Charakterklasse zuwenden. Wobei hier mit dem Iksar-Schamanen und dem katzenähnlichen Vah Shir Berserker sowohl ein ausgewogener Charakter als ebenso ein reiner Nahkämpfer neu hinzugekommen sind. Doch auch die aus dem letzten Teil bekannte Truppe wie Hoch- und Dunkelelfen, Magier und Barbaren stehen zur Auswahl. Letztlich hängt viel von eurer eigenen Spielweise ab. Es schadet aber sicherlich nicht besonders anfangs einen Allrounder mit möglichst einer Kombination zweier Merkmale (z. B. Nahkämpfer und Magie) zu wählen, da euch das knackige Abenteuer anschließend gewiss ein Quentchen leichter fallen dürfte.
Danach folgt das Gemetzel durch die düstren Katakomben einer gut bewachten Festung oder einer blutrünstigen Ork-Garnison. Wie nicht anders erwartet, fiel das Gameplay actionreich aus und man könnte zumindest spielerisch meinen, den offiziellen Diablo Nachfolger vorgesetzt zu bekommen. Übrigens werden die Dungeons nicht mehr wie noch bei Champions of Norrath jedes Mal zufallsgeneriert, sondern sind jetzt in unveränderliche Abschnitte aufgeteilt worden.
Der Rest ist Formsache - besiegte Gegner bringen nicht nur Erfahrungspunkte, sondern lassen auch gern brauchbare Items fallen. Zudem findet sich wiederholt eine gut gefüllte Truhe mit Goldstücken, welche postwendend beim Händler in bessere Ausrüstung investiert werden darf. Zu schade nur, dass ihr es in der Oberwelt nicht mit einer richtigen Stadt zu tun bekommt, sondern nur per Menü auswählt, den Laden zu besuchen. Das ist schon schwach, schließlich gehört das Durchwandern und Erkunden einer Sieldung zu einem RPG fast so wie die Faust aufs Auge.
Noch etwas vergessen? Ja - der akustische Teil, welcher durchaus auch nochmal eine eigene Erwähnung verdiente. So wird Musik hier geschickt genutzt, um Spannung zu erzeugen, während ihr tief in unbekanntes Gebiet vorstoßt. Zudem erfreut sich das Spielerohr an einer glasklaren deutschen Sprachausgabe, allerdings wäre hierbei mehr Modulation mit der Stimme bzw. einfach mehr Emotionen fein gewesen.
Champions: Return to Arms im Test

Erfolgreiche Spiele ziehen Sequels nach sich, das kennt man ja schon zu Genüge. Genauso ist es im Falle von Champions of Norrath. Denn nachdem sich das actionreiche Rollenspiel zu einer Art Geheimtipp entwickelte, legt Ubisoft mit dem Nachfolger »Champions: Return to Arms« nach.
Sebastian meint:
Positiv
- Auch die Bösen sind spielbar
- Gelungene Synchro
- Online und Offline Multiplayer
Negativ
- Gameplay geriet monoton
- Keine neuen Aspekte im Vergleich zum Vorgänger
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von Tempest2K:
Ich habe es damals mit Freunde täglich gesuchtet. Viertel Jahr durchweg. Was war euer Charakter? Ich habe den Schamanen (Echse) gehabt ...
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von Flat Eric:
Zu viert FUN pur... ...
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von Nognir:
Was ich in der Hinsicht ganz gut fand war Demon Stone. War zwar nicht sonderlich episch, aber actionreich erzählt. Allerdings leider auch sehr kurz.
Sieht man davon ab, dass sich Champions: Return to Arms und sein Prequel arg ähneln und spielerisch praktisch keine neuen Aspekte eingebracht wurden, bleibt unterm Strich doch ein gutes Spiel für eure PS2. Wer auf actionhaltige Kost gemischt mit einer epischen RPG-Story steht, wird mit dem Kauf jedenfalls nichts falsch machen