Wings over Vietnam im Test

PC Windows
Manchmal verspricht der Erfolg so einfach zu sein - man nehme ein Genre mit einer festen Fangemeinde (Flugsimulationen) und ein zudem aktuell gerade populäres Szenario (Vietnam) und voilá - der nächste Verkaufshit ist fertig. Moment - hat man da nicht was vergessen? Achja, das Spiel selbst ...
Wer meint aufgrund meiner Einleitung schon böse Vorahnungen zu haben, mag damit gar nicht so falsch liegen. Das rund 20 Euro teure Wings over Vietnam verschlägt euch in den gern vergessenen Luftkrieg über das umkämpfte Vietnam der Jahre 1966 bis 1972. Als aufstrebender Pilot der US-Airforce dürft ihr sogleich in insgesamt acht verschiedenen Maschinen Platz nehmen, darunter so bekannte Vögel wie die Phantom II, Super Sabre, Intruder oder die F-8 Crusader, um nur einige zu nennen.



Vom Carrier ab in den Einsatz!


Nachdem ihr im Stützpunkt ein an Langeweile kaum zu überbietendes Briefing über euch ergehen habt lassen, geht es in den Hangar wo bei der Bordbewaffnung ein entscheidendes Wort mitgeredet werden darf. Danach geht es endlich in die Lüfte und im Rahmen historischer Operationen wie Rolling Thunder, Linebaker oder der Tet-Offensive dürft ihr den Gegner vom Himmel holen bzw. in Schutt und Asche bomben. Leider bieten diese Einsätze keinerlei Dynamik - streng linear müssen die Aufträge hier einer nach dem anderen abgehakt werden und Erfolg wie auch Niederlage haben enttäuschenderweise keinerlei Einfluß auf den weiteren Kriegsverlauf. Doch es kommt noch schlimmer...



So dramatisch wirds selten..


Den absoluten Tiefpunkt erreicht das Spiel eigentlich erst mit den Luftgefechten über der "Grünen Hölle". Die Gegner sind nämlich wirklich strunzdumm und bleiben teils selbst im Feuer eurer Bordwaffen strikt auf Kurs, eine Rolle und Ausweichsmanöver sieht man nur ganz ganz selten - und das obwohl seinerzeit hochqualifizierte sowjetische Piloten in den Maschinen saßen. Davon ist allerdings wie gesagt nichts zu verspüren, ganz im Gegenteil...



Und es geht weiter mit den schlechten Nachrichten. Denn während die Flugmaschinen durchaus noch ganz gut modelliert sind und zumindest für ein nur zwanzig Euro teures Produkt absolut in Ordnung gehen, sehen die Bodentexturen einfach nur noch peinlich aus. Absolut eben ohne Erhöhungen und auch noch unglaublich niedrig aufgelöst wittern da selbst meine alten Flugsimulatoren vom Amiga wieder ihre Chance. Vom Nervenkitzel mal über Städte wie Hue oder Da Nang zu brausen oder aber den endlosen Dschungel unter sich zu sehen ist nichts zu spüren.



Immerhin - die Flieger und die Cockpits sind ordentlich


Immerhin - abseits dieser Schwächen weiß das Handling der Maschinen ganz gut zu gefallen, auch wenn man hier in Sachen Realismus natürlich nicht mit Größen wie X-Plane oder dem Microsoft Flightsimulator mithalten kann. Arcadefreunde können sogar im Optionsmenü zusätzlich noch Realismusoptionen deaktivieren, wodurch das Flugzeug noch leichter handzuhaben ist. Allerdings bleibt dies neben den anständigen Flugzeugmodellen auch schon der einzig erwähnenswerte positive Ansatz des Spiels, der Rest ist trotz des interessanten Hintergrundszenarios einfach nur eine Enttäuschung!

Sebastian meint:

Sebastian

Wie gesagt - Wings over Vietnam ist eine ganz große Enttäuschung für jeden Hobbypiloten, der auf packende Luftkämpfe und Neuauflage des Vietnamkriegs am heimischen PC hofft. Da es im Genre auf dem PC weitaus bessere Alternativen gibt (z. B. IL-2 Sturmovik, Falcon) sollte der Geldbeutel hier geschlossen bleiben. 

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Wings over Vietnam Daten
Genre Flugsimulation
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 12. September 2006
Vermarkter FrogsterInteractive
Wertung 6.5
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