Devil May Cry 3: Dantes Erwachen - Special Edition im Test

PC Windows
In diesen heißen Sommertagen ist das Zocken vor dem heimischen PC wahrlich kein Zuckerschlecken, sodass die Umsetzung eines schweißtreibenden Action-Spektakels wie Devil May Cry 3 genau richtig kommt! Doch mal ganz im Ernst: Wir haben die PC-Version in der erweiterten Special Edition ausführlich getestet und berichten in unserem Test von der wilden Dämonenjagd aus dem Hause Capcom!


Die Story von Devil May Cry 3 ist vor den Ereignissen des ersten Teils angesiedelt und dreht sich um das Aufeinandertreffen des Dämonenjägers Dante mit seinem Bruder Vergil, der sich vor langer Zeit den Mächten des Bösen anschloss und fortan über die Finsternis herrschte. So mussten sich die Wege der Brüder eines Tages gewaltsam kreuzen, weshalb ihr wieder einmal in den roten Umhang des coolen Dante schlüpft, euch mit Schwert und Pistole auf Horden von Dämonen stürzt und in 20 Missionen ein echtes Action-Feuerwerk erlebt.

Zu Beginn des Spiels stimmt uns eine der abgedrehten wie genialen Zwischensequenzen auf das kommende Gemetzel ein, in dem wir mit Dantes Schwert auf die zahlenmäßig überlegenen Kreaturen der Finsternis einpreschen und gelegentlich auch von den Schießeisen des Dämonenjägers Gebrauch machen. Mit der Tastatur artet das Ganze jedoch schnell zum Krampf aus, da man die Kombinationen einfach nicht verinnerlichen kann und in der Hektik des Gefechts schnell die Orientierung auf dem Tastenblock verliert. So schließen wir umgehend unser Gamepad an den PC und können das Spiel damit erst richtig genießen!

Nach dem enttäuschend flachen zweiten Teil kehren die Entwickler mit Devil May Cry 3 zu den Tugenden des Originals und damit auch dem hervorragenden Kampfsystem zurück. So zaubert ihr bereits mit wenigen Knopfdrücken flüssige und punktgenaue Schläge auf den Bildschirm, die sich zu fantastischen Kombinationen gegen die aggressiven Dämonen verbinden. Für Motivation sorgt dabei ein Kombo-Bewertungssystem, das eure Kampfkunst anhand des Coolness-Faktors sowie der Vielfalt an Moves beurteilt und damit zu besseren Leistungen anspornt.

Für erledigte Gegner erhaltet ihr in Devil May Cry 3 die altbekannten roten Orbs, die ihr an bestimmten Statuen gegen hilfreiche Lebenskraft-Kristalle oder Waffen-Upgrades eintauschen könnt. Weiterhin erwarten euch im Spiel einige obligatorische Rätsel, die zumeist jedoch nicht über simple Schalter- und Türaufgaben hinausreichen und damit mehr als deutlich hinter die spektakulären Kämpfe zurücktreten.

Um das Spiel während der Gefechte noch einen Tick variabler zu gestalten, haben sich die Macher von Capcom das sogenannte Style System einfallen lassen. Mit Hilfe dieses Feature könnt ihr Dantes Fähigkeiten auf eine bestimmte Richtung festlegen und somit Vorteile aus eurem individuellen Kampfstil ziehen. Die Stilrichtung Gunslinger ermöglicht euch beispielsweise den besonderen Umgang mit Pistolen, Schrotflinten und Co., während man als Trickster akrobatische Ausweichmanöver und Angriffe beherrscht. Ergänzt wird das Ganze durch die außergewöhnliche Royalguard-Fähigkeit, die das Blocken und Umkehren gegnerischer Attacken in den Mittelpunkt stellt.

Letztendlich haben wir uns jedoch für den Swordmaster-Stil entschieden, der sich wie der Name schon andeutet auf den puren Schwertkampf mit zahlreichen Special Moves konzentriert. Mit zunehmender Spielzeit und damit auch Kämpfen wird unsere Stilrichtung dabei immer ausgeprägter, sodass wir nach einigen Missionen über neue und stärkere Schwert-Fähigkeiten verfügen. Erfreulicherweise kann Devil May Cry 3 auch im Gesamtbild eine gelungene Lernkurve vorweisen, da ihr im Laufe des Spiels die Feinheiten des Kampfsystems verinnerlicht und dementsprechend für neue Herausforderungen gewappnet seid.

Spätestens im Kampf gegen die monströsen Endgegner ist dies jedoch auch bitter nötig! Während euch die 'normalen' Dämonen der Marke Sensenmann kaum mehr als ein müdes Lächeln abverlangen, kommt es bei den Bossen am Levelende ganz dicke. Um nicht zu viel zu verraten, müsst ihr euch mit einem übelgelaunten Eis-Cerberus oder einem riesigen Wurm herumschlagen, die natürlich gar nicht gut auf den Bruder ihres Meisters zu sprechen sind. Der Schlüssel zum Erfolg während der knüppelharten Bosskämpfe ist hierbei das Einstudieren der Angriffe, um eine Schwachstelle des Gegners zu finden und schließlich auszunutzen. Das ist allerdings leichter gesagt als getan, denn in der Hektik des Duells reagiert ihr häufig ein wenig zu spät und müsst die oftmals vernichtenden Attacken des Monstrums hinnehmen. Da helfen nur jede Menge Heilkristalle und nicht zuletzt gute Nerven!

Beim Thema Nerven lässt sich auch die schwächelnde Kamera nicht verschweigen, die das Spielgeschehen gerne aus ungünstigen Positionen zeigt. So wurde der Kameraauschnitt recht eng gewählt, was im Kampf nicht unbedingt für die beste Übersicht gegen angreifende Feinde sorgt. Zudem gibt es ausgerechnet während der Bosskämpfe einige ärgerliche Aussetzer, die Dante beispielsweise völlig aus dem Blick lassen oder viel zu nah an den lässigen Dämonenjäger rücken.

In Sachen Grafik und Präsentation gehört Devil May Cry 3 dagegen zur Spitzenklasse. Allein die fantastischen Zwischensequenzen mit ihren beeindruckenden Choreographien, Zeitlupeneffekten und Dantes immerzu lässigen Sprüchen lassen euch nur noch gebannt auf den Bildschirm blicken und sorgen für absolutes Flair. Doch auch während des eigentlichen Spiels lässt die Inszenierung kaum Wünsche offen: die Animationen und Effekte sind wie die düstere Gestaltung der Umgebungen hervorragend, was von stellenweise trüben Texturen kaum vermindert wird. Hinzu kommt in der PC-Version eine deutlich höhere Auflösung gegenüber dem PS2-Original, was vor allem die Charaktermodelle noch einmal detailreicher erscheinen lässt.

Das Sahnehäubchen auf diesem opulenten Erscheinunsbild ist dann allerdings der Sound, der die Kämpfe mit wuchtigen Heavy Metal-Riffs und gröhlender Stimme unterlegt. Das passt im Spielgeschehen einfach wie die Faust aufs Auge und sorgt zweifellos für eine perfekte Atmosphäre, die weiterhin durch die brachiale Soundkulisse der klirrenden Schwerter und vorbeizischenden Kugeln untermauert wird.




Minimale Systemvoraussetzungen
Windows 2000/XP
1 GHz Prozessorleistung
256 MB RAM
DirectX 9.0c-kompatible Grafikkarte mit 128 MB
DirectX 9.0c-kompatible Soundkarte
4x DVD-ROM Laufwerk
2 GB freier Festplattenspeicher


Inhalt der Special Edition
- Missionen als Vergil
- 1 neuer Endgegner
- Very Hard Modus für Profis
- Turbo Modus -> schnellerer Spielablauf

Marcel meint:

Marcel

Mit Devil May Cry 3 findet ein sehenswertes Action-Spektakel seinen Weg auf den PC, das schon alleine aufgrund der genial inszenierten Kämpfe und Zwischensequenzen einen Blick wert ist. Umso erfreulicher, dass dahinter auch noch ein cleveres Stil-Feature steht, mit dem ihr die Gefechte individuell eurer Spielweise anpassen könnt. Natürlich ist der Titel durch die schwache Kamera und den mehr als herausfordernden Schwierigkeitsgrad der Endgegner nicht frei von Fehlern, als Besitzer eines dringend erforderlichen PC-Gamepads kann ich Dantes packendes Abenteuer jedoch nur weiterempfehlen! 

Positiv

  • großartige Inszenierung
  • tolles Kampf-System
  • freie Style-Wahl

Negativ

  • hoher Schwierigkeitsgrad
  • schlechte Kamera
Userwertung
9 1 Stimmen
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Devil May Cry 3: Dantes Erwachen - Special Edition Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 27.06.2006
Vermarkter Ubisoft
Wertung 8.3
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neXGam YouTube Channel
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