Cold War im Test

PC Windows
Mitte der 80iger Jahre in Russland. Euer Alter Ego ist Matthew Carter, ein amerikanischer Fotograf, der sein Geld mit der Aufdeckung diverser Skandälchen verdient. Nun hat er den Tip bekommen, dass sich der sowjetische Präsident mit einer wichtigen Person treffen möchte. Also nimmt Matthew das erstbeste Flugzeug nach Russland und macht sich auf den Weg zum Mausoleum Lenins ,wo dieses geheimnisvolle Treffen stattfinden soll.



Das Spiel wird am Anfang von einem Intro vorangetrieben, das in Comicschnipseln gehalten ist. Im Vergleich zur Spielegrafik ist das nicht sehr passend und dadurch wird die Atmosphäre ein bisschen zerstört. Als das wirkliche Spiel anfängt, steht ihr vor dem Mausoleum und versucht euch Zugang zu verschaffen. Dieses Level dient auch gleich als Tutorial, welches euch die Steuerung und die Aktionsmöglichkeiten eures Charakters näher bringt.




Splinter Cell Fans wird es gleich auffallen das die Aktionsmöglichkeiten und Steuerung fast 1:1 von Ubi Soft’s Stealth Spiel übernommen wurde. Habt ihr euch mit der Bedienung vertraut gemacht, geht es auch gleich los. Am Anfang müsst ihr den Schlüssel für die Tür des Mausoleums ergattern, den eine Wache eingesteckt hat. Es gibt viele Handlungsmöglichkeiten eure Gegner aus dem Verkehr zu ziehen. Ihr könnt sie einfach K.O. schlagen und dann in Büsche zerren oder ihr greift auf euer Schießeisen zurück, was aber nicht immer vernünftig ist.
Die dritte Möglichkeit besteht darin, euch am Gegner vorbeizuschleichen. Aber da wir hier in diesem Fall ja den Schlüssel benötigen, bleibt uns nichts anderes übrig als die Wache K.O. zu schlagen. Damit der Typ nach kurzer Zeit nicht wieder wach wird, kann man ihm noch eine Betäubungsspritze geben, somit ist er länger Schachmatt. Wenn ihr eure Gegner außer Gefecht gesetzt habt, könnt ihr kontrollieren ob sie brauchbare Gegenstände bei sich haben. Bei jeder Wache werdet ihr da fündig. Ob es Zigaretten sind oder Patronen, hier gibt es immer was zu finden.

Das erste Level zeigt schon eindrucksvoll wie toll Cold War aussieht. Die Texturen sind gestochen Scharf und es gibt viele Licht- und Umgebungseffekten zu bewundern. Was auch ins Auge fällt sind die netten Blur-Filter die man in fast jedem Level findet. Dadurch entsteht eine unglaublich gute Atmosphäre.




Haben wir erst mal den Schlüssel, geht es auch gleich ins Mausoleum. Dort angekommen wollt ihr das geheime Treffen fotografieren. Nachdem ihr merkt dass ihr nicht eure alte treue Kamera dabei habt, macht ihr einen Probeschuss auf einen Feuerlöscher. Das Ding fliegt allerdings in Tausend Fetzen und ihr steht dumm da, als das Wachpersonal euch erwischt. Natürlich sieht es so aus, als wolltet ihr ein Attentat auf den Sowjetischen Präsidenten verüben. Sofort nehmt ihr die Beine in die Hand und versucht zu entkommen.

In den Levels findet ihr unglaublich viele nützliche Sachen wie z.B. Plastikflaschen oder Werkzeugkisten. Das Innovative an Cold War ist, das ihr euch eigene Gegenstände zusammenbauen könnt, z. B. wird aus einer Plastikflasche und Pistolenmunition ein effektives Gummigeschoss. Dazu habt ihr eine Art Konstruktionsmenü. Um eine neue Erfindung erst zu bauen, benötigt ihr drei Sachen. Als erstes die Baupläne, die überall in den Levels zu finden sind. Als zweites die Gegenstände und dann noch die Technikpunkte die ihr durch Sammeln von Bauplänen erweitert. Habt ihr genug Technikpunkte gesammelt, könnt ihr ein neues Gimmick bauen, vorausgesetzt ihr habt die passenden Gegenstände dazu.




Je weiter ihr Pläne sammelt und Technikpunkte ergattert umso mehr könnt ihr erlernen. Das Konstruktionsmenü ist in drei Levelstufen unterteilt. Habt ihr drei Baupläne von Level 1 freigeschaltet, ist es euch möglich für Level 2 Baupläne zu erstellen was wieder effektivere Gimmicks hervorzaubert. Das erschaffen der Gimmicks geht leicht von der Hand und stellt kein großes Problem dar. Als eines der wichtiges Gimmicks stellt sich die Kamera heraus, die ihr von Anfang an dabei habt. Mit ihr ist es möglich durch Wände zu schauen oder eure Gegner ohnmächtig zu fotografieren. Habt ihr es aus dem Mausoleum geschafft werdet ihr von einem Auto angefahren und findet euch in einem Staatsgefängnis wieder. Von dort aus müsst ihr versuchen zu fliehen. Dabei hilft euch ein Mitgefangner der auf den Name Grushkou hört und ebenso seine Unschuld beweisen will.

Die 23 Levels gestalten sich sehr unterschiedlich und es gibt meist immer mehrere Lösungswege um ein Ziel zu erreichen. Um aber immer genug Gimmicks im Inventar zu haben, ist es von Nöten dass ihr jeden Raum durchsucht. Natürlich könnt ihr auch ohne den ganzen Schnick Schnack probieren durch die Levels zu kommen, was sich dann aber schwieriger gestaltet. Die Intelligenz eurer Gegner ist äußerst schwankend. Manchmal sehen die Jungs euch durch Glastüren oder bemerken eure Schritte, dann aber kann ich z.B. eine Wache mit der Pistole (ohne Schalldämpfer) niederstrecken - was einen Riesenlärm verursacht und doch niemanden zu interessieren scheint.




Und um noch ein Beispiel zur schwankenden Gegnerintelligenz zu nennen: Grushkou und unser Alter Ego sind in ein Bürogebäude eingedrungen um im Verhörzimmer wichtige Unterlagen zu finden. Durch einen Lüftungskanal mache ich mich auf den Weg in einen Saal, in dem sich zwei Wachen befinden. Dort angekommen kann ich Grushkou, der sich 3 Räume entfernt aufhält, ein Signal geben und er macht Lärm um die Wachen abzulenken. Das funktioniert auch bestens. Da ich es nicht rechtzeitig geschafft habe das Weite zu suchen, kommen die Wachen überraschend schnell zurück in den Saal. Ich ziehe mich in den Flur neben den Saal zurück, um einen Wecker mit Zeitzünder dazulassen. Nachdem ich den Raum wieder durch den Lüftungsschacht betreten habe, drücke ich den Auslöser und der Wecker macht einen Riesenkrach. Nur die Wachen interessiert es überhaupt nicht. Enttäuschend!

Immerhin - wenn es mal zu brenzlig wird, kann man sich (wie bei Metal Gear Solid 2) in Schränke oder unter Tischen verstecken und warten bis die Luft wieder rein ist. Wirklich ausgenutzt habe ich dieses Feature nicht, weil das Spiel eher dazu einlädt sich durch die Level zu ballern als zu schleichen. Denn selbst bei langen Schießereien wird kein Großalarm gegeben und wenn die Wachen erledigt sind, kann ich ohne Konsequenzen in den nächsten Raum gehen.




Cold War erkennt man seine Konsolenherkunft an. Für den PC hätte ich mir gerne mehr Grafikoptionen gewünscht, damit auch Leute mit einem schwächeren Rechner in den Genuss des Spiels kommen. Die einzigste Grafikoption die ihr einstellen könnt, ist die Bildschirmauflösung. Grafisch ist Cold War allerdings mehr als gelungen und muss Splinter Cell nicht fürchten.

Soundtechnisch wird der Spieler mit wunderbaren Umgebungsgeräuschen verwöhnt. Jeder Schritt ist hörbar und man spielt sehr auf Gehör, um die Position der Gegner zu erkennen. Habt ihr EAX eingeschaltet wird euch ein Raumklang geboten, der durchaus mit Doom 3 vergleichbar ist. Die Musikuntermalung spiegelt die Action auf dem Bildschirm wieder und bleibt dezent im Hintergrund. Da hat Mindware Studios ganze Arbeit geleistet.




Um Cold War in einer Auflösung von 1024x768 bei 32Bit Farbtiefe flüssig spielen zu können braucht ihr einen P4 2,4 GHz(AMD XP 2400+),512 MB Ram und eine Grafikkarte der Klasse Geforce FX 5700(ATI Radeon 9600). Das Spiel nimmt 1.5 GB Festplattenspeicher in Beschlag. Die Mindestanforderungen von Cold War an euren PC sind P4 1,7 GHz(AMD XP 2000+),384 MB Ram und eine Grafikkarte der Klasse Geforce 3(ATI Radeon 8500). Geforce 4MX Karten werden nicht unterstützt weil sie die passenden Shader nicht zur Verfügung haben

Testrechner
Pentium 4 2,66Ghz
1GB Ram
Geforce FX 5950 Ultra (256MB RAM)
Creative Audigy 1


Minimale Systemvoraussetzungen
Pentium 4 1,7Ghz(oder AMD XP),
384MB RAM
Geforce 3/Radeon 8500(64MB RAM)
1.5 GB freier Festplattenspeicher
Kompatible Soundkarte
8x CD-Rom Laufwerk

Dominic meint:

Dominic

Cold War hat es schwer. Leute die Splinter Cell kennen, werden dem Spiel keine Beachtung schenken, weil das Action-Adventure von Ubi Soft fast alles richtig mach und die Unterschiede doch nicht so groß sind. Ich hätte mir mehr Eigenständigkeit gewünscht, denn die Parallelen zu Splinter Cell sind zu offensichtlich, angefangen bei der Schulterperspektive beim Feuern der Waffe bis über die Einstellung der Laufgeschwindigkeit durch das Mausrad. Was noch ins Gewicht fällt ist die schwankenden Gegnerintelligenz, welche dazu einlädt sich einfach blind durch die Levels zu Feuern. Womit Cold War glänzen kann, ist allerdings ein halbwegs unverbrauchtes Szenario/Story, gute Grafik, grandioser Sound und das Gimmick/Upgradefeature. Leute die sich mit dem Kauf unsicher sind, sollten unbedingt vorher die Demo antesten, die derzeit auf vielen Webseiten angeboten wird. Ich für meinen Geschmack bevorzuge jedenfalls weiterhin Splinter Cell. 

Positiv

  • Gute Grafik
  • Unverbrauchtes Szenario/Story
  • Nettes Gimmick/Upgradefeature

Negativ

  • Gleicht Splinter Cell zu sehr
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Cold War Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 24.10.2005
Vermarkter FlashpointAG
Wertung 6.8
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neXGam YouTube Channel
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