

Wir befinden uns nun im Jahre 2008 und ein neuer Serienkiller den die Median den „East Cost Killer“ nennen treibt sein Unwesen. Dieser weist erneut Muster auf, welche auch unser Bösewicht aus Still Life an den Tag legte und so ist Victoria als „Profiler“ damit beschäftigt den Kerl dingfest zu machen. Aber auch die bekannte Reporterin „Paloma Hernandez“ ist schon lange auf dessen Spur, wobei diese kein gutes Blatt an Victoria lässt. Nachdem sie aber einen Informanten in der Sache aufgetan hat, ruft sie doch Victoria an um das Wissen mit Ihr zu teilen. Anscheinend weis das aber auch der Killer und so wird die gute Paloma auf sehr dreiste Art das nächste Entführungsopfer. All zuviel möchte ich hier natürlich nicht über die Story „spoilern“, aber seit Gewiss, dass die Dinge in und unter einem abgelegen Haus ganz schön bei der Stange halten.

Zwischen den einzelnen Abschnitten, wird die Story immer mit tollen Sequenzen voran geführt, wobei diese dann nahtlos ins Spielgeschehen über gehen. Hierdurch läßt man Euch durch einfach Mittel noch tiefer ins Spielgeschehen eintauchen. Damit der Spielfluss immer schön konstant bleibt, dürft Ihr erneut so viele Speicherplätze erstellen, wir Ihr möchtet. Lediglich am Ende gibt es mit Euren Safes einen kleinen Knackpunkt.... aber dazu später mehr.
Euer Inventar ist in Still Life 2 auf „16 Felder“ begrenzt, welche wie bei „Resident Evil“ von verschieden großen Items belegt werden können. Ist ein Gegenstand zu groß müsst Ihr „Outsourcen“ wobei hier dann die Differenz zu „Resi“ liegt, denn in Still Life 2 könnt Ihr die Items nicht an jeder „Einlagerkiste“ wieder einsammeln, sondern nur in derjenigen, in der Ihr sie auch wirklich abgelegt habt. Dadurch müsst Ihr manche Räume nochmals aufsuchen bzw. strategisch auf Eure Route legen. In gewohnter Point´n Click Weise gibt es im Spiel dann natürlich viel mehr Gegenstände, als man wirklich braucht, was die Sache mit dem Inventar nicht immer einfach macht.

Wie schon im Vorgänger dürft Ihr auch in Still Life 2 erneut die Kontrolle über zwei Personen übernehmen – Victoria & Paloma. Je nach Geschehen wechselt Ihr auch innerhalb eines Level schon mal die Figur und müsst gewisse Dinge an den anderen Übergeben, da jeder besondere Fähigkeiten hat. Victoria darf sich hier über ein nettes neues Spielzeug (ok aus FBI Kreisen) freuen, einen mobilen Untersuchungskoffer. Mit diesem könnt müsst Spuren erfassen und könnt diese dann (und das ist neu) sofort auf drei unterschiedliche Arten auswerten lassen. Unter anderem gibt es hier nun auch einen USB-Stick, welcher zum Datenklau benötigt wird, einen 3D-Scanner sowie ein Gerät, welches Gerüche wahrnehmen und analysieren kann. Sollte Victoria einmal nicht weiter kommen, kann sie zusätzlich immer bei ihrer alten Bekannten „Claire“ im FBI Labor anrufen, die meist mit einem guten Tipp zur Seite steht.

Still Life 2 (PC) - Gameplay Trailer
(click play to start)
Während „Vic“ sich auf der Suche nach Beweisen über den Täter und Paloma befindet, muss letztere in Ihren Abschnitten erst einmal schauen, wie sie sich über Wasser hält. Der nette Herr Entführer hat Ihr nämlich ein fieses Halsband verpasst und scheint hier jeden Raum auch Audiovisuell zu überwachen. Selbst wenn Ihr einmal ein kleiner Schritt in Richtung Freiheit gelingt, ist der unheimliche Psychopath schnell verbal zur Stelle um Euch direkt wieder einen kleinen Dämpfer zu verpassen. Öfter einmal dürftet Ihr Euch fühlen wie eine Rate im Labor, wobei die Umgebung des Kellergewölbes mit seinem Dreck, Blut, alten Krakeleien und einem elektrischen Stuhl schon für genug mulmige Stimmung sorgen.
Im Spiel warten ab und an auch einmal Zeitspiele auf Euch, die teilweise bis zu zehn Minuten dauern können. Durch ein rotes Bildschirmflackern erkennt Ihr immer, wenn Ihr Eure Figurteinmal verletzt seid. In diesen Fällen darf man sich dann auch keine zweite Wunde einhandeln, da man sonst sein Ableben beobachten darf. Die Items im Spiel sind klassischerweise sowohl kombinier- als auch trennbar. Oftmals gibt es auch mehrere Lösungswege, was schon fast zum mehrmaligen durchspielen einlädt.

Als Durchlaufzeit für die etwas über 30 Räume könnt Ihr die fast schon üblichen 20 Stunden ansetzen, wobei man dann aber auch einen Großteil der Story und Nebeninfos mit bekommt. Per zeitgleich erscheinenden Walkthrough kann man das Ganze natürlich auch schneller schaffen, aber will das im Grunde schon?

Am Ende gibt es dann noch ein kleines Showdown, welches Entscheidend dafür ist, welches Ende Ihr zu sehen bekommt. Hier war man dann auch etwas fies, denn wenn man die geforderte Sache nicht rechtzeitig schafft, sperrt das Programm sämtliche Saves von Euch so dass Ihr es nicht gleich noch einmal versuchen könnt. Wer hier gute Detektiv Arbeit leistet wird danach auf dem Main Bildschirm etwas erkennen können was ja vielleicht doch eine erneute Chance frei schaltet…. (nein ich sag nun nicht was dort wartet, obgleich ich es schon weis ,,,) ). Hab ich was vergessen.. Ach ja, sämtliche Dialoge und Sequenzen können per Leertaste abgebrochen bzw. auf diese Weise beschleunigt werden.
Grafisch servieren Euch die Entwickler von Microids erneut detailreiche, vorgerenderte Umgebungen, welche die teils düstere Stimmung der Handlung eindrucksvoll unterstreichen und Euch gut in den Geschehnissen versinken lassen. Es lässt sich aber nicht leugnen, dass auf aktuellen PC´s sicherlich mehr drin ist. Auch die Steuerung beider Protagonisten geht gut und genau von der Hand. Nur selten kommt es in einer Ecke zu kleinen Problemen mit dem Umschalen der Kameraperspektive. In der finalen Version sind die Bewegungen von Vic & Paloma dann auch wirklich noch einmal runder geworden. Hier gab es vor ein paar Wochen bei unserem Rondomedia Besuch noch kantigere Bewegungen auf dem Bildschirm zu sehen. Beim Sound gibt es dann sowohl in instrumentaler als auch verbaler Weise sehr gute Kost auf die Lauscher. Hier schafft man es mit Bravour die düstere Stimmung der Handlung zu unterstreichen. Vor allem die deutschen Sprecher machen hier aber wieder einen sehr guten Job, klingen glaubwürdig und waren ihr Geld auf jeden Fall wert.
Systemvoraussetzungen:
Athlon®- / Pentium®- oder vergleichbarer Prozessor mit 1 GHz, Windows® 2000/XP/Vista, 512 MB RAM (Windows Vista 1 GB RAM), 64 MB 3D-Grafikkarte, 16-Bit-Soundkarte, DVD-Laufwerk, DirectX 9.0c kompatible Hardware
Testsystem:
- iMac 24" mit Intel 2,8 Ghz Dual Core 2
- 4GB Ram (3GB erkannt auf XP Seite)
- ATI Radeon HD 2600 Pro
Point´n Click Freunde aufgepasst. Erneut haben es die Macher von Microids geschafft, ein in vielen Punkten sehr anspruchsvolles Spiel zu entwerfen, welches neben reichlich Abwechslung durch zwei unterschiedliche Charaktere und neuen Möglichkeiten auch die passende Brise Spannung und Gehirnarbeit abliefert. Für knapp unter 30 Euro bekommt Ihr 20 Stunden Spiel, Spaß und Spannung, welche dem Adventure Genre erneut Ehre gebührt und aufzeigt, dass dieses Genre einfach nicht klein zu bekommen ist.