Ryzom Ring im Test

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In der Videospielbranche erlebt man nicht sehr oft große Sprünge von Dingen. Meist ist es nur immer wieder ein Aufguss eines bekannten Themas mit besserer Optik. Das Grundprinzip kennen erfahrene Spieler aber dann entweder schon aus den Vorgängern eines Spiels oder aus mehreren anderen Titeln ganz nach dem Motto „nehme das beste von fünf und mache ein gutes neues daraus“. Die Entwickler des MMORPG Saga of Ryzom stehen nun kurz davor etwas gänzlich neues zu wagen, was es bis dato in dieser Form in einem MMORPG noch nicht gegeben hat. Zugegebenermaßen könnten hier die nicht erreichten aber erhofften Spielerzahlen des Titels der Auslöser sein, aber so etwas würde man natürlich nie zugeben. Wagen wir also einen Ausblick auf das kommende Zusatzprogramm Ryzom Ring. Bei einem persönlichen Termin in Köln stellte mir Milko Berset (Director of NEVRAX den Ring in seinem kompletten Umfang vor.

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Ryzom-Ring (kurz und in Zukunft hier nur noch als „R2“ betitelt) wird den Spielern sehr viel Macht an die Hand geben. Nach dem Termin war mir dann auch klar, was Milko mit dem „Powerfull Tool gemeint hat. R2 wird nämlich kein Update mit neuen Zonen, Rassen, Waffen oder Quest´s sein. R2 wird Euch die Freiheit geben die Geschichte „Atys“ weiter leben zu lassen! Grob umschrieben handelt es sich bei R2 um einen Editor, welcher Euch fast auf die Stufe der Entwickler bringt. Nach einer Stunde Vorführung meinte ich zu Milko, dass man glauben könnte, NEVRAX würde hier seine komplette Arbeitsgrundlage zu Eurer Verfügung stellen. Mit dem Slogan R2 –Power to the Players hat man hier also nicht übertrieben. Von seiner Reaktion her, denke ich auch mal, dass wir hier wirklich das komplette Arbeitsgerät der Saga of Ryzom Entwickler ausgehändigt bekommen – mit einer kleinen Einschränkung! Wir werden mit R2 nicht in der Lage sein, eigene Items zu erstellen. Dies hat man wohlweislich heraus gelassen, um die Grundidee des Spiels zu wahren. Als Beispiel führte „Milko“ hier an, dass sonst jemand auf die Idee käme z.B. eine Colaflasche zu kreieren, die dann irgendwo in den Maps rum liegen würde.


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Aber gehen wir die Sache einmal der Reihe nach an. Zu Beginn von R2 könnt Ihr Euch aus fünf verschiedenen Grundgebieten eins aussuchen. Ihr habt hier die Wahl zwischen der Wüste, dem Dschungel, einem Seegebiet du zwei weiteren. Nach dieser Auswahl könnt Ihr nun eine vielen vorgegebenen Grundmaps aus diesem Gebiet wählen. Hier werden im Laufe der Zeit auch noch weitere hinzukommen. Als Erbauer diese Map könnt Ihr nun neben dem „normalen“ Modus zu jederzeit in den Dungeon-Master-Modus umschalten, was Euch ca. 4x so schnell durch die Gebiete ziehen (sehr gut beim testen der ganzen Geschichte) und für alle anderen unsichtbar werden lässt. Zusätzlich habt Ihr in diesem Modus auch noch die Fähigkeit über Leben und Tod der NPC´s egal ob Freund oder Feind zu entscheiden. Die Macht unsichtbar zu sein gibt Euch sogar die Möglichkeit, Dinge in einer Map zu ändern, während andere NPC´s bestimmte Einflüsse wie z.B. einem Angriff reagieren.



Die Dungeon-Master-Rechte einer Map kann der ursprüngliche Erbauer auch an Freunde weiter geben. Die Möglichkeiten der Veränderung an den Maps ist aber nur gegeben, wenn man im „Editor-Mode“ ist. Sobald eine Map online steht und besucht wird müssen sich alle an die vorgegebenen Parameter halten.


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Womit Ihr nun als erstes auf noch leeren Karte beginnt, bleibt Euch voll selbst überlassen. Über eine sehr schnell zu erlernendes Interface auf der linken Seite könnt Ihr nun nach Herzens Lust loslegen. Wir haben erst einmal damit begonnen einige Leute und Kreaturen zu erstellen. Jeder NPC bekam hier automatisch einen Namen zugeordnet, wobei man dies natürlich jederzeit manuell überarbeiten kann. Man kann nun auch mit wenigen Klicks auch Gruppen Bilden, die dann einem von Euch benannten „Anführer“ hinterher laufen. Auch das kopieren von Gruppen ist möglich wobei man dann hier recht schnell die Optik der zweiten Gruppe abändern kann. Überhaupt könnt Ihr jegliche Lebewesen per Schieberegler (oder Zufallsgenerator) innerhalb großzügiger Parameter verändern. So können Mund, Auge und Nase sowohl in der Größe, Form und Position variiert werden. Auch die Kopf- und Körperform, das Outfit sowie die Verzierungen oder das Geschlecht sind hier variabel. Wenn wir schon einmal beim variablen sind, so gilt dies natürlich auch für die Tageszeit und das Wetter!


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Im Editor-Modus könnt Ihr nun alle Figuren und Gegenstände (und das sind etliche) frei platzieren und auch drehen. Zumindest sofern es auch Sinn macht, denn einen Baum mitten in einen See zu setzen funktioniert natürlich nicht. Um die Lebendigkeit zu erhöhen gibt es auch einiges an „Kleinzeugs“ einzubauen, welche z.B. in Form von Fröschen oder Vögeln daher kommen. Am Beispiel Vögel könnt Ihr dann auch noch festlegen, in welcher Höhe diese fliegen sollen.



Jeder Figur könnt Ihr dann als nächstes z.B. Wege vorgeben, die sie ablaufen sollen. Dieses könnt Ihr entweder auf dem großen Bild, aber auch sehr bequem auf der kleinen Voransicht machen, da Ihr hier nun weitere Distanzen beifügen könnt, die Ihr so gar nicht seht. In kurzen Abständen befinden sich auf dieser Linie dann kleine Punkte die mit der Maus ergriffen und eine andere Richtung verzogen werden kann. Neben der Raumzuteilung für Mensch und allen anderen Lebewesen kann man auch ganz einfach Gebiete markieren, die z.B: bei Durchschreiten von Personen eine Reaktion einer Gruppe auslösen. Im Anschluss daran haben wir dann einer Person Texte und Aufgabenzugeordnet, die Euch beim Kontakt dann erzählt bzw. gestellt werden. Wenn Ihr möchtet könnt Ihr hier auch verschiedenen Personen verschiedene Aufgabenlösungen zuordnen auf die alle anderen zugeteilten Gruppenmitglieder dann entsprechend reagieren. Es ging in einem Fall beispielsweise darum Gegenstände wieder zu beschaffen. Hier kamen nun von Person A der Hinweis, man solle die Strategie mit Person B und C durchsprechen, da beide einen Lösungsvorschlag hätten. Je nachdem für welchen Ihr Euch dann entscheidet, laufen die restlichen NPC´s dann andere Wege ab.


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In einem anderen Fall bat ein NPC dann um Eure Hilfe einen Gegenstand wieder zu finden. Diesen platzierten wir vorher in einer Kiste die wir in einem festgelegten Gebiet ablegten. Betretet Ihr dieses Gebiet, löst das aber eine Reaktion von einigen Feinden aus, die Euch sofort angreifen. Schafft Ihr es den Gegenstand zu bekommen und bringt diesen zurück (was im Grunde die Aufgabe beendet) so löste die Übergabe dieses Items bei einer weiteren Person eine Reaktion aus, da dieser nun behauptete, dass der Gegenstand ihm gehören würde. Es ist also ganz einfach möglich verschiedene Ereignisse miteinander in Verbindung zu setzten. Das klingt jetzt zwar vielleicht alles etwas kompliziert, ist aufgrund des guten Interface aber recht einfach zu erlernen und umzusetzen um so immer komplexere Storyelemente zu erschaffen. Solltet Ihr einmal nach fünf neuen Schritten der Meinung sein, dass Eure Veränderungen nicht das gewünschte Ergebnis bringen, so könnt Ihr über einen implantierten „Undo-Button“ ähnlich wie in Word & co. Einfach diese Schritte einzeln zurückgehen, bis zu dem Punkt an dem Ihr wieder neu ansetzen wollt. Zwischendurch ist es natürlich jederzeit blitzschnell möglich ais dem Dm-Modus in den Test des Ganzen umzuschalten um hier alles auf Herz und Nieren zu prüfen, was Ihr euch denn gerade ausgedacht habt.



R2 stellt Euch also die Chance ein komplettes Drehbuch einer Story zu schreiben, nur dass Ihr anschließend sämtliche Figuren, deren Texte, Aufgaben, Aktionen und Reaktionen sowie das ganze „Set“ selbst erstellen müsst. Ob der Genuss daran bei Euch nun schon vorherrscht, wenn ihr diese Gedanken umsetzt oder erst dann, wenn Ihr die Map auf den Server hoch ladet um sie mit Freunden oder anderen Spieler durchzuspielen oder diese einfach nur beim lösen „Eures Quest“ beobachtet kann ich natürlich nicht sagen. Fest steht aber, dass IHR bisher noch nie in der Lage wart an die Stelle der Entwickler zu treten und IHR mit R2 quasi für alles was auf dem Bildschirm zu sehen ist und dort passiert verantwortlich seid. Vorbei die Zeiten in denen man sich vielleicht über eine Story, schlechte Hinweise auf den nächsten Ort oder Handlung abfinden musstet. Ihr seid am Zug – Ihr habt die Macht – POWER TO THE PLAYERS


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Christian meint:

Christian

AEnde des Monats entscheidet IHR dann, ob es sich lohnt das KOSTENLOSE Update auf Eure Rechner zu laden um es allen Spieler der Saga of Ryzom zu zeigen, was Ihr drauf habt!! Wir sind jedenfalls gespannt, ob die Welt reif für solch einen gewagten Schritt ist. Wir drücken NEVRAX und Milko Berset die Daumen und bedanken uns für den sehr informativen und spannenden Abend im Kölner Mauritius Hotel! 

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