Robin Hood - Defender of the Crown im Test

PC Windows
Heros live forever……
Mit diesen Worten und einem 20th Century Fox ähnlichen Vorspann bringt sich die Edleschmiede der 80er Jahre wieder in unser Gedächtnis zurück. Und für ältere unter Euch ist es wie ein nach Hause kommen. Noch ganz frisch sind die Erinnerungen an Perlen wie „It came from the Desert, The three Stooges oder aber das Luftkampfspektakel WINGS. Den durchschlagensten Erfolg aber hatte dieses Team 1986 mit ihrem ersten Spiel „Defender of the Crown“. Zuerst auf dem Commodore AMIGA und dem C64, anschließend 1987 auf PC und weiteren Plattformen released, wurden Millionen in den Bann des „Grafikwunders“ gezogen. 18 Jahre später bekommen wir nun ein Remake des Spiels geliefert. Kann es wieder alle überzeugen??

Nach dem Vorspann betretet Ihr das Hauptmenü, welches beim ersten Start die Optionen aufruft, in denen man dann die Grafik, Steuerung & und den Sound auf sein Equipment einsteuern kann. Gleichzeitig nimmt das Ohr die Titelmusik wahr und diejenigen, welche das „Original“ noch kennen entdecken bei einem Anfall von Gänsehaut, daß die Entwickler die „alte“ Melodie mit einfließen lassen haben. Willkommen zurück im Jahr 1986.



Mein Haus ist Dein Haus.... oder doch nicht?


Startet Ihr ein neues Spiel, wird in einer DivX Sequenz die Story ins Rollen gebracht. Wir befinden uns in England und der rechtmäßige König Richard Löwenherz wurde in Österreich gefangen genommen. Sein schurkenhafter Bruder nutzt die Gelegenheit um selbst auf den Thron zu steigen. Man sieht, wie er sich mit barscher Gewallt all jener entledigt, welche sich gegen seine Inanspruchnahme aussprechen. Dies hat zur Folge, daß im ganzen Land ein Bürgerkrieg ausbricht, in welchem machthungrige Adelige Ihr „Revier“ nun erweitern wollen. Auch Prinz John schickt seine Truppen aus, um das Land unter seine Kontrolle zu bringen.


Hier übernehmt Ihr nun die Rolle des diesmaligen Helden „Robin Hood“, welcher 1986 nur die Nebenrolle bekam. Dieser grundehrliche Typ aus dem Sherwood Forrest soll es nun also sein, der England wieder vereint, den rechtmäßigen König wieder auf seinen Platz bringt und vielleicht sogar das Herz von „Maid Marian“ erobern wird. Eine große Aufgabe liegt also vor Euch aber alleine werdet Ihr sie auch nicht schaffen. Zum erreichen der ganzen Ziele stellst sich zu Beginn „Little John“ an Eure Seite. Später folgen dann noch „Bruder Tuck“, die „Maid Marian“ sowie der „Ritter Ivanhoe“.

Habt Ihr im Original Spiel noch sämtliche Dinge alleine regeln können, werden nun die Aufgaben schön verteilt. Nicht nur daß ganz neue Passagen ins Spiel integriert wurden, auch die Anzahl der Ländereien wurden verdoppelt, so daß das Spiel nun einige länger laufen wird, bis man das Ende sieht. Jeder der Charaktere, welche im Menü per Kopf dargestellt wird und des Öfteren Konservation mit den anderen hält, hat bestimmte Aufgaben bzw. Fähigkeiten. Little John ist der geborene General fürs Schlachtfeld. Er kauft für Euch Truppen & Geräte ein, bildet die Garnisonen und sichert die Verteidigungen Eurer Ländereien. Auch sonst steht er immer gerne mit gutem Rat zur Seite.



Eine der neuen Möglichkeiten - das Echtzeit Bogenschießen


Ihr selbst seid prädestiniert für Überfälle auf Burgen und Konvois. Mit dem Bogen bewaffnet müßt Ihr aus den Baumkronen heraus auf vorbeireitende Soldaten und Truppenwagen schießen. Alles was diese Leute fallen lassen, kommt Eurem Geldbeutel zu Gute, der im späteren Verlauf immer gut gefüllt sein muß. Überfallt Ihr ein Schloß bedarf es Eurer Fechtkünste um die Schatzkammer zu rauben und auch so die Goldtaler einzuheimsen. Der Actionpart mit dem Schloß kommt nun zeitgemäß in einer Mischung aus 2D – 3D daher wobei die Möglichkeit mit dem Bogen Truppen zu überfallen neu hinzugefügt wurde.

Die „Jungfrau Marian“ schlichtet in Ihrer Person als einzige Frau oftmals die „kleinen“ Meinungsverschiedenheiten zwischen Euren Weggefährten. Zusätzlich könnt Ihr sie zum ausspionieren der Gegner losschicken. Diese Informationen bringen Euch vielleicht den Entscheidenden Vorteil bei einer Schlacht. „Bruder Tuck“ ist als geistlicher eine sehr gute Verbindung zum Volk. Gebt Ihr ihm regelmäßig Geld, steht die Kirche und somit das einfach Volk hinter Euch. Dadurch können Truppenverbände aus dieser Riege später günstiger eingekauft werden. Des Weiteren sammelt er das Lösegeld für Richard Löwenherz. Je mehr Ihr ihm gebt, umso schneller kann er sich auf den Weg nach Österreich machen.



Mit viel Zielwasser fällt der Gegner vielleicht sofort aus dem Sattel


„Sir Ivanhoe“, der stolze Ritter vertritt Euch bei den ausgerufenen Turnieren. Er ist ein hart durchtrainierter Vertreter seiner Riege und muß sich nun neben dem schon bekannten Lanzenkampf auch in dem neu hinzugekommen Bogenschützenturnier beweisen können. Der Lanzenkampf geht nunmehr über max. 3 Runden und wird nach Punkten (Körper-, Kopftreffer oder herabstoßen) entschieden. Für die erste Runde gibt es „Ehre“, für Runde 2 bereits 400 Goldstücke. Schafft Ihr es die 3 und finale Runde zu meistern, dürft Ihr Euch von den nicht bebauten Ländereinen Eures Gegners ein Grundstück aneignen. Allerdings kostet die Teilnahme am Turnier ebenfalls 100 Goldstücke. Zusätzlich ist er genau der richtige Mann für das Bauen von Bollwerken auf den Ländereien. Schlussendlich tritt dieser Recke auch in Aktion, wenn es heißt eine entführte Jungfrau zu retten.



Die Befreiung der entführten Jungfrau - wie immer ein Augenschmaus


Aber kommen wir erst einmal zurück zur Geschichte. Euer Abenteuer beginnt inmitten des Sherwood Forest, wo sich Euer Lager befindet. Der heimtückische Sheriff von Nottingham möchte Euch mit Hilfe eines gerissenen und gut betuchten Kaufmannes endlich aus dem Wald vertreiben. Um die ersten Truppen anzuwerben, müßt Ihr zunächst einige Konvois oder aber das Schloß überfallen, damit sich Eure Kassen füllen. Hierzu geht Ihr auf der virtuellen Karte des Waldes auf die verschiedenen Wege oder das Schloß. Habt Ihr dann die ersten Männer rekrutiert, müßt Ihr diese anteilmäßig in die „Fußtruppe“ verschieben. Hinterlaßt aber immer einige Leute in Eurem Lager. Begebt Ihr Euch auf ein Gebiet, in dem die Truppen des Sheriffs stehen, kommt es zum ersten Kampf.


Hierzu entfaltet sich nun eine 3D animierte Landkarte, auf der Ihr Eure einzelnen Truppenverbände (Anfangs Bauern & Bogenschützen) nun gezielt gegen die Verbände der Gegner kämpfen lassen könnt. Die Steuerung im gesamten Spiel kann über die Tastatur, die Mouse oder aber ein Joypad passieren. Strategische Einsätze der Bogenschützen dezimieren Eure Gegner schon in weiter Entfernung. Schützt diese aber vor Nahangriffen der Gegner, da sie diesen nicht viel entgegen zu setzen haben. Ist der Kampf gewonnen, gehört Euch das Gebiet und Eure Einnahmen steigen. Mit diesen Geldern heißt es nun neue Truppen kaufen. Um den ersten Abschnitt im Sherwood Forrest zu beenden, müßt Ihr das Schloß des Sheriffs angreifen und einnehmen. In einer lustigen Zwischensequenz schickt Ihr diesen dann gut verschnürt zu Prinz John.



Die Truppenbewegungen werden visuell dargestellt


Nun beginnt der härtere Teil des Spiels. Vor Euren Augen erscheint nun in animiertem topographisch dargestellten 3D die Karte Englands. Zu diesem Zeitpunkt stoßen nun auch die letzten Weggefährten zu Euch und halten erst einmal einen Plausch in denen Ihre Funktion erklärt wird. Wie im Erstlingswerk, können zwischen all den Zügen auch wieder Überfälle auf Euer Schloß getätigt werden. Und zur Freude der „alten Zockerriege“ wurden teils Bilder aus dem Originalspiel wieder implantiert. Nicht vergebene Ländereien lassen sich mit Eurer nun auch Ritter umfassenden Truppe leicht annektieren. Befinden sich Truppen auf den Gebieten, entfaltet sich wieder die Kampfmappe, auf der es taktisch animiert den Gegner zu schlagen gilt.



Alles Gute kommt von Oben *gg*


Sind auf den Ländereien aber bereits Bollwerke errichtet. Müßt Ihr diese erst einmal belagern. Hierzu benötigt Ihr natürlich Katapulte, wobei Ihr bis zu 10 Stück gleichzeitig einsetzen könnt. Zuerst verschafft Ihr Euch aber Informationen der einzelnen Mauerabschnitte um zu Wissen, welche Truppenart hinter dieser einquartiert wurde. Neben den normalen Steingeschossen steht Euch auch Pro Tag ein Spezialgeschoß (Feuer & Seuche) zur Verfügung, um die dahinterliegenden Mannschaften zu schwächen. Der Schlüssel zum Sieg ist aber wiederum das einreißen der Mauern, welches durch zurückziehen z.B. der Mouse erst einmal gemeistert werden muß. Wieder heißt es: Eine Mauer läßt sich am einfachsten von Oben herab niedermachen!


Die Grafik des Spiels ist dem des Originals durch den Einsatz von 2D & 3D natürlich weit überlegen. Auf bunten Karten und in schön gestalteten Burgen setzt sich der Kampf um England stetig fort. Zusätzlich erscheinen immer wieder die Köpfe aller Akteure und treiben das Geschehen verbal voran. Nach gewissen Zwischenzielen kommen dann auch immer wieder Filmeinlagen in DivX Form daher. Die Grafiken der Karten wirken aber leider doch etwas mager für heutige PC´s und bei den schön berechneten Sequenzen hat man anscheinend ein wenig sehr hoch komprimiert, was die Grafik doch ein ganzes Stück schlechter wirken läßt.

Der Sound untermalt permanent das Geschehen, sei es durch in die Zeitepoche oder Handlung passende Melodien bzw. Sounds. Eine Lokalisation des Titels hat es dann aber nicht gegeben. Sämtliche Dialoge und Filme sind in englischer Sprache geblieben. Damit aber jeder dem Geschen folgen kann, ist das Zuschalten eines deutschen Untertitels bzw. der Hilfetexte im Optionsmenü möglich. Dies geht leider auf Dauer etwas auf die Motivation, da man manches Mal dann doch lieber die Gesichtsausdrücke der Figuren beobachten möchte.



Das virtuelle Schlachtfeld mit animierten Figuren


Sehr gut wurde die steuertechnische Seite von den Entwicklern gelöst. Heutzutage kann man meiner Meinung nach aber auch die Unterstützung von Tastatur, Mouse und Joypad einfach erwarten. Die sehr geringe und effektive Belegung aller Eingabegeräte lassen einen sehr schnell in allen Situationen zurechtkommen. Trotz dieses Pluspunktes bleibt Eure Handlungsmöglichkeit über das ganze Spiel gesehen sehr gering.


Mindestvoraussetzungen:
- 500MHz PIII oder gleichwertig
- 128MB RAM
- 250MB Festplattenspeicher
- 4x CD-Rom
- DirektX 8.1 kompatible Soundkarte
- 16MB - 100% DirektX 8.1 Grafikkarte

Testrechner
- AMD 2200+
- Win XP Home
- 512MB DDR RAM 333
- 128MB Geforce FX 5600
- Sound OnBoard

Stefan meint:

Stefan

Mit der Neuauflage von Defender of the Crown bringt sich Cinemaware zwar wieder ins Gespräch, muß aber um zu alten Glanz zurück zu kommen, doch noch einiges zulegen. Zwar wurde das geniale Original erweitert und aufgebohrt, trotzdem kann das Spiel nicht vollends überzeugen. Fans des Originals aus dem Jahre 1986 können ruhig zugreifen. Vor allem im Hinblick auf die erst gerade stattgefundene Preissenkung des Spiels auf 19,95€.

Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Robin Hood - Defender of the Crown Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 23.12.2003
Vermarkter dtp
Wertung 7
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen