Schlacht um Mittelerde im Test

PC Windows
Wenn ein Echtzeitstrategiespiel namens "Schlacht um Mittelerde" auf den Markt kommt, wer sollte es dann herausgeben, wenn nicht EA-Games? Und wenn EA schon seine Finger mit im Spiel hat, wer soll es dann schon entwickeln, wenn nicht das berühmt-berüchtigte Team um Mark Skaggs? Berühmt durch die Command & Conquer Serie (meiner Meinung nach unumstritten die Referenz- klasse in diesem Genre), berüchtigt durch den verschwen- derischen Umgang mit den Ressourcen unserer PC's. Und das hört sich nicht nur nach einer interessanten Kombination an, ist es nämlich auch!

die Jungs hier scheinen nicht so willkommen zu sein


Wir haben die Ehre, Frodo und seine Gefährten ab den Minen Moria's bis zum großen Showdown in Mordor zu begleiten. Auf dem Weg dahin müssen wir Ländereien befreien, Erfahrungspunkte sammeln und dabei ganz viele Orks und andere widerliche Kreaturen abmurksen! Das Spielprinzip ist schnell erklärt: Nach dem Einstiegslevel in Moria trennen sich die Menschen vom Rest der Gruppe. Auf der Übersichtskarte können wir dann eines der beiden Teams auswählen und auf eine beschränkte Auswahl von Ländereien schicken.



Um das Land für immer aus Sauron’s Händen zu befreien wechseln wir in einen Schlachtmodus, welcher an eine Mischung aus C&C Generals und Warcraft erinnert. Hier können wir Gebäude errichten und neue Truppen rekrutieren. Je erfolgreicher die Soldaten, desto weiter steigen diese im Rang auf, und das schönste daran ist: die überlebenden Soldaten stehen beim nächsten Feldzug samt ihrer Erfahrungspunkte wieder parat! Noch besser ist es bei den Charakteren: Gandalf zum Beispiel erwirbt im Laufe der Zeit neue Zaubersprüche hinzu und kann somit auf eine immer abwechslungsreichere Art und Weise den Gegner über die Elbe schicken. Im Laufe der Zeit gibt es auch noch sogenannte Kommando-Punkte, die wir gegen besondere Ereignisse eintauschen können, wie zum Beispiel Verbündete auf die Karte rufen oder einen Elbenwald erblühen lassen.


Im Elbenwald scheinen sich einige Geschöpfte nicht so wohl zu fühlen


In der Schlacht an sich werden uns nicht alle gestalterischen Freiheiten gegönnt, die wir sonst gewöhnt sind. So lassen sich Gebäude nur an wenigen dafür vorgesehenen Stellen bauen und abhängig von unseren Kommandopunkten haben wir gerade am Anfang die maximale Truppenstärke schnell erreicht (liegt am Ende bei 300 Soldaten). Sollten die Helden in der Schlacht umkommen, werden diese zum nächsten Einsatz hin wiederbelebt.



Für ausbaufähig halte ich die Idee mit den Upgrades. Diese werden in vielen Fällen erst freigeschaltet, wenn in einem Gebäude eine bestimmte Anzahl an Einheiten ausgebildet wurde. Wenn ich aber bereits mit der vollen Truppenbesetzung starte und kaum Einheiten verliere, habe ich ja kaum die Möglichkeit die wenigen rekrutierten Truppen mit den Upgrades zu verstärken! Und wenn endlich mal das Upgrade fertig ist, muss jede einzelnde Einheit für weiteres Geld damit auch ausgestattet werden…


Das Schicksal von Mittelerde liegt von nun an in unserer Hand


Der Spielverlauf hält sich weitgehend an das Original, von daher ist uns ein gewisser Handlungskorridor vorgegeben. Die wichtigsten Charaktere treten sowohl auf der guten als auch auf der bösen Seite in Erscheinung. Die Sprachaus- gabe erfolgt in der englischen Version ausschließlich mit den Originalstimmen, bei der deutschen Version wurde auf die Synchronsprecher zurückgegriffen. Das Spiel wird durchgehend von der schönen und stimmungsvollen Filmmusik begleitet. Und mein erster Gedanke bei den weiteren Soundeffekten war nur: so langsam wird es Zeit, sich eine Dolby-Surround-Anlage zuzulegen. Mit nur zwei Lautsprechern geht gerade bei solchen Spielen jede Menge verloren!



Mit der Grafik ist das bei Schlacht um Mittelerde so eine Sache. Hier stelle ich einen ganz einfachen Vergleich zu Rome - Total War an: bei einem recht großzügigen Einheitenlimit (insgesamt 10.000) bleibt die Grafik in einem ansehnlichen Zustand. SuM kann ich nicht auf der höchsten Grafikstufe fahren, also ist die Auflösung nicht ganz so sauber. Um den PC nicht zu überlasten hat man das Einheitenlimit recht überschaubar gehalten, hier darf die gute Seite nur bis zu 300 Soldaten gleichzeitig befehligen. Füllt sich das Schlachtfeld, kommt der PC schon merklich an seine Grenzen - trotz Einheitenlimit.


Das Schicksal von Mittelerde liegt von nun an in unserer Hand


Natürlich muss gesagt sein, dass die Grafik auch hier ein echter Hingucker ist! Hat man den entsprechend ausge- statteten PC, kommt man auch hier voll und ganz auf seine Kosten. Die Landschaften sehen absolut überzeugend aus, genauso wie sämtliche Einheiten. Die Bewegungen machen einen guten Eindruck und es ist ein Vergnügen die Gebäude zu betrachten. Was anderes ist bei einer Installationsgröße von über 3 GB auch nicht zu erwarten.



Die Steuerung ist wohl durchdacht und nach kurzer Zeit hat sie der Echtzeitstratege intuitiv erlernt. Sollten dennoch Startschwierigkeiten auftreten, stehen kurze Lern-Sequenzen zur Verfügung. Es werden viele Tastaturkürzel angeboten, wobei aber meiner Meinung nach die wesentlichen fehlen. Soldaten sind meistens in fünfer-Gruppen unterwegs und können mit anderen Gruppen zusammengefügt werden (z.B. stellen sich Schwertkämpfer vor Bogenschützen). Einmal zusammengefügt, können diese nicht wieder aufgeteilt werden. Sollte mal eine Schlacht verloren gehen, müssen wir nicht unbedingt an dem zuletzt abgespeicherten Spielstand wieder zurückkehren. Es wird uns sofot angeboten, die Schlacht zu wiederholen. Das ist sehr praktisch, weil uns hierdurch das lästige Zwischenspeichern erspart bleibt. Mittlerweile sind auch schon Patches erschienen, mit dem man die Sprachausgabe von Deutsch auf Englisch ändern kann, oder um die Einheitenbegrenzung abzuschalten.


recht imposant, der Kollege!


Testsystem:
CPU: AMD 3000+ Barton FSB 400
Mainboard: Shuttle AN 35 N Ultra
RAM: 2 x 256 MB DDR Twinmos 2,5 CL
VGA: ATI Raedon 9600 256 MB RAM

Mindestvoraussetzung:
CPU: 1,3GHz, P4 oder Athlon
RAM: 256 MB
Festplattenplatz: 3,5 GB
VGA: 32 MB Direct3D
Sound: DirectX9.0b kompatibel

Gregor meint:

Gregor

Mit Schlacht um Mittelerde haben wir ein Strategiespiel, bei dem jeder Herr der Ringe Fan auf seine Kosten kommt! Die Handlung ist gut im Spiel eingebettet und ist RTS-gerecht umgesetzt. Die Balance zwischen den beiden Seiten ist ausgewogen, so dass sich weder gut noch böse über Ungerechtigkeiten beschweren müssen. Langfristigen Spielspaß garantiert zudem der Multiplayer-Modus, wo bis zu 8 Spieler sich gleichzeitig auf einer Karte im Internet oder Netzwerk austoben können. Bleibt zum Schluss noch eines zu sagen: Wer sich dieses ressourcenhungrige Monster zulegt sollte darauf achten einen PC zu haben, welcher weit über den Mindestvoraussetzung liegt. 

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Schlacht um Mittelerde Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 8
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 09.12.2004
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 8.3
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