Romance of the Three Kingdoms VI: Awakening of the Dragon im Test
Grafisch wird puristische Kost geboten: Eine Weltkarte mit den einzelnen Städten darauf, fertig. Auf dieser seht ihr eure SIedlungen und die der anderen Herrscher, steuert die Aktivitäten der eigenen Generäle, werbt neue Krieger an und trefft politische, sowie militärische Entscheidungen, wie z.B. Bündnisse, Kriegserklärungen und Angriffe auf umliegende Städte, um euer Gebiet auszudehnen. Zwischendurch lockern auch je nach Herrscher Zwischensequenzen die Handlung auf.
Wenn es zum Kampf kommt, schaltet das Spiel zur jeweiligen Stadt, oder dem Gebiet, wo die Schlacht stattfindet. Hier steuert ihr eure Einheiten von oben und gebt Befehle wer und was angegriffen, oder zerstört werden soll. Auch hier ist die Grafik wieder auf das Nötigste reduziert, eure Einheiten erinnern eher an Ameisen, als an eine Armee. Ziel ist es die Armee des Feindes zu zerstören, die Moral auf den Nullpunkt zu bringen, oder das Hauptquartier zu besetzen und zu zerstören, all das führt zum Sieg.
Das Kampfsystem hat leider eine große Schwäche. Wenn man seinen Einheiten Befehle gibt, dann gelten diese immer für eine gewisse Zeit. In dieser Periode könnt ihr ihnen keine anderen Befehle geben, wie z.B. einen Rückzug zur Basis. Das erfordert eine umfangreiche Planung, denn wenn ihr alle Generäle aus dem Lager hinausschickt, kann der Feind ohne weiteres eben genau dieses besetzen, sofern der Computer diese Befehle gibt. Durch diese Ausrichtung wird der Schwierigkeitsgrad leider um ein gutes Stück nach oben gedrückt, dazu kommt die oftmals zahlenmäßige Überlegenheit bei den großen feindlichen Herrschern.
Deswegen ist es ratsam Bündnisse einzugehen, um im Ernstfall Unterstützung anfordern zu können. Das Problem bei manchen Monarchen ist leider, dass es zum Geduldsspiel wird, sie als Verbündete zu gewinnen, weil die Anfragen immer wieder abgelehnt werden.
Wenn ihr während eurer Schlacht feindliche Generäle gefangen habt, könnt ihr sie bei einem Sieg fragen, ob sie euch beitreten wollen. Sollten sie ablehnen stehen Freilassung, Gefängnishaft und Exekution zur Verfügung, je nachdem was euch beliebt. Aber Vorsicht, wer jeden gefangenen General tötet verliert das Vertrauen bei den verbündeten Herrschern und eure Feinde gehen noch aggressiver gegen euch vor.
Um eure Gegner zu schwächen gibt es neben dem Krieg auch noch andere Möglichkeiten, so kann man Spione bei ihnen einschleusen, die Gerüchte verbreiten, oder die Bevölkerung in Unruhe versetzen. Man kann auch versuchen mit guten Angeboten die feindlichen Generäle abzuwerben, damit sie die eigene Armee verstärken.
Die einzelnen Musikstücke sind gelungen und passen zur Thematik, ein wenig mehr Titel hätten es dennoch sein können. Man kann also sagen, dass Koei sich seiner Linie treu bleibt und mit Teil VI das Niveau konstant hält. Dadurch, dass es überwiegend Menü basierend ist, werden Echtzeitstrategen nichts damit anfangen können. Wer aber gerne in Ruhe taktiert und sich an den teilweise recht knackigen Kämpfen nicht stört, der darf bedenkenlos zugreifen.
written by Felix Fritzsche, © neXGam
Team neXGam meint:
Positiv
- Umfangreich
- Feldzüge motivieren
- Historische Hintergrundinfos
Negativ
- Anspruchslose Optik
- Lange Einarbeitungszeit
- Extrem hoher Schwierigkeitsgrad
Userwertung
Entweder man liebt sie, oder man hasst sie, das ist bei der Romance-Reihe die Devise. Ich hatte auch bei diesem Teil denselben Spaß, wie bei allen anderen auch. Wer noch nie eine Episode gespielt hat, wird mit den Menüs und Abläufen überfordert sein. Deswegen werden Gelegenheitsspieler nichts damit anfangen können. Wenn man sich aber Zeit nimmt und sich einarbeitet, wird man mit einem tollen Strategiespiel im feudalen China belohnt werden. Fans greifen sowieso zu.