Warhammer - Im Schatten Der Gehörnten Ratte im Test

PlayStation1
Mitte der 90er waren Strategiespiele auf der Konsole gern gesehen, vor allem da sie nicht allzu häufig waren, jedoch meist von hoher Qualität. Mit der Einführung der 32-Bit Konsolengeneration häuften sich auch Umsetzungen aus dem PC Sektor. So kam man auch als Konsolenzocker in den Genuss Perlen wie Command & Conquer oder auch WarCraft zocken zu können. Auch Mindscape setze ein von SSI entwickeltes Strategiespiel vom PC auf Konsole um und zwar Warhammer – Im Schatten Der Gehörnten Ratte, das mit der offiziellen Lizenz von Games Workshop aufwarten konnte, doch wie spielt es sich?
Ein Dunkel zieht herein über das Land. Es realisiert bisher noch niemand, aber es braut sich was zusammen an der Grenze des Imperiums. Der graue Prophet Thanquol vom Skavenvolk hegt finstere Pläne, doch das bekommt man als Spieler nur nebenbei mit. Dieser schlüpft in die Rolle des Morgan Bernhardt, seines Zeichens Kommandant der Grollbringer Söldnertruppe. Dieser ist es Leid immer nur einfache Bauern für ein Taschengeld beschützen zu müssen. So hat man nun die Aufgabe seine Söldnertruppe im ganzen Imperium bekannt zu machen und eine Verschwörung aufzudecken und zu vereiteln, doch mehr wird hier nicht verraten.

In der Einleitung sowie in diversen schön gezeichneten und animierten Zwischensequenzen nach den Missionen wird die Story um die Skaven und den Warpsteinen weitergesponnen, welchen Zusammenhang diese zum Spieler haben bleibt anfangs noch unklar. Der Aufenthalt im Wohnwagen verbirgt hierbei das Hauptmenü, in dem man auswählen kann, ob man sich Informationen über Söldner und Monstrositäten ansehen, den Spielstand speichern oder eben eine neue Mission auswählen will.



Die Missionen sind storytechnisch direkt miteinander verbunden und lassen selten Auswahlmöglichkeiten, ab und an steht man allerdings doch an einem Scheideweg und je näher man sich der Grenze des Imperiums nähert, desto härter werden die Schlachten. Nach der Missionswahl wählt man die Söldner für den Kampf aus. Anfangs hat man nur den Reitertrupp mit dem Kommandanten und ein Fußtruppgefolge, mit dem man in die Schlacht ziehen kann. Im Laufe der Geschichte stoßen immer wieder zusätzliche Truppen hinzu. Diese reichen von Goblinschlächtern über Katapulttrupps bis zu einzelnen Magiern, die sich euch anschließen wollen.

Die Wahl der im Kampf teilnehmenden Söldner möge weise getroffen werden, denn diese verlangen einen höheren Sold als diejenigen die sich auf Distanz halten. So muss man immer sorgfältig abwägen, wie die Besoldung der Mission ist und wie die Chancen stehen. Um die Gegner weiß man leider erst danach Bescheid. Auf dem Schlachtfeld schließlich positioniert man anfangs erstmal seine Truppen und mit einem Druck auf die Starttaste beginnt die Auseinandersetzung. Diese laufen in Echtzeit ab und erfordern schnelle Reaktionen. Schade ist allerdings, dass die diversen Einheiten keine direkten Charakterwerte haben, so muss allein durch Schätzwerte oder Testkämpfe herausgefunden werden gegen welchen Gegnertyp man sie einsetzt.

Auch in höheren Missionen, in denen die Schlachten schon mal in große Gemetzel ausarten, kann es oftmals sehr stressig werden, wenn gleichzeitig zwölf Einheiten befehligt werden wollen. Man kann zwar seine Einheiten direkt am Bildschirmrand über das Banner anwählen, doch sollte man auch genau wissen welches Banner zu welcher Einheit gehört. Hier hätte vielleicht eine Zeitregelung oder gar ein Pausenmodus gut getan, um seine Aktionen ordentlich planen zu können. Man bedenke dass es eine Versoftung eines rundenbasierten Strategiespiels ist.

Nach einem hoffentlich erfolgreichen Gefecht erfolgt die Auswertung. Hier kann man nachlesen wie sich die Truppen geschlagen haben, also Abschüsse und Verluste in den eigenen Reihen, sowie eine Zusammenfassung über den Sold und die Erfüllung der Missionsziele. Die Missionen selbst sind dabei erfreulich abwechslungsreich. Mal muss ein Konvoi beschützt werden oder es dürfen bestimmte Truppen nicht entkommen. Auch das Beschützen von Gebäuden, sowie der klassische Schlagabtausch sind mit von der Partie.



Kritikpunkt ist leider der hohe Schwierigkeitsgrad des Spiels. Neben der Hektik während der Kämpfe kann man im späteren Spielverlauf nicht so wie anfangs nach jeder Schlacht verlorene Einheiten eines Trupps wieder nachkaufen, sondern oftmals erst nach zwei bis drei Missionen. Auch ist die Besoldung dieser Missionen meist sehr eng bemessen, so dass man Aufträge zumeist zweimal spielen muss um nicht mehr Truppen als überhaupt nötig in den Kampf zu schicken.

Technisch muss man sagen, ist der Strategietitel gut an die PlayStation Hardware angepasst worden. Mit leicht verbesserter 3D Optik, die mit den Bitmap-Einheiten aber eher als zweckmäßig einzustufen ist. Sehr gut gelungen sind die Zwischensequenzen und auch die Charakterbilder sind schön gezeichnet und können sich sehen lassen. Auch die Soundeffekte und die Hintergrundmusik fügen sich sehr gut ein und erschaffen zusammen mit der zugegeben etwas altbackenen Story eine gute Fantasyatmosphäre.

Michael meint:

Michael

Das Spiel ist wie ein zweischneidiges Schwert: Einerseits begeistern die Atmosphäre und die abwechslungsreichen Missionen und andererseits krankt das Spiel etwas am spielregeltechnischen Tiefgang und unnötiger Hektik bei den Echtzeitkämpfen. Vor allem im späteren Spielverlauf macht sich zudem noch der hohe Schwierigkeitsgrad bemerkbar, der sich in hohen Verlusten und Goldarmut äußert. Übrig bleibt ein Spiel das viele gute Ansätze hat, dem aber noch der letzte Schliff fehlt. So bekommen Zocker, die sich gerne längerfristig mit einem Strategiespiel auseinandersetzen, eine harte Nuss und eingefleischte Fans des Warhammer Universums kommen wahrscheinlich auch auf die Kosten. Somit kann man das Spiel wohl nur eingeschränkt weiterempfehlen.

Positiv

  • Viele abwechslungsreiche Missionen
  • Gute Atmosphäre

Negativ

  • Hoher Schwierigkeitsgrad
  • Teils sehr hektischer Spielablauf
Userwertung
8.4 1 Stimmen
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Warhammer - Im Schatten Der Gehörnten Ratte Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit Dezember 1996
Vermarkter Mindscape
Wertung 7.2
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