RPM Tuning im Test

PC Windows
Tuning-Features in Rennspielen gehören heutzutage zum guten Ton und erfreuen sich nach Spielen wie Need for Speed Underground größter Beliebtheit. Kein Wunder, dass viele Hersteller versuchen, mit eigenen Applikationen auf den erfolgreichen Zug aufzuspringen. Neuestes Beispiel dafür ist RPM Tuning von Frogster Interactive (ehemals Pointsoft Deutschland), das vor einiger Zeit bereits auf der PlayStation 2 veröffentlicht wurde und nun seinen Weg auf den PC fand. Ob dieser Titel tatsächlich eine Bereicherung für das Genre darstellt oder im Einheitsbrei anderer Racer verschwindet, erfahrt ihr in unserem Test!

Die Orientierung fällt dank der Karte am unteren Bildschirmrand nicht allzu schwer


Nach der Installation des 2,5 GB großen Programms und der Startkonfiguration findet ihr euch im Hauptmenü von RPM Tuning wieder, wo ihr mehrere Spielmodi anwählen dürft. Im üblichen Schnellen Rennen rast ihr mit vorgefertigten Fahrzeugen über verschiedene Strecken oder tretet gegen gerade mal einen menschlichen Mitspieler an, während der Tune & Race Modus ganz einfach auf das Tunen und Austesten eines Wagens abzielt.


Die Story wird in etwas grobkörnigen Zwischensequenzen erzählt


Kern des Spiels dürfte jedoch der Abenteuer-Modus sein, der Rennen und Tuning mit einer Storyline verknüpft. So schlüpft ihr in die Haut des jungen Vince, der die virtuelle Großstadt des Spiels (die an Los Angeles erinnert) bereist, um sich in der örtlichen Tuning-Szene einen Namen zu machen. Dabei trefft ihr im Laufe des Spiels immer wieder auf Charaktere, die Aufträge für euch bereit halten und euch für die erfolgreiche Ausführung Geld und Boni anbieten. Zwar laufen die 54 Missionen meistens nur auf die typische "Erreiche das Ziel möglichst schnell"-Aufgabenstellung heraus, dafür haben sie dank den schlichten Zwischensequenzen während der Rennen zumindest einen Zusammenhang. Abgesehen davon schaltet ihr mit Erfolgen im Story-Modus neue Strecken und Fahrzeuge für die anderen Spielmodi frei.



Während der Rennen könnt ihr euch an der Karte am unteren Bildschirmrand orientieren und der markierten Route folgen oder aber diverse Abkürzungen ausnutzen, die euch einen echten Vorteil im Renngeschehen verschaffen können. Ebenfalls von Bedeutung ist die Nitro-Anzeige, die euren Boost-Vorrat angibt und so den konrtrollierten Einsatz des Nitros (Leertaste) ermöglicht. Die Menüführung stellt sich jedoch schnell als miserabel heraus: Umständlich müsst ihr euch mit den Pfeilasten der Tastatur (keine Maussteuerung!) durch nicht enden wollende Reihen von Optionen und Untermenüs wählen, was ein sicheres Zeichen für eine unsaubere Konsolenportierung sein dürfte.


Das Renngeschehen ist schlicht und einfach öde


Leider zeigen sich die Rennen selbst eher einschläfernd als packend. Das Fahrverhalten der Boliden ist vollkommen träge und unterscheidet sich zwischen den Fahrzeugen nicht einmal. Auch das Geschwindigkeitsgefühl lässt zu wünschen übrig und kann selbst beim Nitro-Einsatz nicht vollends überzeugen. Ausserdem will bei der biederen Präsentation, die höchstens mal eine Aussenkamera während eines Sprungs bietet, keine echte Rennatmosphäre aufkommen. So plätschern die Rennen einfach vor sich hin und bauen so gut wie nie Spannung auf.


Im Tuning-Menü designt ihr eure individuellen Kisten


Die Bedienung und die Rennen sind also eher flop als top, doch was bleibt über den Tuning-Part zu sagen? Einerseits bietet dieser Aspekt noch den meisten Spielspaß in RPM Tuning, da ihr mit einer Vielzahl von Tuning- und Verschönerungs-Möglichkeiten ein individuelles Fahrzeug erstellen könnt. Andererseits fällt das Ganze im Vergleich zu "Need for Speed Underground" ziemlich mager aus, da es in keinster Weise mit dem riesigen Repertoire an Original-Komponenten der EA-Konkurrenz mithalten kann. Desweiteren stört auch hier die unsägliche Bedienung in den Menüs.



Leider kann auch die Grafik von RPM Tuning nicht überzeugen. Die Fahrzeugmodelle wirken klobig und undetailliert, wurden jedoch zumindest mit Spiegelungen und einem Schadensmodell (das aufgrund fehlender Auswirkungen auf das Fahrverhalten allerdings unausgereift wirkt) bedacht. Dafür sind die Umgebungstexturen grau in grau, wodurch in Zusammenspiel mit den ständigen Nachtrennen und der leblosen Stadt eine gewisse optische Monotonie entsteht.


Selbst das Herz der Metropole wirkt steril


Getoppt wird das Ganze noch durch den miesen Sound. Während der nervige Elektro/Techno Soundtrack noch zu verschmerzen gewesen wäre, sind die Soundeffekte einfach miserabel. Die Motorengeräusche würden jedem Rasenmäher Konkurrenz machen und auch die wenigen sonstigen Sounds (wie z.B. das spektakuläre "Klack"-Geräusch beim Aktivieren des Boosts) sorgen für Ärgernis. Auf eine deutsche Synchronisation haben die Entwickler von Babylon Software verzichtet, die Zwischensequenzen sind deshalb in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln besetzt, deren Übersetzung allerdings oft zu wünschen übrig lässt.


Die unerbittliche Jagd nach dem Spielspaß beginnt...

Marcel meint:

Marcel

Ich habe Need for Speed Underground 2 gemocht und konnte auch Street Racing Syndicate noch etwas abgewinnen, doch mit dem was Frogster Interactive hier mit RPM Tuning abliefert, kann ich mich in keinster Weise anfreunden. Die monotonen Rennen sind öde und unspektakulär, von der schlechten technischen Umsetzung und der miesen Bedienung ganz abgesehen. Einzig und allein die nette Idee eines Story-Modes und der ordentliche Tuning-Part retten das Spiel vor einem Totalausfall. Daher mein gut gemeinter Ratschlag: wenn ihr auf der Suche nach einem guten Tuning-Racer seid, greift lieber zu den oben genannten Alternativen! 

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RPM Tuning Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 26.04.2005
Vermarkter FrogsterInteractive
Wertung 5.5
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