Parasite Eve 2 im Test

PlayStation1
Nachdem sein erfolgreicher Vorgänger unser Land nicht erreichte und ausschließlich als NTSC-Version erhältlich war, hat es die Fortsetzung von Parasite Eve im Jahre 2002 mti zweijähriger Verspätung dann doch geschafft, als PAL-Edition auch bei uns in den Läden zu stehen. Das besondere an diesem Titel ist, dass er sowohl Action- als auch Rollenspiel-Elemente enthält.
Widmen wir uns der düsteren Storyline: Die Welt ist in Gefahr! Allerdings nicht wegen unmenschlichen Viruszüchtern oder wahnsinnigen Terroristen, sondern wegen einer biologischen Verschwörung, deren uralte Wurzeln sich bis zu der Entstehung des Lebens zurückverfolgen lassen.
Winzige Bestandteile unserer Zellen, die so genannten Mitochondrien, fingen an, sich selbstständig zu machen und einige Lebewesen zu grauenvollen Monstern mutieren zu lassen. Von den eigenen Parasiten in ihrem Innern beeinflusst, zog Aya Brea sich nach ihrem letzten Abenteuer aus ihrem Job als FBI Agentin zurück und gehört nun der geheimen Einheit M.I.T.F. an, die sich auf die Jagd der sich immer weiter ausbreitenden NMC´s (Neomitochondrien Kreaturen) spezialisiert hat.


"Ganz Squaresoft-like steuert ihr Aya durch vorgerenderte Kulissen"


Nach dem Intro, das auf die Geschehnisse aus Parasite Eve zurückblickt, beginnt die Story als das normale Ende eines eintönigen Arbeitstages. Am Schießstand können wir bereits erste Einblicke in das Kampfsystem gewinnen und uns mit der Steuerung vertraut machen. Knapp vor Feierabend wird Aya nun unerwartet damit beauftragt, den angeblich von NMC´s eingenommenen Akropolis Tower aufzusuchen, um dort nach dem Rechten zu sehen. Gesagt, getan und wir stehen auch schon mitten in dem außer Kontrolle geratenen Geschehen.



Die Bewohner sind evakuiert worden, die Polizei ist ratlos und als wir das Gebäude betreten und auch noch ein ganzes S.W.A.T. Team niedergemetzelt vorfinden, scheinen wir die letzte Rettung zu sein. Nach wenigen Metern klingelt dann plötzlich das Telefon und unser Chef will uns sprechen. An jedem dieser Apparate können wir unser Spiel speichern und mehr oder weniger hilfreiche Tipps für unser weiteres Vorgehen einholen. Aya lässt sich gut steuern, ist aber ziemlich hölzern animiert.


"Das Kampfsystem ist ebenso leichtgängig wie originell"


Die Treppen müssen mit X genommen werden, was etwas länger dauert, da Aya jede Stufe recht langsam tritt. In ihrem Gepäck befindet sich ein GPS, das uns auf einer Übersichtskarte anzeigt, wo wir uns befinden, wo wir telefonieren und unsere Items tauschen bzw. ablegen können. Nicht viel später werden wir mit dem ersten Gegner im Spiel konfrontiert, der sich gerade an einem Wachmann zu schaffen macht.

Kommt man den Monstern näher wird der Kampf durch ein kurzes Aufleuchten des Bildschirms eingeleitet. Das Kampfsystem ist gut und interessant gelöst. Sobald wir einen Widersacher aufs Korn nehmen, wird unser Ziel mit einem kleinen, grünen Kreis markiert. Wenn mehrere Gegner auf einmal auftauchen, können wir schnell und problemlos zwischen ihnen wechseln. Unsere HP und MP werden hierbei praktischerweise direkt angezeigt und man muss nicht erst das Inventar öffnen, um einen Blick auf die Energiereserven zu werfen.



Haben wir einen Kampf gemeistert, bekommen wir für jeden Gegner EXP, MP und BP, mit denen wir an unserer Basisstation neue Waffen, Medizin und andere nützliche Dinge erwerben können. Verlassen wir das Areal allerdings bevor wir alle Gegner besiegt haben, werden uns dem entsprechend BP abgezogen. Nicht nur diese sind nützlich um Gegenstände zu erwerben, sondern auch die EXP, von denen sich Ayas "Parasite-Energie" frei schalten und aufleveln lässt. Diese Energieform ist in die vier Naturelemente unterteilt,,, Feuer und Wind dienen dem Angriff, Wasser der Heilung und Erde der Verteidigung.


"Squares Rendersequenzen können technisch wie inhaltlich/dramaturgisch überzeugen ,,,)"


Wählen wir diese Energie während eines Kampfes aus, wird uns durch eine Art virtuelles Gitter angezeigt in welchem Umfeld und auf wen (Gegner oder Aya) sie wirkt. Das Spiel hat keine Sprachausgabe und Unterhaltungen können so lediglich durch Untertitel verfolgt werden. Dafür sind die Dialoge aber humorvoll und die Sounduntermalung umso cooler. Durch die ruhige, aber beklemmende Melodie entsteht ein Mix aus mysteriösem Horrorfilm und packendem Agententhriller.

Eine durchaus gelungene Atmosphäre, die den Spieler regelrecht in ihren Bann zieht. Die vorgerenderten Kulissen glänzen durch Detailreichtum und weiche Texturen und auch das japanophile Charakterdesign kann sich sehen lassen. Die Rendersequenzen sind ebenfalls hervorragend und immer wieder eine nette Abwechslung zur Spielgrafik. Durch die verschiedenen, starren Kamerawinkel wird der Gruselfaktor zusätzlich erhöht.



Da sie den Spieler aber immer nur das sehen lassen, was er sehen soll, bleibt mancher Genmutant verborgen. Bei Kämpfen führt dies teilweise zu Unübersichtlichkeit, wobei eine kleine Karte im oberen Bildschirmrand, die die Monster im direkten Umfeld anzeigt, Abhilfe schaffen soll. Im Eifer des Gefechts vergisst man aber auch schnell mal einen Blick darauf zu werfen und so kann es passieren, dass man unerwartet von einem Gegner umgerannt wird. Das kann zwar ärgerlich sein, fällt aber kaum ins Gewicht.


"Die Mutationen haben einen ordentlichen Ekelfaktor"


written by Yvonne Averkamp, @ nexgam.de

Team neXGam meint:

Team neXGam

Letztendlich dürfte Parasite Eve nicht nur für Fans abwechslungsreicher Horrortrips interessant sein, da sich auch eine spannende Geschichte hinter dem Spiel verbirgt. Es scheint nicht nur eine zweite - feindliche - Gruppe in die Jagd nach den NMC´s verwickelt zu sein, sondern auch der Hauptcharakter selbst steht in Verbindung mit der Veränderung der Mitochondrien. Parasite Eve präsentiert sich cool, sieht gut aus und ist einfallsreich. Auch wenn Kenner des Vorgängers sagen, dass der zweite Teil nicht ganz an den Erstling rankommt, ist er gut gelungen und macht viel Spaß!

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9.6 3 Stimmen
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Parasite Eve 2 Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 23.01.2002
Vermarkter Atari
Wertung 8.3
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